In einem bemerkenswerten Schritt hat Jens A. Geibel, der Landesvorsitzende der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) in Nordrhein-Westfalen, Strafanzeige gegen den Entertainer Luke Mockridge sowie seine Kollegen Nizar Akremi und Shayan Garcia eingereicht. Der Vorwurf? Diskriminierung und verhetzende Beleidigung von Menschen mit Behinderungen. Auslöser dieser rechtlichen Maßnahmen ist eine umstrittene Podcast-Folge, in der die drei Akteure auf respektlose Weise über Menschen mit Behinderungen sprechen.
Geibel, der sich seit vielen Jahren für die Inklusion und die Rechte von Menschen mit Beeinträchtigungen einsetzt, sieht in den Äußerungen der Podcaster einen gefährlichen Trend. In Folge 448 ihres Podcasts haben sie in einer Art und Weise über Personen mit Einschränkungen gesprochen, die Geibel als nicht tolerierbar empfindet. „Das Gespräch hat mehr Kindergarten- als Erwachsenen-Niveau“, äußert sich Geibel kritisch und geht davon aus, dass die Protagonisten aus einer völligen Unkenntnis heraus agieren. Diese herablassenden Äußerungen stellen seiner Meinung nach einen direkten Angriff auf die Inklusion dar.
Inklusion unter Beschuss
In der besagten Podcast-Folge fielen mehrere herabwürdigende Kommentare über Para-Sportler sowie über die Teilhabe von Menschen mit Behinderung am gesellschaftlichen Leben. Geibel ist empört: „Solche Aussagen müssen Konsequenzen haben! Wir haben jahrelang für Anerkennung und Inklusion gekämpft.“ Er verweist darauf, dass es nicht nur um einen persönlichen Angriff auf ihn, sondern auch um die Würde und Lebensqualität vieler Menschen gehe, die täglich mit Behinderungen leben.
Besonders betroffen zeigt sich Geibel von den möglichen Auswirkungen dieser Form von Humor. Sein Unmut über Mockridges Aussagen führte dazu, dass er sich die Podcast-Folge selbst ansah. „Nach dem Hören war ich nicht nur verärgert, sondern wütend. Für mich gibt es keine Alternative, als diese Anzeige zu erstatten“, schildert er seine Empfindungen. Die Diskussion um respektvolles Miteinander und den Weg zu echter Inklusion, so Geibel, sei noch lange nicht abgeschlossen.
Ein Zeichen setzen
Die Entscheidung, rechtliche Schritte einzuleiten, ist für Geibel ein Zeichen des Protests. „Wenn keiner aufsteht und den Mund aufmacht, wenn solche Dinge gesagt werden, bleibt alles beim Alten“, erklärt er. Diese Haltung ist nicht nur für ihn wichtig, sondern auch für die Eltern von Menschen mit Behinderungen, die tagtäglich für deren Teilhabe am Lebensalltag kämpfen. „Wie müssen sich diese Familien fühlen, wenn solche Äußerungen im öffentlichen Raum geäußert werden?“, fragt Geibel nachdenklich.
Sein Engagement im sozialen Bereich, wohin er auch aus eigener Erfahrung mit der Arbeit in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderungen schöpft, motiviert ihn, einen klaren Standpunkt zu beziehen. „Ich habe immer versucht, Barrieren abzubauen und Menschen mit Behinderungen einen Arbeitsplatz zu geben. Wenn ich das nicht mehr kann, dann bin ich auch in meiner Lebensphilosophie angegriffen“, bemerkt Geibel.
Die aktuelle Situation rund um Mockridge und seine Mitstreiter könnte als Weckruf interpretiert werden. Geibel ist sich bewusst, dass er nicht allein ist mit seinen Ansichten, selbst wenn er dafür Gegenwind von Fans der Podcaster fürchten muss. „Ich bin überzeugt, dass es an der Zeit ist, für unsere Mitmenschen einzustehen und klarzustellen, dass wir noch einen langen Weg vor uns haben, bis echte Inklusion Realität wird“, schließt er. Seine Botschaft ist eindeutig: „Jeder kann betroffen sein – jederzeit. Das sollten wir nicht vergessen!“
Für weitere Details zur Begebung und Hintergrundinformationen ist ein Besuch des Podcasts oder dessen Rezension empfehlenswert, sowie die Berichterstattung über die fällige rechtliche Auseinandersetzung, wie jüngst auf lokalklick.eu berichtet.