Die laufende Ausstellung des Kunstvereins Paderborn hebt die Werke des Künstlers Timo Klos hervor, der in seinen Arbeiten Zeit und Vergänglichkeit thematisiert. Seine multimedialen Ansätze erweitern die Grenzen der Fotografie und bieten Besuchern eine tiefere Einsicht in die Veränderlichkeit von Momenten.
Ein einzigartiger Blick auf die Vergänglichkeit
Timo Klos eröffnet seine Ausstellung mit einer Einführung zu seinen kreativen Objekten, die stark durch seine familiären Erfahrungen geprägt sind. „Ich schaffe einen Spagat zwischen Kunst, Lehre und Familie“, sagt Klos und verdeutlicht seine enge Verbindung zwischen persönlichen Lebenserfahrungen und künstlerischem Schaffen.
Die Ausstellung: Ein Zusammenspiel von Alt und Neu
Besucher können mit den Werken der Serie „Komm Heinz, wir gehen!“ beginnen, die von Kloss’ Großmutter inspiriert wurde. Diese Fotografien zeigen ein fiktives Ehepaar, das im Laufe der Bilder nicht nur visuell, sondern auch emotional aus der Erinnerung zu verschwinden scheint. Ein bearbeitetes Klassenfoto, auf dem alle Kinder die Augen geschlossen haben, zieht die Aufmerksamkeit der Betrachter auf sich.
Emotionale Rückblicke und neue Perspektiven
Weiterführend erreicht man die Serie „Orr“, die an die letzten Tage einer früheren Beziehung des Künstlers erinnert. Die Aufnahmen aus dieser Serie zeigen alltägliche Situationen, verlängert durch lange Belichtungszeiten, und symbolisieren, wie Beziehungen und Erinnerungen wie Sand durch die Finger rinnen können. Die Kombination seiner ältesten Arbeiten mit den neuesten Entwicklungen in der Serie „Sind kurz auf der Erde gleich zurück!“ schafft ein interessantes Spannungsfeld zwischen Vergangenheit und Gegenwart.
Ein eindrucksvolles Kunstwerk im Mittelpunkt
Ein weiteres beeindruckendes Element der Ausstellung ist ein Schrank, gefüllt mit rund 30.000 Mondbildern, die jede Phase des Mondzyklus darstellen. Diese Installation, inspiriert von Klos’ siebenjähriger Tochter, schafft eine visuelle Metapher für den Fluss der Zeit und das Verschwinden von Momenten. Besonders interessant sind die Kinderfotos des Künstlers, wo die Tinte erscheint, als würde sie verlaufen.
Video-Projektion als innovativer Bestandteil
Ein Video, das durch das Schaufenster des Kunstvereins sichtbar ist, zeigt Klos zusammen mit seiner jetzigen Frau, die für Fotos posieren und unmittelbar nach dem Auslösen wieder verschwinden. Dieses Werk wird auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten präsentiert, um den besonderen Effekt bei Dunkelheit zu maximieren.
Öffnungszeiten und Veranstaltungen
Die Ausstellung ist bis zum 6. Oktober zu sehen und öffnet mittwochs, donnerstags, freitags und sonntags von 15 bis 18 Uhr sowie samstags von 11 bis 14 Uhr. Der Eintritt ist kostenfrei. Zudem ist die Veranstaltung anlässlich der Museumsnacht am 31. August ebenfalls geöffnet, inklusive der Präsentation des Videos. Am 12. September haben Interessierte die Möglichkeit, an der Veranstaltung „Kunstgenuss“ teilzunehmen, die eine Führung durch die Ausstellung sowie eine anschließende Gesprächsrunde mit der Kunstvereinsvorsitzenden Dr. Alexandra Sucrow beinhaltet, für die eine Teilnahmegebühr von 2,50 Euro erhoben wird.
In der Ausstellung von Timo Klos kann der Besucher tiefere Einsichten in die Themen von Zeit und Familientraditionen erhalten und die eindrückliche Gegenüberstellung von persönlichen Lebensmomenten in einem künstlerischen Rahmen genießen.
– NAG