Sydney (dpa) – Ein Hochzeitsbusunfall, der im Juni 2023 in Australien zehn Menschen das Leben kostete, hat nun ein schwerwiegendes gerichtliches Nachspiel. Der verantwortliche Busfahrer wurde von einem Gericht in New South Wales zu 32 Jahren Haft verurteilt. Bei diesem tragischen Vorfall, der sich im Hunter Valley ereignete, wurden darüber hinaus mehr als zwei Dutzend Passagiere zum Teil schwer verletzt.
Die Strafe für den 59-jährigen Angeklagten wurde am Bezirksgericht Newcastle verkündet. Richter Roy Ellis stellte fest, dass der Fahrer eindeutig unter dem Einfluss eines Schmerzmittels stand, was zu seinem riskanten und überhöhten Fahrstil führte. An dem Tag des Unglücks war der Bus am 11. Juni 2023, während dichter Nebel herrschte, aus einem Kreisverkehr gefahren und hatte die Kontrolle über das Fahrzeug verloren, bevor es auf eine Leitplanke stürzte.
Urteil und seine Folgen
Der Fahrer, der bei dem Unfall selbst nur leicht verletzt wurde, gestand in allen Anklagepunkten schuldig zu sein. Er wurde wegen gefährlichen Fahrens mit Todesfolge in zehn Fällen und aufgrund schwerer Körperverletzung angeklagt. Die Entscheidung des Richters hat nicht nur das Schicksal des Fahrers besiegelt, sondern auch eine breitere Diskussion über Sicherheitsmaßnahmen während des Busfahrens angestoßen. Insbesondere wurde in den letzten Wochen immer wieder der Vorschlag geäußert, Sicherheitsgurte in Bussen obligatorisch zu machen, um solche Tragödien in Zukunft zu vermeiden.
Unmittelbar vor dem verheerenden Vorfall hatte das Hochzeitspaar, das nicht im Bus unterwegs war, in einem nahegelegenen Weingut mit seinen Gästen gefeiert. Das Hunter Valley gilt als eine der prominentesten Hochzeits- und Feierlocations Australiens. Richter Ellis führte in seiner Urteilsverkündung an, dass er in seiner über 50-jährigen Laufbahn im Justizwesen keinen anderen Fall kannte, der so schwere Auswirkungen auf eine Vielzahl von Menschen hatte.
Die Strafe des Fahrers wird ihm auch keine sofortige Möglichkeit zur Bewährung bieten. Er kann frühestens nach 24 Jahren Haft einen Antrag auf Freilassung stellen. Während der Gerichtsverhandlung erklärte der Fahrer, dass er sich für seine Taten schäme. Er habe mehr als die empfohlene Dosis des Schmerzmittels zu sich genommen und sagte: „Ich kann mir nicht verzeihen. Ich kann nicht glauben, dass ich das verursacht habe. Ich habe die ultimative Sünde begangen und ich hasse mich selbst.“