Breslau, Prag, Wien und Dresden stehen derzeit vor einer ernsten Hochwassersituation, die durch extreme Regenfälle ausgelöst wurde. Dabei sind in den betroffenen Regionen, die von Polen bis nach Österreich reichen, mindestens elf Menschen ums Leben gekommen. Die Bilder aus den Katastrophengebieten sind erschreckend: Überflutete Straßen, vollgelaufene Keller und zerstörte Dämme linke viele Gemeinschaften in großer Not zurück.
Eine kurzzeitige Entspannung gab es nur, als der Regen in einigen Gebieten für kurze Zeit nachließ. Meteorologen warnen jedoch, dass neue Niederschläge auf dem Weg sind, und in Deutschland bereiten sich die Menschen an der Oder und der Elbe auf den Anstieg der Wasserstände vor, der durch Zuflüsse aus angrenzenden Ländern verstärkt wird.
Tragische Ereignisse in Österreich
In Untergrafendorf, Niederösterreich, kam es zu einer dramatischen Rettungsaktion. Ein Frau konnte sich vor dem ansteigenden Wasser in den ersten Stock ihres Hauses retten, während ihr Mann, der um Hilfe schrie, nicht mehr gerettet werden konnte. Dies stellt das dritte Todesopfer in Österreich dar. Insgesamt sind die Wetterextreme zwischen Rumänien, Polen, Tschechien und Österreich für mindestens elf Todesfälle verantwortlich.
In Polen haben die Hochwasser folgenschwere Schäden angerichtet. In der Kleinstadt Klodzko, etwa 100 Kilometer südlich von Breslau, sieht die Fußgängerzone aus wie nach einem Bombenangriff. Schaufenster wurden herausgerissen, und die umliegenden Geschäfte sind verwüstet. Die Glatzer Neiße, ein Nebenfluss der Oder, ist über die Ufer getreten, was zu den massiven Zerstörungen geführt hat.
Auch die Stadt Nysa kämpft mit den Fluten. Hier drang das Wasser bis in die Notaufnahmestation des örtlichen Krankenhauses vor, sodass 33 Patienten mit Schlauchbooten in Sicherheit gebracht werden mussten. Die polnische Regierung hat für die Hochwassergebiete in Niederschlesien, Schlesien und Oppeln den Katastrophenzustand ausgerufen, um schnellere Hilfe und Maßnahmen zu ermöglichen.
Kritische Lage in Tschechien
In Tschechien hat die Regierung ebenfalls von einem Jahrhunderthochwasser gesprochen, da in vielen Flüssen extreme Wasserstände erreicht wurden. In der Stadt Ostrava sind kritische Situationen zu beobachten, wo Deichbrüche festgestellt wurden. Die Einwohner werden teils mit Schlauchbooten und Helikoptern evakuiert. Auch hier sind die Wasserstände in einigen Regionen zutiefst alarmierend, mit bis zu 500 Litern Regen pro Quadratmeter in nur wenigen Tagen.
Die Bürgermeisterin der Stadt Jesenik berichtete von einer „Apokalypse“ mit massiven Zerstörungen überall und verschlammten Straßen, was die Situation für viele Menschen äußerst bedrückend macht.
In Rumänien belasten die Fluten vor allem den Osten des Landes, wo die Hochwasser Ereignisse ebenfalls sechs Todesfälle forderten. Hunderte Feuerwehrleute sind im Einsatz, um die betroffenen Einwohner, die sich auf Dächern oder höheren Flächen in Sicherheit bringen, zu unterstützen.
In Österreich bleibt die Situation angespannt, insbesondere in Niederösterreich, wo Ministerpräsidentin Johanna Mikl-Leitner die Lage als „weiterhin kritisch“ bezeichnete. Nach heftigem Regen sind mehr als 200 Straßen gesperrt und etwa 1.800 Gebäude geräumt worden. Auch die Stromversorgung ist in vielen Orten vielfach unterbrochen.
Bayern zeigt sich gegenüber der Situation vorsichtig optimistisch. Obwohl Stiegende Wasserstände in den Flüssen erwartet werden, insbesondere an der Donau und der Isar, wird von den Behörden eine ähnliche Hochwasserlage wie im Juni nicht befürchtet.
Die gegenwärtige Lage ist so ernst, dass es für viele ein Wettlauf gegen die Zeit ist, um sich und ihre Liebsten zu schützen. Die kommenden Tage werden entscheidend sein, um herauszufinden, wie sich die Situation in den betroffenen Ländern weiter entwickeln wird. Weitere Informationen und detaillierte Berichterstattung zu diesem Thema können auf www.radiooberhausen.de gefunden werden.