Olpe/Attendorn. Ein schockierender Fall von sexuellem Missbrauch erschüttert Attendorn! Ein 55-jähriger Mann steht erneut vor dem Olper Schöffengericht, nachdem er bereits im Januar 2023 wegen des Missbrauchs seiner achtjährigen Großnichte zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt wurde. Diesmal wird ihm vorgeworfen, auch seine Nichte, die Tante des ersten Opfers, sexuell belästigt zu haben. Die Vorwürfe sind gravierend und die Beweise erdrückend!
Die mutmaßliche Geschädigte, heute 38 Jahre alt, hat den Mut gefunden, über die schrecklichen Taten zu sprechen, die sich zwischen 1988 und 1996 ereignet haben. Während der Verhandlung brach sie in Tränen aus und schilderte, wie sie als Kind gezwungen wurde, den Angeklagten zu berühren, während ihre Mutter nicht zu Hause war. „Er wusste, wie gern ich die Schule mochte“, sagte sie über einen weiteren Vorfall, bei dem er ihr im Kinderzimmer sexuelle Handlungen vorschlug. Die Erinnerungen sind schmerzhaft und die Wunden tief.
Urteil und Reaktionen
Der Angeklagte bestreitet alle Vorwürfe und behauptet, es handele sich um eine Familienstreitigkeit. Doch die Richterin und der Staatsanwalt sind überzeugt von der Glaubwürdigkeit der Zeugin. „Wir halten die Zeugin für absolut glaubwürdig“, betonte Amtsrichterin Stephanie Scheepers. Der Staatsanwalt fordert eine Haftstrafe von insgesamt zwei Jahren und acht Monaten, da die vorherige Bewährungsstrafe mit einbezogen wird. Der Verteidiger hingegen beantragt einen Freispruch, sieht jedoch keine Chance auf Erfolg.
Die Entscheidung des Gerichts wird mit Spannung erwartet, während die Geschädigte von ihrer Familie unterstützt wird. Ihr Bruder hat sie über die Jahre gewarnt, den Angeklagten mit Kindern allein zu lassen, doch die Gründe blieben lange im Dunkeln. Die Tragik dieser Geschichte zeigt sich nicht nur in den Taten selbst, sondern auch in der langen Zeit, die vergangen ist, bis die Opfer den Mut fanden, sich zu äußern. Ein Fall, der die Gemüter bewegt und die Frage aufwirft: Wie lange kann man solche Verbrechen ungestraft lassen?
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