Oberhausen

Oberhausen ehrt Geschichte: Neue Schilder für alte Hausnamen

Die Gemeinde Oberhausen plant, mit einer Investition von rund 4.000 Euro alte Haus- und Hofnamen durch neu gestaltete Schilder zu bewahren, um deren historische Bedeutung und Orientierung für die Bewohner zu unterstreichen.

In Oberhausen wird ein bedeutendes Projekt in die Tat umgesetzt, das sich der Erhaltung historischer Bezeichnungen widmet. Die Gemeinde plant die Installation neuer Schilder, die auf alte Haus- und Hofnamen hinweisen sollen, wofür ein Budget von etwa 4.000 Euro eingeplant ist. Dieser Schritt wurde in der letzten Sitzung des Ratsgremiums beschlossen und verfolgt das Ziel, das Bewusstsein für die lokalen Traditionen zu schärfen. Archivar Bernhard Jenisch spielt eine Schlüsselrolle in diesem Vorhaben und rechnet mit dem Interesse von rund hundert Hausbesitzern, die aktiv eingebunden werden sollen.

Der Hintergrund dieses Vorhabens ist die wachsende Gefahr des Vergessens für die alten Hausnamen, die in der Vergangenheit eine zentrale Rolle in der Identität der Region spielten. „Früher waren diese Namen die wichtigsten Merkmale unserer Wohnorte, die mit einer speziellen Bedeutung verbunden waren“, erklärt Jenisch. In Bayern existieren über zehn Millionen Flurnamen, von denen viele auf eine jahrhundertelange Tradition zurückblicken. Leider verschwinden viele dieser bedeutenden Namen allmählich aus dem Gedächtnis der Menschen, da sie weniger genutzt werden.

Die Rolle historischer Namen

Über die geschichtliche Bedeutung hinaus haben diese Namen eine praktische Funktion in der Orientierung und der Geschichtserzählung. Jenisch weist darauf hin, dass viele ländliche Gebiete noch immer von diesen Namen abhängen, um ihre Identität und Verbindung zur Umgebung zu wahren. „Vor der Einführung der Hausnummern im Jahr 1784 waren die Hofnamen die einzige Möglichkeit, ein Anwesen zu identifizieren“, erläutert er. Diese alten Bezeichnungen erzählen oft Geschichten über frühere Bewohner und ihre Berufe oder Eigenheiten, die das Leben in Oberhausen geprägt haben.

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Zur Vorbereitung dieser Initiative hat Jenisch auf das Heimatbuch von Hans Ruzika zurückgegriffen. Dieses Werk dient als Grundlage für seine Nachforschungen, die viele Hausbesitzer im Ort betreffen werden. Eine der Maßnahmen beinhaltet die Bereitstellung von grünen Emaille-Schildern, die für etwa hundert Euro erworben werden können, um die historische Verbindung sichtbar zu machen.

Die Ursprünge dieser alten Namen sind vielfältig, stammen jedoch oft von Nachbarn oder Grundherrschaften, die sie zur genauen Identifizierung ihrer Besitztümer in Verwaltungsunterlagen verwendeten. „Für die örtliche Gemeinschaft sind diese Bezeichnungen eine wichtige Verbindung zum eigenen Erbe und zur Geschichte des Ortes“, sagt Jenisch. Dabei bleibt die Bezeichnung häufig am Haus haften, selbst wenn sich der Eigentümer ändert oder jemand Neues einzieht.

Bedeutung des Projekts

Zusätzlich plant die Gemeinde, einen Zuschuss von 6.000 Euro von der Regierung von Oberbayern zu beantragen, um dieses Projekt weiter zu fördern. Die Bemühungen, diese alten Namen zu bewahren, sind nicht nur ein Schritt in Richtung kultureller Identität, sondern auch ein Versuch, das historische Erbe für zukünftige Generationen zu sichern. Es ist ein Zeichen dafür, dass man sich der Geschichte bewusst bleibt und diese auch aktiv bewahrt.

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Das Vorhaben in Oberhausen zeigt eindrucksvoll, wie wichtig es ist, das lokale Erbe zu schätzen und zu wahren. Durch die Installation dieser Schilder wird nicht nur die Identität des Ortes gestärkt, sondern auch ein Teil der bayerischen Geschichte lebendig gehalten. Der Zugang zu Erinnerungen und Geschichten aus der Vergangenheit wird somit auch für die jüngeren Generationen bereitgestellt, die sich in einer sich ständig wandelnden Welt oft nach ihren Wurzeln sehnen.

Wertschätzung kultureller Erbes

In einer Zeit, in der Moderne oft die traditionellen Werte überlagert, ist die Initiative in Oberhausen ein ermutigendes Beispiel für andere Gemeinden. Die Wertschätzung der eigenen Geschichte und die aktive Verantwortungsübernahme für das kulturelle Erbe sind Elemente, die einer Gemeinschaft nicht nur Identität, sondern auch ein starkes Gemeinschaftsgefühl verleihen können. Das Projekt von Bernhard Jenisch und der Gemeinde Oberhausen könnte als Inspirationsquelle dienen, um ähnliche Initiativen an anderen Orten anzustoßen und das Bewusstsein für lokale Geschichte und Traditionen zu schärfen.

Die Pflege und Bewahrung historischer Namen ist nicht nur eine Frage des Erhalts des kulturellen Erbes, sondern trägt auch zur Identität und zum Gemeinschaftsgefühl der Bewohner bei. Die alten Haus- und Hofnamen in Oberhausen ermöglichen es den Bürgern, eine Verbindung zu ihrer Geschichte herzustellen und die Traditionen ihrer Vorfahren zu würdigen. Diese Namen sind oft mit Geschichten und Anekdoten verbunden, die Generationen überdauert haben, was nicht nur das persönliche Gedächtnis der Bewohner, sondern auch das kollektive Gedächtnis der Gemeinde stärkt.

Oberhausen steht dabei nicht allein. Ähnliche Projekte zur Erhaltung und Wertschätzung von historischen Namen finden sich auch in anderen Regionen Bayerns. Gemeinden wie Bad Tölz und Schongau haben bereits erfolgreich Aufschriften für historische Hausnamen und Flurnamen in ihren Ortschaften angeregt, um das Bewusstsein für die lokale Geschichte zu fördern. Solche Initiativen sind Teil eines größeren Trends in Bayern, der darauf abzielt, das kulturelle Erbe zu schützen und zu bewahren.

Kulturelle Bedeutung der Hausnamen

Hausnamen spielen eine zentrale Rolle in der bayerischen Kultur und Tradition. In ländlichen Gebieten sind sie oft die einzige Möglichkeit für Neuankömmlinge, sich in der Gemeinde zu orientieren. Viele der Namen sind tief in der Geschichte der Region verwurzelt und können oft bis ins Mittelalter zurückverfolgt werden. Diese Namen sind nicht nur Bezeichnungen, sondern auch Träger von Geschichten über die Gesellschaft, die sich über Jahrhunderte entwickelt hat.

Beispielsweise sind in Bayern viele Hausnamen nach historischen Berufen benannt, wie „Schmied“ oder „Müller“. Diese Namen spiegeln die wirtschaftlichen und sozialen Strukturen der Gesellschaft wider und geben Auskunft über die Berufe, die in der Region angesiedelt waren. Damit sind sie wertvolle Quellen für Historiker und Heimatforscher, die mehr über die Entwicklung und die Lebensweise der Menschen in der Region erfahren möchten.

Die alten Bezeichnungen haben auch eine Verbindung zur Natur; viele Flurnamen beziehen sich auf geographische Gegebenheiten oder Pflanzen und Tiere, die in der Umgebung vorkommen. So wird deutlich, wie stark das Leben der Menschen durch ihre Umgebung geprägt war und wie sie diese in ihrer Alltagssprache und ihren Bezeichnungen reflektiert haben.

Ökonomische Aspekte der Namenspflege

Die Investition von rund 4.000 Euro in die Beschilderung der alten Haus- und Hofnamen in Oberhausen zeigt, dass die Gemeinde auch einen ökonomischen Wert in dieser Initiative sieht. Historische Namen können potenziell zur Förderung des Tourismus beitragen, indem sie Besucher anziehen, die sich für die Kulturgeschichte des Ortes interessieren. Ein gut dokumentierter und präsentierter historischer Rahmen kann die Attraktivität der Gemeinde erhöhen und lokale Unternehmen unterstützen.

Darüber hinaus könnte die Kommune von Zuschüssen profitieren, wie sie in diesem Fall von der Regierung von Oberbayern beantragt werden. Solche finanziellen Mittel sind entscheidend, um ähnliche Initiativen zu realisieren und die Verpflichtung der Gemeinden zur Erhaltung ihres Erbes zu unterstützen.

Projekt Kosten Zuschuss
Beschilderung historischer Namen 4.000 Euro 6.000 Euro beantragt

Zusammengefasst trägt das Vorhaben in Oberhausen nicht nur zur Bewahrung des kulturellen Erbes bei, sondern hat auch das Potenzial, die lokale Wirtschaft zu fördern und das Gemeinschaftsgefühl der Bewohner zu stärken.

– NAG

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