Kiew (dpa) – In einer bemerkenswerten Ankündigung erklärte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, dass er beabsichtigt, bis zum Ende dieses Jahres einen sogenannten „Siegesplan“ zur Beendigung des Krieges mit Russland umzusetzen. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, stellte Selenskyj die Dringlichkeit klar: „Der gesamte Plan basiert auf schnellen Entscheidungen unserer Partner, die unverzüglich zwischen Oktober und Dezember kommen müssen. Dann wird der Plan funktionieren.“ Dies zeigt, wie wichtig die Unterstützung aus dem Ausland für die Ukraine ist.
Die entscheidenden Details des Plans hängen stark von den Entscheidungen des US-Präsidenten Joe Biden ab. Selenskyj erklärte, dass er die Einzelheiten zuerst mit Biden besprechen werde, bevor er diese öffentlich macht. Er gab jedoch nicht preis, wie er ein mögliches Kriegsende definiert oder welche konkreten Ergebnisse er anstrebt. Dies wirft Fragen über die Strategie und die Ziele der Ukraine auf, da sie in einer so kritischen Phase des Konflikts wichtige Informationen zurückhält.
Der Weg zu Frieden und Stabilität
Selenskyj erinnerte an seinen Plan, im kommenden November einen zweiten internationalen Friedensgipfel abzuhalten, der möglicherweise einen „Schlusspunkt im Krieg“ setzen könnte. Der ukrainische Präsident betont, dass sein Land bereits an einem „Plan B“ arbeitet. Plan A verstand sich als eine Strategie zur Abwehr der russischen Invasion, die sich hauptsächlich auf Waffenlieferungen an die Ukraine und Sanktionen gegen Russland stützte. Der laufende Konflikt dauert bereits über zweieinhalb Jahre und zeigt keine Anzeichen einer baldigen Beendigung.
Ein erster Friedensgipfel fand bereits im Juni in der Schweiz statt, wobei Russland nicht am Treffen teilnahm. Trotz dieser diplomatischen Bemühungen bleibt die Situation auf beiden Seiten angespannt. Insbesondere das Vordringen der ukrainischen Truppen in das Grenzgebiet Kursk hat den militärischen Druck auf Russland erhöht. Kiew drängt zudem seit längerem auf die Bereitstellung westlicher Langstreckenraketen, um Einsätze im russischen Hinterland zu ermöglichen.
Der Krieg hat einen enormen Einfluss auf die Ukraine und die umliegenden Regionen. Die Unsicherheiten über zukünftige Entwicklungen machen die international beobachtete Situation noch komplexer. Die unermüdlichen Anstrengungen der Ukraine, sowohl militärisch als auch diplomatisch, stehen im Mittelpunkt des globalen Interesses, während der Ausgang des Konflikts potenziell weitreichende Konsequenzen für die europäische Stabilität haben könnte.