Olpe

Protestwelle in Altenhundem: Bürger wehren sich gegen Krankenhaus-Schließung

In Altenhundem sorgt die drohende Schließung der Geburtsstation des St.-Josefs-Hospitals für große Unruhe unter den Bürgern. Hunderte von Menschen haben bei einer Mahnwache ihren Unmut über die Pläne der GFO-Kliniken, die Geburtshilfe zum Jahresende zu schließen, zum Ausdruck gebracht. Die Sorgen um die Gesundheitsversorgung der Region sind groß, und die Stimmen der Bevölkerung werden immer lauter.

Die Entscheidung, die Geburtshilfe zu schließen, ist nicht der einzige besorgniserregende Aspekt. Die beiden Chefärzte der Inneren Medizin, Dr. Martin Asbach und Dr. Martin Bischopink, haben ihre Kündigung eingereicht, weil sie mit der zunehmenden Ambulantisierung im Krankenhaus nicht einverstanden sind. Diese Entwicklung ist besorgniserregend, denn immer mehr stationäre Leistungen sollen künftig nur noch ambulant angeboten werden, was die Verfügbarkeit von qualitativ hochwertiger medizinischer Versorgung in der Region nachhaltig beeinträchtigen könnte.

Die Entscheidung der Chefärzte

Die Kündigungen der beiden erfahrenen Ärzte haben nicht nur Auswirkungen auf den Krankenhausbetrieb, sondern werfen auch Fragen über die Zukunft des St.-Josefs-Hospitals auf. Eine Sprecherin der GFO-Kliniken bestätigte, dass die beiden Chefärzte zum 1. April das Krankenhaus verlassen werden. Sie wollen weiterhin im stationären Bereich aktiv bleiben, was angesichts der Pläne der GFO-Kliniken nicht möglich sein wird. Das führt zu einer unsicheren Zukunft für das Krankenhaus, da die Klinikleitung in der kommenden Woche ein neues Konzept erarbeiten möchte, das ohne die beiden Chefärzte auskommt.

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Die Sorgen der Anwohner sind nachvollziehbar: Anwohnerorganisationen und lokale politische Akteure haben versucht, den Wandel zu stoppen. Zahlreiche Protestbriefe und Petitionen gegen die Schließung der Geburtsstation wurden eingereicht, doch bislang ohne Erfolg. Vor diesem Hintergrund hat sich auch der Landtagsabgeordnete Dr. Gregor Kaiser, B90/Die Grünen, eingeschaltet, um auf die prekäre Lage aufmerksam zu machen.

Politische Interventionen und öffentliche Diskussion

In einer starken politischen Geste möchte Dr. Kaiser die Aufmerksamkeit der NRW-Gesundheitsministerien auf die schwierige Situation in Altenhundem lenken. Er hat Minister Karl-Josef Laumann und Staatssekretär Matthias Heidmeier dazu aufgefordert, persönlich vor Ort zu informieren und die Gegebenheiten zu überprüfen. In einem Schreiben betonte er die Dringlichkeit der Lage und positionierte sich gegen die Schließung der Geburtsstation. Er prognostiziert, dass ohne die Geburtshilfe der Standort des St.-Josefs-Hospitals gefährdet ist und verlangt eine adäquate Lösung.

Unabhängig von den politischen Bemühungen zur Rettung der Geburtsstation hat Dr. Kaiser eine Informationsveranstaltung zur geplanten Krankenhausreform organisiert. Am 14. September wird die gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen, Meral Thoms, in Grevenbrück erwartet, um die geplante Reform kritisch zu besprechen. Dabei soll es Raum für Diskussionen geben, bei denen die Bürger ihre Fragen direkt an die politischen Vertreter richten können. Dr. Kaiser hat betont, wie wichtig eine aktive Einbindung der Bevölkerung in den Reformprozess ist, auch wenn es nicht möglich sein wird, jedem gerecht zu werden.

Die anhaltende Unsicherheit über die Zukunft des St.-Josefs-Hospitals und die bevorstehenden Veränderungen im Gesundheitswesen führen zu einem Gefühl der Hilflosigkeit und des Unmuts in der Gemeinde. Die Bürger sind besorgt um eine angemessene medizinische Versorgung, insbesondere bei der Geburtshilfe, und stehen als Gemeinschaft zusammen, um ihre Stimme gegen die geplanten Veränderungen zu erheben. In einer Zeit, in der das Gesundheitswesen zunehmend auf ambulante Versorgungsformen ausgelegt wird, ist der Fall des St.-Josefs-Hospitals ein Beispiel für die Herausforderungen, vor denen viele ländliche Krankenhäuser derzeit stehen.

Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich die Situation in Altenhundem entwickeln wird und ob die Bemühungen der Bürger und der politischen Akteure dazu führen können, die Schließung zu verhindern und die Versorgung im St.-Josefs-Hospital zu sichern.

– NAG

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