Olpe

Schichtwechsel in Lennestadt: Inklusion hautnah erleben!

In einer bemerkenswerten Initiative haben die Werthmann-Werkstätten des Caritasverbands Olpe die Aktion „Schichtwechsel“ in ihrer Abteilung in Lennestadt veranstaltet. Bei diesem bundesweiten Aktionstag, der sich mit der beruflichen Teilhabe von Menschen mit Behinderungen beschäftigt, tauschten Beschäftigte der Werkstätten für Menschen mit Behinderung ihre Arbeitsplätze mit Mitarbeitern aus regionalen Unternehmen sowie aus der Stadtverwaltung. Die Idee hinter diesem Austausch, der auch als „Sichtwechsel“ bezeichnet wird, zielt darauf ab, neue Perspektiven zu entdecken und Klischees abzubauen.

Besonders Tobias Puspas, der Bürgermeister von Lennestadt, und Vertreter der Firmen Westmark und Gustav Hensel GmbH & Co. KG waren aktiv in die Aktionen eingebunden. Sie nutzten die Gelegenheit, um die verschiedenen Aufgaben und Fähigkeiten der 123 Beschäftigten in der Werkstatt besser kennenzulernen. Nach einer umfassenden Besichtigung äußerte Puspas seine Begeisterung über die Vielfalt der Tätigkeiten und die wichtigen Leistungen, die in den Werkstätten erbracht werden. „Ich war mir nicht bewusst, wie wertvoll die Arbeit hier für die gesellschaftliche Teilhabe und die Inklusion ist“, bemerkte er.

Engagierte Zusammenarbeit und neue Erfahrungen

Der Austausch der Beschäftigten ging über den gewohnten Arbeitsrahmen hinaus. So begaben sich Lisa Kieserling und ihr Kollege Christian Dümpelmann ins Rathaus, wo sie die Amtsgeschäfte des Bürgermeisters näher kennenlernen durften. Dies bot nicht nur Einblicke in die Herausforderungen der kommunalen Verwaltung, sondern auch die Erkenntnis, dass viele Aufgaben im Freien und in direktem Kontakt mit den Bürgern stattfinden. „Wir waren erstaunt über die Vielseitigkeit und die Dynamik der Arbeit des Bürgermeisters“, sagte Kieserling.

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Bernhard Neuhäuser von Westmark hob hervor, wie wichtig die langjährige Zusammenarbeit mit den Werkstätten ist. „Das Verständnis für die Menschen hinter den Produkten ist entscheidend. An diesem Tag konnte ich die Fertigung live miterleben und die Talente der Beschäftigten wertschätzen“, erklärte er. Teilnehmer wie Jennifer Pukall und Mike Kramer von der Hensel GmbH waren überrascht von der fachlichen Kompetenz und dem Engagement der Werkstattbeschäftigten. „Es ist beeindruckend zu sehen, wie sich jeder Identität mit seinem Job zusammenbringt und sich in die Produktion einbringt“, berichteten sie.

„Der Tag hat uns alle bereichert“, fasste Susanne Rüenauver, die Abteilungsleiterin der Werkstatt in Lennestadt, zusammen. „Wir schauen nicht auf die Defizite, sondern erkennen die individuellen Fähigkeiten jedes Einzelnen, um die Arbeit auf die Menschen anzupassen.“ Diese positive Sichtweise lässt sich auch in der gesamten Organisation der Werthmann-Werkstätten spüren, die sich seit über 50 Jahren um die berufliche Integration von Menschen mit geistigen oder psychischen Einschränkungen bemüht.

Bekämpfung von Vorurteilen und Förderung der Inklusion

Der „Schichtwechsel“ ist mehr als ein einfacher Arbeitsplatztausch. Es ist eine Möglichkeit, Klischees abzubauen und den Dialog zwischen Menschen mit und ohne Behinderung zu fördern. Der jährliche Aktionstag, der von der Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen organisiert wird, hat das Ziel, die Arbeitswelt von Menschen mit Behinderungen sichtbarer zu machen und Vorurteile zu verringern. In ganz Deutschland beteiligen sich zahlreiche Werkstätten und Unternehmen an diesem bedeutsamen Austausch.

Die Werthmann-Werkstätten ermutigen Unternehmen dazu, sich für neue Kooperationsmöglichkeiten zu öffnen. Mit dem Bestreben, mehr Möglichkeiten für direkte Praktika und Berufe auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu schaffen, zeigen sie, dass Menschen mit Behinderungen ein essenzieller Teil der Gesellschaft sind. „Wir hoffen, dass dieser Aktionstag zu einem regelmäßigen Dialog zwischen diesen unterschiedlichen Arbeitswelten führt“, stellte Andreas Mönig, die Gesamtleitung der Werkstätten, fest.

Durch solche Aktionen wird immer wieder deutlich, wie viel Potenzial in der Integration von Menschen mit Behinderung liegt. Die Werkstätten fungieren nicht nur als Arbeitsorte, sondern auch als Brückenbauer zu vielfältigen Beschäftigungsmöglichkeiten. „Arbeit möglich machen“ ist das Motto, dem sich diese Initiative verschrieben hat und das in der Mobilisierung von Ressourcen und Talenten von Vorteil ist.

Ein starkes Zeichen für Offenheit und Vielfalt in der Arbeitswelt sowie die Bereitschaft zur Zusammenarbeit prägen die Überzeugungen aller Beteiligten. „Wir werden die positiven Erfahrungen und Eindrücke von heute mitnehmen und dafür sorgen, dass diese Gespräche fortgeführt werden“, versprachen die Unternehmensvertreter und der Bürgermeister nach der Veranstaltung. Für die Werkstätten ist dies ein Schritt in die richtige Richtung, um eine inklusivere Arbeitswelt zu schaffen, die Platz für alle bietet.

Wer mehr über die Hintergründe und Details der Aktion „Schichtwechsel“ erfahren möchte, kann auf attendorner-geschichten.de nachlesen.

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