In Los Angeles hat Hunter Biden, der Sohn des US-Präsidenten Joe Biden, sich in einem Verfahren wegen Steuervergehen schuldig bekannt. Durch diese überraschende Wende umgeht der 54-Jährige einen lang erwarteten Prozess, der ursprünglich für Donnerstag angesetzt war. Medienberichte, darunter führende Nachrichtensender wie CNN und NBC, bestätigen, dass die Urteilsverkündung für den 16. Dezember geplant ist.
Anfänglich ließ Hunter Biden im Gerichtssaal aufhorchen, indem er einen unkonventionellen Vorschlag unterbreitete. Er bot der Staatsanwaltschaft einen sogenannten Justiz-Deal an, der jedoch nicht im klassischen Sinne eines Schuldbekenntnisses bestand. Stattdessen gestand er implizit, dass die Beweise wahrscheinlich zu seiner Verurteilung führen würden. Die Staatsanwaltschaft lehnte jedoch diesen Vorschlag ab und verlangte eine klare Stellungnahme regarding seine strafrechtliche Verantwortung.
Luxusausgaben und Steuervergehen
Der Anklage zufolge wird Hunter Biden vorgeworfen, über mehrere Jahre hinweg keine Bundessteuern ordnungsgemäß bezahlt zu haben. In dem Zeitraum zwischen 2016 und Oktober 2020, kurz vor der Wahl seines Vaters zum Präsidenten, soll er mehr als sieben Millionen US-Dollar an Einnahmen erzielt haben. Statt die fälligen Steuern abzutragen, gab Hunter Biden das Geld für einen extravaganten Lebensstil aus, der erhebliche Ausgaben für Drogen, Hostessen, Luxushotels und exotische Autos umfasste. Diese penible Auflistung seiner Ausgaben, darunter Ausgaben für „Erwachsenen-Entertainment“, sorgte für erhebliches Aufsehen und ließ vermuten, dass Biden von den dunklen Seiten seines Lebens in einer öffentlichen Verhandlung hätte erzählen müssen.
Zusätzlich belastet eine andere rechtliche Angelegenheit Hunter Biden. Vor einigen Monaten wurde er wegen illegalen Waffenbesitzes für schuldig befunden, nachdem er beim Kauf einer Waffe im Jahr 2018 falsche Angaben gemacht hatte und seine Drogenabhängigkeit verschwiegen hatte. Der Termin für das Strafmaß in diesem Verfahren ist auf den 13. November angesetzt.
Diese laufenden rechtlichen Probleme und die damit verbundenen Negativschlagzeilen haben nicht nur Hunter Biden selbst, sondern auch seinen Vater, Präsident Joe Biden, in eine schwierige politische Lage gebracht. Hunter Biden ist nach Berichten das erste Kind eines amtierenden US-Präsidenten, das vor einem Bundesgericht für schuldig befunden wurde. Diese Tatsachen haben den Republikanern Gelegenheit gegeben, politische Angriffe gegen den Präsidenten zu formulieren. Joe Biden hat betont, dass er nicht beabsichtigt, seinen Sohn zu begnadigen oder dessen Strafe zu mildern, eine Position, die die Sprecherin des Weißen Hauses kürzlich erneut bekräftigte.
– NAG