Die Nachrichten über die Insolvenz des Traditionsunternehmens Stute, eines wichtigen Zulieferers von Aldi, könnten bald für Aufregung unter den Verbrauchern sorgen. Stute, das seit 1885 existiert, hat mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen und musste in Eigenverwaltung Insolvenz anmelden. Dies wurde hauptsächlich durch ein verändertes Marktumfeld sowie steigende Kosten für Rohstoffe, Energie und Personal verursacht. Die Situation könnte weitreichende Folgen für viele beliebte Produkte in den Aldi-Filialen haben.
Im April 2024 deutete das familiär geführte Unternehmen bereits an, dass es in finanziellen Schwierigkeiten steckte. Der Einfluss dieser Zahlungsunfähigkeit erstreckt sich nicht nur auf die 200 entlassenen Mitarbeiter am Abfüllstandort Paderborn, sondern könnte auch das Sortiment in den Einkaufskörben vieler Kunden betreffen. Stute beliefert sowohl Aldi Nord als auch Aldi Süd und ist somit ein zentraler Akteur im Discounter-Sektor.
Lieferengpässe bei beliebten Eigenmarken
Laut Informationen aus dem Bundesanzeiger hat die Markus Stute Holding GmbH & Co. KG in den vergangenen Jahren erhebliche Umsatzverluste erlitten. Der Umsatz fiel von 466 Millionen Euro im Jahr 2011 auf nur noch 234 Millionen Euro im Jahr 2021, was einen Verlust von 23 Millionen Euro zur Folge hatte. Die Insolvenz hat bereits dazu geführt, dass seit August keine PET-Flaschen und Dosen mehr abgefüllt werden.
Eine Vielzahl beliebter Eigenmarken, die unter den Namen Rio d‘Oro und River in den Regalen von Aldi zu finden sind, könnte von dieser Situation betroffen sein. Der Druck auf das Unternehmen ist enorm, da nur noch kleinere Aufträge in Weichverpackungen bearbeitet werden, und das auch nur, wenn die Fixkosten gedeckt sind. In Anbetracht der Situation bleibt ungewiss, wie lange diese Produkte noch erhältlich sein werden.
Es war kürzlich bekannt geworden, dass Aldi vermehrt auf eigene Marken setzen möchte. Diese Strategie könnte durch die Insolvenz von Stute noch verstärkt werden, was die Zukunft von Rio d‘Oro und River-Cola weiter ins Wanken bringt. Aldi hat sich bislang nicht konkret zu den Änderungen geäußert, was bei Verbrauchern zu Verunsicherung führt.
Aldi bleibt vage in den Aussagen
Eine Sprecherin von Aldi Süd äußerte sich auf Anfrage nur vage zu den Produktauswirkungen. Sie erklärte, dass River-Cola und die Produkte von Rio d‘Oro weiterhin in den Filialen erhältlich seien, ließ jedoch offen, welche weiteren Veränderungen auf die Kunden zukommen könnten. „Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass sich ALDI SÜD grundsätzlich nicht zu Vertragsdetails mit Lieferanten äußert“, so die Sprecherin weiter. Eine Nachfrage beim insolventen Hersteller Stute blieb unbeantwortet, was zu noch mehr Spekulationen führen könnte.
Während die Getränkepalette unsicher bleibt, haben zumindest einige Brotaufstriche wie Marmelade und Nuss-Nougat-Cremes von Stute, die unter den Eigenmarken „Nusskati“ und „Grandessa“ verkauft werden, angeblich weiterhin Bestand. Allerdings könnten auch hier bald Veränderungen eintreten, sodass die Kunden sich auf mögliche Schwierigkeiten in der Verfügbarkeit einstellen sollten.
Die Ungewissheit um die Zukunft der Produkte von Stute hat bereits jetzt begonnen, erste Schatten über Aldi zu werfen. Wie sich die Situation weiterentwickeln wird, bleibt spannend zu beobachten. Es ist jedoch klar, dass die Insolvenz nicht nur für die Mitarbeiter des Unternehmens, sondern auch für die Verbraucher, die sich auf die Produkte verlassen, weitreichende Folgen haben könnte. Detaillierte Informationen finden Sie auf www.merkur.de.
