Oberhausen

Magischer Blick ins Innerste: So wird der Gasometer zum Besuchermagnet!

Vom bedrohten Industriedenkmal zum Publikumsmagnet: Der Gasometer Oberhausen, einst zum Abriss verurteilt und heute Heimat faszinierender Ausstellungen, zieht seit seiner Wiedereröffnung 1994 über 10 Millionen Besucher an und begeistert Jung und Alt mit spektakulären Installationen!

Im Herzen von Oberhausen steht der historische Gasometer, der einst der größte Scheibengasbehälter Europas war. Franz-Josef Brüggemeier und Jürg Steiner, die Ende der 1980er-Jahre auf der Suche nach Industriedenkmälern waren, erinnern sich noch gut an ihre erste Erkundung des gigantischen Bauwerks. Damals war der Gasometer stillgelegt und drohte abgerissen zu werden. Doch der Strukturwandel im Ruhrgebiet brachte neue Ideen und Chancen mit sich, die letztlich zur Rettung des Gebäudes führten.

Die beiden Pioniere standen in einem engen Zugang, dem sogenannten Mannloch, und erfuhren die enge Atmosphäre des leerstehenden Bauwerks. „Es war ein magischer Augenblick“, erzählt Brüggemeier rückblickend. Zwei Jahre nach dieser ersten Erkundung, im Jahr 1994, wurde der Gasometer eröffnet und hat sich seither zu einem populären Ausstellungsort entwickelt, der jährlich Tausende von Besuchern anzieht.

Ein beliebtes Ziel für Kunst und Kultur

Aktuell ist der Gasometer Schauplatz der Ausstellung „Planet Ozean“, die mit beeindruckenden Fotografien das Leben in den Weltmeeren thematisiert. Die großen Bilder und eine 40 Meter hohe Leinwand, die mit Projektoren bespielt wird, ziehen die Besucher in den Bann. Ein Blauhai schaut vom Bild auf die Zuschauer, während Schwärme von Fischen über die Leinwand gleiten. Dies ist das Ergebnis jahrelanger Bemühungen um die Umnutzung des Gasometers – er hat sich vom schützenswerten Industriedenkmal zu einem kulturellen Anziehungspunkt gemausert.

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Der Umbau wurde durch die Internationale Bauausstellung (IBA) Emscher Park initiiert. Nachdem die Kokerei in Oberhausen geschlossen wurde, stand der Gasometer auf der Abrissliste. Dank des Engagements von Stadt, Landesregierung und IBA konnte eine neue Nutzung als Ausstellungsraum verwirklicht werden, der 1993 und 1994 für 16 Millionen Euro umgebaut wurde.

Die Grundstruktur des Gebäudes blieb weitgehend erhalten, darunter der 4,20 Meter hohe Raum, der durch die Gasdruckscheibe abgetrennt ist. Besucher wie die neunjährige Mira aus Oberbayern finden es faszinierend. Sie hat bereits von ihrer Großmutter von der ersten Ausstellung „Feuer und Flamme“ gehört, die die Industriekultur des Ruhrgebiets thematisierte.

Ein Ort der Entdeckung und Inspiration

Mira bringt das Erlebnis auf den Punkt: „Es ist wie Schule – in Spaß.“ Dieser Ansatz hat sich bewährt. Seit der Eröffnung haben rund 10 Millionen Menschen den Gasometer besucht, und die Ausstellungen sprechen ein breites Publikum an. Im Jahr 2013 gelang es Aktionskünstler Christo, den Innenraum des Gasometers mit einem riesigen Luftpaket zu füllen, was einen neuen Höhepunkt in der Ausstellungsreihe darstellte. Auch dort, wo heute die Ozean-Lebewesen zu sehen sind, wurden zuvor schon beeindruckende Installationen gezeigt.

Der Gasometer ist heute nicht nur ein bedeutendes kulturelles Erbe, sondern auch Teil der Route der Industriekultur im Ruhrgebiet sowie der Europäischen Route der Industriekultur, die zehntausende von Besuchern aus ganz Europa anzieht. Die Geschichte dieses beeindruckenden Bauwerks ist ein Beispiel dafür, wie durch kreative Ideen und gemeinsames Engagement innovative Nutzungsmöglichkeiten für historische Industriearchitektur geschaffen werden können.

Für weitere Informationen über die Entwicklungen rund um den Gasometer Oberhausen und die aktuellen Ausstellungen, sehen Sie die aktuelle Berichterstattung auf www1.wdr.de.

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