Die Autobahnraststätten im Rhein-Erft-Kreis sind bei einem kürzlich durchgeführten Test des ADAC durchgefallen, was die Verfügbarkeit von Dienstleistungen für Camper betrifft. Trotz des immenser Nachfrage von rund acht Millionen deutschen Campern, die innerhalb des Landes reisen, bietet die Infrastruktur in Nordrhein-Westfalen anscheinend unzureichende Unterstützung für diese wachsende Zielgruppe. Dies wurde am 1. Oktober bekannt gegeben, als der ADAC die Ergebnisse seiner Überprüfungen veröffentlichte.
Die Raststätten wurden in Bezug auf die Zufriedenheit von Campern getestet, und das Urteil der Tester war vernichtend. „Man kann nicht einmal von einem schwachen Angebot sprechen. Es gibt schlichtweg keins“, äußerte sich ein Kritiker des ADAC. Diese Rückmeldungen beziehen sich nicht nur auf den Rhein-Erft-Kreis, sondern auch auf andere Raststätten in Nordrhein-Westfalen, die ebenfalls vergleichbare Mängel aufwiesen.
Erhebliche Versorgungsdefizite festgestellt
Der ADAC stellte fest, dass die getesteten Rastanlagen erhebliche Versorgungsdefizite aufweisen, insbesondere für Camper und Gespanne. Mit insgesamt zwölf untersuchten Raststätten in NRW, darunter auch die Anlagen in Hürth, Frechen und Bedburg, zeigt sich ein alarmierendes Bild. „Das katastrophale Ergebnis für die NRW-Anlagen lässt sich zusammenfassen: Bitte weiterfahren, für Camper gibt es hier keinen Service!“, erklärte Mobilitätsexperte Prof. Dr. Roman Suthold vom ADAC.
Die Testkriterien umfassten unter anderem die Verfügbarkeit von Parkplätzen für Wohnmobile. Von den 80 getesteten Rastanlagen verfügte nur jede Vierte über entsprechend ausgewiesene Stellflächen. Ein weiteres Problem, das aufgefallen ist, betrifft die mangelhafte Beschilderung auf den Rastanlagen. Selbst wenn Parkplätze für Wohnmobile vorhanden sind, sind diese häufig nicht richtig ausgeschildert, was zu gefährlichen Situationen führen kann, wenn Camper auf herkömmlichen Pkw-Parkplätzen parken müssen.
Mangel an Serviceeinrichtungen für Camper
Besonders gravierend wird es, wenn man die fehlenden Serviceeinrichtungen für Camper betrachtet. Laut ADAC gab es an den untersuchten Raststätten weder Frischwasserstationen noch entsprechende Entsorgungs- und Reinigungsmöglichkeiten. Diese essentiellen Dienstleistungen sind nötig, um den Bedürfnissen der Camper gerecht zu werden, aber die Gutachter fanden keine derartigen Angebote.
Für diejenigen, die elektrisch betriebene Wohnwagen nutzen, war die Situation sogar noch problematischer. An den getesteten Anlagen in NRW fehlt es gänzlich an Ladeinfrastruktur. Eine Raststätte hatte sogar keine Möglichkeit zum Laden von Elektrofahrzeugen. Dies zeigt einen klaren Rückstand hinter den Anforderungen, die heutzutage von Campern erwartet werden.
Die Testergebnisse kommen in einer Zeit, in der die Beliebtheit von Campingreisen durch die Pandemie gestiegen ist. Viele Menschen entdecken die Vorzüge des Reisens mit dem Wohnmobil oder dem Camper. Der ADAC fordert eine umfassende Verbesserung der Angebote an Autobahnraststätten, um den Bedürfnissen dieser Reisenden gerecht zu werden. Daher bleibt abzuwarten, ob und wie die Betreiber auf diese Kritik reagieren werden, um zukünftige Reisende nicht abzuschrecken.
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