In Remscheid ist die Entwicklung der Arbeitsunfähigkeitszeiten alarmierend. Seit Januar 2023 wird eine Krankmeldung ausschließlich digital eingereicht, doch die Anzahl der Ausfälle aufgrund von Erkrankungen steigt weiter an. Ein aktueller Bericht der Barmer zeigt, dass die durchschnittlichen AU-Tage pro Person in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2023 auf 23,2 gestiegen sind, was das Rekordhoch von 22,6 im Vorjahr übertrifft.
Die Analyse umfasst die Krankmeldungen von etwa 3,7 Millionen Arbeitnehmenden in ganz Deutschland, darunter 900.000 aus NRW und 9.800 aus Remscheid. Laut Tobias Klingen, Pressesprecher der Barmer NRW, lässt sich auf Grundlage dieser Daten eine bedeutende Aussage über den Gesundheitszustand der Berufstätigen treffen.
Anstieg psychischer Erkrankungen
Die Situation in Remscheid spiegelt die landesweiten Zahlen wider und übersteigt diese sogar. Hier verzeichnet man im Durchschnitt 24,2 AU-Tage pro Versichertem. Dies stellt einen Anstieg von 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr dar. „Diese hohen Fehlzeiten sind besorgniserregend“, bringt es João Rodrigues, Landesgeschäftsführer der Barmer NRW, auf den Punkt.
Ein zentraler Faktor für die Abwesenheiten sind psychische Erkrankungen, die etwa 5,4 Tage der 24,2 AU-Tage ausmachen. Der Anstieg dieser Zahlen - oder besser gesagt die Steigerung um 7,6 Prozent gegenüber 2022 - ist ein deutliches Signal. Während Deutschland im Durchschnitt nur 4,5 Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen registriert, zeigt NRW mit 4,9 Tagen bereits deutlich höhere Zahlen.
Hohe Fehlzeiten in der Altenpflege
Die Altenpflege stechen besonders hervor. Im Jahr 2023 waren die Beschäftigten in diesem Bereich im Durchschnitt 41,5 Tage krankgeschrieben. Dabei entfallen knapp 10,3 dieser Tage auf psychische Erkrankungen, was bedeutet, dass die Betroffenen mehr als doppelt so häufig aufgrund psychischer Probleme fehlen als im allgemeinen Durchschnitt der Beschäftigten. Tobias Klingen von der Barmer ordnet diesen Umstand ein: „Es gibt einen allmählichen, nicht sprunghaften Anstieg, doch die Zahlen zeigen einen klaren Trend nach oben.“
Ein weiterer Bereich, der betroffen ist, sind Atemwegserkrankungen. Hier liegt Remscheid mit 5,1 AU-Tagen über dem NRW-Durchschnitt von 4,5 Fehltagen. Während für Rücken- und Gelenkerkrankungen die Zahlen leicht gestiegen sind, liegt Remscheid in diesem Bereich jedoch unter dem Landesdurchschnitt.
Die Barmer fordert zunehmend Aufmerksamkeit für diese Themen, da sowohl die Beschäftigten unter den Herausforderungen leiden als auch die Betriebe mit den ständigen Ausfällen konfrontiert sind. Insgesamt bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Jahren entwickeln wird, insbesondere im Hinblick auf die gesundheitlichen Risiken, die aus den steigenden Fehlzeiten resultieren können. Für detailliertere Informationen und Zahlen kann der Bericht der Barmer herangezogen werden, die auch die aktuellen Entwicklungen im Gesundheitsbereich analysiert und aufbereitet hat laut Informationen von www.rga.de.
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