Oberhausen

Strandsterben an der Costa Brava: Wie Platja d Aro um seine Küsten kämpft

Die Küsten Spaniens, insbesondere in Platja d'Aro, kämpfen gegen dramatischen Strandverlust, ausgelöst durch Bebauung und Klimawandel, was erhebliche Auswirkungen auf Tourismus, Natur und Küstenschutz hat.

Die spanischen Küstenregionen sehen sich einem ernsten Problem gegenüber: dem fortschreitenden Verlust ihrer Strände. Wenn man durch Orte wie Platja d’Aro an der Costa Brava schlendert, wird schnell klar, dass die lebendige Küstenlinie der Vergangenheit angehört. Der Lehrer und Biker Josep, der viele Kindheitserinnerungen mit dem einst breiten Strand verbindet, beschreibt traumatische Veränderungen, die diesen natürlichen Schatz betreffen.

Die Auswirkungen auf die Gemeinschaft

Tourismus ist für viele Küstengemeinden in Spanien eine der Hauptquellen für Einkünfte. Der Rückgang der Strandgröße hat nicht nur Auswirkungen auf die Freizeitgestaltung der Einwohner, sondern ebenso auf den wirtschaftlichen Wohlstand der Region. Aldo, ein langjähriger Gaststättenbetreiber in Platja d’Aro, fasst zusammen: „Der Strand wird seit Jahrzehnten kleiner.“ Diese schwindenden Strände gefährden die touristischen Einnahmen, die für viele kleine Geschäftsinhaber existenziell sind.

Globale Dimension des Problems

Die Herausforderungen, die Spanien betrifft, sind nicht alleiniger Natur. Experten stellen fest, dass ähnliche Phänomene weltweit auftreten, darunter in Kalifornien, Florida und Brasilien. Laut einer Studie in der Fachzeitschrift „Nature Climate Change“ könnte bis zum Ende des Jahrhunderts die Hälfte aller Sandstrände verschwunden sein. In Katalonien hingegen ist die Situation besonders gravierend: Die Daten des Kartographischen und Geologischen Instituts Kataloniens zeigen, dass 65 Prozent der Strände seit 1956 geschrumpft sind.

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Verbesserungsmaßnahmen und Engagement der Gemeinschaft

Eine besorgniserregende Prognose erfordert ein Umdenken. In Spanien gibt es bereits strengere Bauvorschriften, jedoch zeigt sich in der Praxis, dass illegale Bauvorhaben weiterhin zunehmen. Umweltschutzgruppen wie SOS Costa Brava, vertreten von Pau Bosch, setzen sich für den Erhalt der Natur ein und haben schon einige Erfolge erzielt. Der städtebauliche Masterplan zur Küstenerhaltung in Katalonien ist ein Schritt in die richtige Richtung, um wertvolle Ökosysteme zu schützen.

Die Warnung der Wissenschaftler

Francesca Ribas von der Universitat Politècnica de Catalunya erklärt, dass natürliche Strände sich an Klimaveränderungen besser anpassen können, als ihre betonierten Pendants. Sie betont die Notwendigkeit, die ursprünglichen Dünenlandschaften wiederherzustellen und meidet kurzfristige Lösungen wie Sandaufschüttungen, die nicht nachhaltig sind. „Wir müssen dem Meer das zurückgeben, was wir ihm gestohlen haben“, so Ribas.

Künftige Herausforderungen und Lösungen

In Katalonien werden bereits positive Ansätze verfolgt. Mehrere Gemeinden haben den Plan ausgearbeitet, ihre Promenaden zurückzusetzen, um den natürlichen Verlauf der Strände nicht weiter einzuschränken. Ähnlich wie in Cala Millor auf Mallorca gibt es Projekte, die Lösungen finden, die sich an der Natur orientieren.

Die Herausforderungen auf den spanischen Stränden sind nicht nur eine lokale Angelegenheit, sondern sie machen deutlich, wie wichtig es ist, den engen Zusammenhang zwischen menschlicher Aktivität, Natur und den Konsequenzen des Klimawandels zu verstehen. Das Engagement der Gemeinschaft ist essenziell, um auf die Gefahren des Strandsterbens aufmerksam zu machen und nachhaltige Lösungen zu entwickeln, die sowohl der Natur als auch den Menschen zugutekommen.

– NAG

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