In einem spannenden Duell, das voraussichtlich der einzige Fernsehauftritt vor der Wahl sein wird, haben sich die beiden US-Vizepräsidentschaftskandidaten, Tim Walz von den Demokraten und J.D. Vance von den Republikanern, in New York hitzige Worte geliefert. Die Debatte, die vom US-Sender CBS über 90 Minuten live übertragen wurde, fand ohne Publikum statt und war von intensiven politischen Auseinandersetzungen geprägt. Die beiden Politiker warfen einander politisches Versagen vor und thematisierten zentrale Fragen, die die Wähler bewegen.
Gerade der Konflikt im Nahen Osten und die damit verbundenen geopolitischen Herausforderungen waren ein zentraler Punkt. Walz, der Gouverneur von Minnesota, warnte eindringlich vor einer Wiederwahl von Donald Trump, dessen Wankelmütigkeit er anprangerte. „Es kommt auf eine solide Führung an“, betonte Walz, während Vance versuchte, Trump als Stabilitätsfaktor zu positionieren und Kamala Harris für die gegenwärtigen Krisen verantwortlich machte.
Kontroversen und Themenvielfalt
Die Debatte brachte auch kontroverse Themen wie Abtreibung und Einwanderung zur Sprache. Walz kritisierte, dass die Republikaner in das Privatleben von Frauen eingreifen wollen, und Vance konfrontierte Harris mit der aktuellen Einwanderungskrise, die er als Folge ihrer Politik ansah. „Wir haben eine historische Einwanderungskrise, weil Kamala Harris damit anfing, die gesamte Grenzpolitik von Donald Trump rückgängig zu machen“, erklärte Vance.
Beide Kandidaten wiesen auf die Notwendigkeit hin, sich mit drängenden Fragen wie Klimawandel, Waffengewalt und den Grundsätzen der Demokratie auseinanderzusetzen. Vance gestand ein, dass er sich in Bezug auf Trump geirrt habe, und erklärte, seine einst kritische Haltung habe sich gewandelt, als er selbst in die Politik eintrat. „Ich habe mich in Bezug auf Donald Trump geirrt“, betonte er und führte aus, dass Trump „geliefert“ habe und man dem amerikanischen Volk Ehrlichkeit schulde, wenn man seine Meinung ändere.
Trotz der Bedeutung von Vize-Debatten für den Wahlkampf gilt dieses Duell als besonders prägend, da es in der heißen Phase vor der Wahl stattfand, die am 5. November zwischen Harris und Trump ausgetragen wird. In Umfragen wird ein extrem knappes Rennen prognostiziert, wobei beide Kandidaten versuchen, unentschlossene Wähler anzusprechen.
Trump, der sich während der Debatte zu Wort meldete, nutzte die Plattform „Truth Social“, um seine Sicht der Dinge zu schildern. Dabei ergänzte er seine Kritik an den Moderatorinnen der Debatte, die er als „extrem voreingenommen“ bezeichnete, und griff Walz an, indem er ihm unterstellte, einen „niedrigen Intelligenzquotienten“ zu besitzen.
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