Paderborn

Insolvenz des Aldi-Zulieferers Stute: Folgen für die Region und Mitarbeiter

Der insolvente Aldi-Zulieferer Stute aus Paderborn hat am 1. August 2024 die Abfüllung von Getränken eingestellt und plant, sich auf die Produktion von süßen Brotaufstrichen zu konzentrieren, was angesichts der stark gestiegenen Rohstoffkosten und einer rückläufigen Umsatzentwicklung für die Branche erheblichen Einfluss hat.

Aldi-Zulieferer Stute durchlebt turbulente Zeiten und hat nun drastische Maßnahmen ergriffen, um den Betrieb nach der Insolvenz zu reformieren. Das Unternehmen, das einst für seine Getränke in den Regalen von Aldi bekannt war, hat mit Insolvenz zu kämpfen und sieht sich gezwungen, einen Großteil seiner Getränkeherstellung einzustellen.

Die Probleme von Stute sind nicht von heute auf morgen gekommen. Bereits im April 2024 meldete das Unternehmen Insolvenz für drei seiner operativen Gesellschaften an. Die Ursachen sind komplex und vielfältig: Ein sich wandelndes Marktumfeld sowie stark gestiegene Rohstoff-, Energie- und Personalkosten haben dem traditionsreichen Lebensmittelhersteller, der seit 1885 aktiv ist, erheblich zugesetzt.

Schließung des Paderborner Standorts

Die Abfüllung von Getränken in Paderborn, insbesondere an der Halberstädter Straße, wurde Anfang August eingestellt. Dieser Schritt betrifft nicht nur Stute selbst, sondern hat auch Auswirkungen auf andere Unternehmen, die auf die Dienstleistungen von Stute angewiesen waren, darunter renommierte Brauereien wie Krombacher und Eichbaum. Diese mussten sich nun nach neuen Lösungen umsehen, da Stute unter anderem Malzbier für sie abgefüllt hat.

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Ein Sprecher eines Saftherstellers berichtete, dass bereits Besichtigungen der nun ungenutzten Anlagen und Maschinen durch Wettbewerber stattfanden. Stute hat zwar weiterhin kleine Aufträge von Aldi erhalten, plant jedoch die Produktion bestimmter Getränke nur noch bei entsprechenden wirtschaftlichen Bedingungen. Die Insolvenz hat also nicht nur interne Folgen, sondern betrifft das gesamte Logistik-Netzwerk des regionalen Marktes.

Die Zukunft von Stute

Am 1. August 2024 trat die Schließung der Paderborner Betriebe in Kraft. Laut Unternehmensmeldungen sollen die 206 Mitarbeiter über eine Transfergesellschaft in neue Anstellungen vermittelt werden. Obgleich die Schließung eines Standorts immer eine einschneidende Maßnahme ist, soll der Hauptstandort in der Abtsbrede weiterhin normal betrieben werden. Hier laufen die Geschäfte unverändert.

Das Unternehmen versucht sich trotz der Herausforderungen neu zu orientieren und konnte in der jüngeren Vergangenheit noch positive Zeichen setzen, indem es einige Aufträge von Aldi sichern konnte. Die strategischen Überlegungen umfassen auch künftige Investoren, die möglicherweise das Unternehmen retten könnten. Doch die Suche nach Investoren zielt darauf ab, eine breite Aufstellung zu gewährleisten und bleibt bisher ohne den gewünschten Erfolg.

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Stute, das im Jahr 2021 durchschnittlich rund 400 Mitarbeiter beschäftigte, hat in der jüngeren Vergangenheit zweifelhafte finanzielle Ergebnisse vorgelegt. Der Umsatz des Unternehmens fiel von 466 Millionen Euro im Jahr 2011 auf lediglich 234 Millionen Euro im Jahr 2021, was einen Verlust von 23 Millionen Euro zu Folge hatte. Diese Zahlen verdeutlichen in eindrücklicher Weise die Dimensionen der Schwierigkeiten, mit denen das Unternehmen konfrontiert ist.

Während Stute seine Wurzeln in der traditionellen Lebensmittelerzeugung mit einem Fokus auf Obstverarbeitung hat, wird es entscheidend sein, wie sich das Unternehmen in einem zunehmend wettbewerbsorientierten Umfeld behaupten kann. Das anstehenden Investorenprogramm soll dazu beitragen, dass die einstige Erfolgsgeschichte des Unternehmens möglicherweise eine Wendung zum Guten nehmen kann.

– NAG

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