Die militärische Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Großbritannien kommt in Paderborn zu einem bedeutenden Höhepunkt: Die Übung "Cerberus" verwandelt für zwei Wochen den Truppenübungsplatz Senne in ein fiktives Kampfgebiet. Brigadegeneral Fritz Kuhn zeigt sich begeistert von dem realistischen Szenario, das seine britischen Kollegen entworfen haben. Hier simulieren die Truppen einen Ernstfall, bei dem eine feindliche Armee, die den russischen Streitkräften ähnelt, die NATO-Ostgrenze überquert hat.
In dieser intensiv vorbereiteten Übung gilt es für britische und deutsche Soldaten, die angreifenden Truppen gemeinsam zurückzuschlagen. „Die Briten sind sehr gut ausgebildet und wir können viel von ihnen lernen“, äußert Kuhn. Ein zentraler Aspekt der Übung ist die Abstimmung der unterschiedlichen militärischen Systeme und die Überwindung sprachlicher Barrieren.
Eingespielte Kommunikation
Die gesamte Übung wird in englischer Sprache durchgeführt, was eine klare Kommunikation zwischen den Truppen sicherstellt. Das Kommando wird von Generalmajor Oliver Brown geleitet, einem hochrangigen Offizier der 3. Division des Vereinigten Königreichs. Auch die Deutsche Panzerlehrbrigade 9 fällt unter seine Verantwortung während dieser Übung.
Brown zeigt sich beeindruckt von seinen deutschen Kollegen und freut sich über deren gute Englischkenntnisse. „Ich muss zugeben, mit meinem Deutsch kämen wir nicht weit“, sagt er. Diese Zusammenarbeit ist seiner Meinung nach essenziell für die Sicherheit Europas und betont die Notwendigkeit, regelmäßig zu üben, damit man im Ernstfall auch wirklich gemeinsam agieren kann.
Fiktives Kampfgebiet und detaillierte Auswertung
Die Übung erstreckt sich über eine Fläche von 116 Quadratkilometern und stellt die verschiedenen Einheiten vor realistische Herausforderungen. Die Soldaten müssen ihre Aufgaben meistern und danach wird gemeinsam ausgewertet, was gut funktioniert hat und wo es noch Verbesserungsmöglichkeiten gibt. Dieses Feedback fungiert quasi als Zeugnis für die Leistungen in der Übung "Cerberus 2024".
Die intensive Planungsphase dieser Übung dauerte ein ganzes Jahr. Major Tony Meagor, der von Beginn an involviert war, betont die hohe Realitätstreue des Szenarios, das für die Soldaten von großer Bedeutung ist. Nach der erfolgreichen Durchführung im Jahr 2022 ist das Senne-Gelände erneut Austragungsort für die britischen Übungen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass "Cerberus" nicht nur ein Trainingslager ist, sondern ein wichtiger Schritt in der militärischen Kooperation zwischen den NATO-Partnern darstellt. Diese Übungen stärken das Vertrauen und die Einsatzbereitschaft der Truppen und sorgen dafür, dass sie im Ernstfall als Einheit funktionieren können. In einer Zeit, in der geopolitische Spannungen zunehmen, wird die Bedeutung solcher gemeinsamen Übungen umso deutlicher.
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