Nümbrecht – Ein bedeutender Moment in der Geschichte des Frauenfußballs im Bergischen Land: Der TuS Homburg-Bröltal hat den Aufstieg in die Mittelrheinliga geschafft. Nur zwei Jahre nach dem Wechsel in die Landesliga startet das Team nun in die höchste Verbandsspielklasse und feiert damit einen historischen Erfolg. Nach einer überragenden Saison mit einer Note von „Eins plus“ und der Herbstmeisterschaft aufgrund einer beeindruckenden Serie von zehn Siegen und einem Unentschieden, hat sich das Team mit einem deutlichen Vorsprung vor der Konkurrenz durchgesetzt.
Die Spielerinnen haben nicht nur die Liga dominiert, sondern auch im Kreispokal mit einem Sieg überzeugt, was ihren Aufstieg nur noch mehr rechtfertigt. „Der Aufstieg ist das Resultat harter Arbeit und Teamgeist“, reflektiert eine Spielerin. „Wir haben in der letzten Saison nicht nur viele Tore erzielt, sondern auch defensiv sehr stabil gespielt – das hat uns den Sieg gebracht.“ Diese positiven Erfahrungen werden nun in die neue Herausforderung in der Mittelrheinliga mitgenommen.
Ein Wechsel auf der Trainerbank
Der bisherige Coach Dominique Hassel, der maßgeblich zum Erfolg des Teams beigetragen hat, zieht sich aus persönlichen und beruflichen Gründen zurück. Mats Bollmann, ebenfalls mit umfangreicher Erfahrung beim FV Wiehl, tritt an seine Stelle und sieht in dieser Aufgabe eine spannende Herausforderung. „Ich freue mich darauf, mit diesem talentierten Kader zu arbeiten und in der neuen Liga Fuß zu fassen“, äußert er sich optimistisch. Der neue Trainer betont, dass die Vorfreude bei den Spielerinnen spürbar sei und alle hart arbeiten, um erfolgreich zu sein.
Im Hinblick auf den Kader hat der Verein einige strategische Ergänzungen vorgenommen. Fünf Neuzugänge, darunter die talentierte Kira Scholl, die vom TuS Herchen zum THB gewechselt ist, sollen die bestehende Mannschaft verstärken. Mats Bollmann will sicherstellen, dass die bewährte Teamchemie, die über die Jahre gewachsen ist, weiterhin bestehen bleibt. „Das Fundament ist stark und die Spielerinnen sind motiviert“, sagt er zuversichtlich.
Einblick in die Spielphilosophie
Der neue Trainer hat klargemacht, dass das Team offensiv spielen möchte. Er plant, Angriffe voranzutreiben und eine aktive Spielweise zu fördern, anstatt sich defensiv zu verstecken. „Wir möchten das Spiel auf unser Terrain bringen und auch die gegnerische Abwehr unter Druck setzen“, betont Bollmann. Dies könnte ein Risiko darstellen, aber das Vertrauen in die eigene Stärke ist gegeben. „Wir wissen, dass die Gegner in dieser Liga stark sein werden. Es ist wichtig, wie wir mit Rückschlägen umgehen“, führt er weiter aus.
Die Vorbereitungen auf die Saison sind bereits in vollem Gange. Aufgrund von Verletzungen und Urlaubszeit fehlten einige Spielerinnen in den Trainingseinheiten, aber die bisherigen Eindrücke stimmen optimistisch. Im kommenden Wochenende steht ein Trainingslager an, das sowohl für die Teamdynamik als auch für die sportliche Entwicklung entscheidend sein wird.
Ein besonderes Highlight der Saison ist das Eröffnungsspiel in der FVM-Frauenliga, das der TuS Homburg-Bröltal Gastgeber ausrichten wird. Am 6. September 2023 tritt der SC West Köln in Bröltal an. „Es wäre fantastisch, wenn wir in diesem Spiel gleich ein Zeichen setzen könnten“, freut sich Bollmann auf das Flutlichtspiel vor heimischem Publikum.
Ein realistischer Blick auf die Saisonziele
Die Ziele für die kommende Saison sind realistisch gesteckt. Der Fokus liegt darauf, den Klassenerhalt zu sichern und die Entwicklung der Spielerinnen voranzutreiben. „Das Primärziel ist, nicht in die Abstiegszone zu geraten. Wenn wir konstant Leistung zeigen und Verletzungen vermeiden, bin ich optimistisch, dass wir die Klasse halten können“, so der neue Trainer. Favoriten für die Meisterschaft in der neuen Liga sieht er in den Teams des SV Deutz 05 und des SV Allner-Bödingen.
Die Mannschaft steht vor einer spannenden Saison voller Herausforderungen, aber auch mit der Möglichkeit, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln. „Die Mischung aus Erfahrung und neuen Talenten wird uns helfen, in der Mittelrheinliga erfolgreich zu sein“, zeigt sich Mats Bollmann zuversichtlich.
Der TuS Homburg-Bröltal ist bereit, den nächsten Schritt zu gehen. Das Team hat das Potenzial, in der neuen Liga zu glänzen und die Zuschauer mit spannenden Spielen zu begeistern.
Der Aufstieg des TuS Homburg-Bröltal im Kontext des Frauenfußballs
Der Aufstieg des TuS Homburg-Bröltal in die Mittelrheinliga reflektiert eine positive Entwicklung im Frauenfußball in Deutschland, der stetig an Bedeutung gewinnt. In den letzten Jahren wurde insbesondere im Amateurfußball die Förderung von Frauenmannschaften verstärkt. Laut der Deutschen Fußball-Liga (DFL) stieg die Anzahl der gemeldeten Frauenmannschaften von 2014 bis 2021 kontinuierlich an, was sich auch in höheren Zuschauerzahlen in den unteren Ligen niederschlägt. Der TuS Homburg-Bröltal, der nun in der Mittelrheinliga spielt, ist ein Beispiel für diese positive Tendenz.
Die Unterstützung durch Sponsoren und lokale Gemeinschaften spielt eine entscheidende Rolle in diesem Wachstum. Sponsoren haben das Potenzial, Frauenmannschaften nicht nur finanziell, sondern auch durch Marketing zu unterstützen, was zu einer höheren Sichtbarkeit führt und die Attraktivität des Frauenfußballs steigert. Diese Entwicklungen sind auch in anderen Ligen und Mannschaften sichtbar, wodurch der Frauenfußball zunehmend als ernstzunehmender Sport angesehen wird.
Mats Bollmanns Philosophie und die Herausforderungen in der Mittelrheinliga
Mats Bollmann, der neue Trainer des TuS Homburg-Bröltal, sieht sich einer großen Herausforderung gegenüber. Die Mittelrheinliga ist bekannt für ihre hochkarätigen Mannschaften, die oft über eine langjährige Erfahrung im Spielbetrieb verfügen. Bollmanns Ansatz, eine ausgewogene Offensive mit starkem Defensivspiel zu kombinieren, könnte entscheidend für den Erfolg des Teams sein. Diese Überzeugung stützt sich auf die Erfahrungen, die er aus seiner vorherigen Tätigkeit beim FV Wiehl mitbringt.
Ein wichtiger Aspekt für den neuen Trainer wird sein, eine geeignete Teamdynamik zu schaffen und die Spielerinnen zu motivieren, auch in schwierigen Situationen an sich zu glauben. In einer höheren Liga können Rückschläge schneller kommen und sind Teil des Lernprozesses. Bollmann hofft, dass seine Spielerinnen diese Herausforderungen annehmen und aus ihnen lernen können.
Die Trainerwechsel in der Liga, wie der von Dominique Hassel zu Mats Bollmann, sind nicht ungewöhnlich und können sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Teams haben. Der Erfolg einer Mannschaft hängt oft von der Fähigkeit ab, sich schnell an neue Strategien und Philosophien anzupassen. Der TuS Homburg-Bröltal steht vor der Aufgabe, diesen Übergang erfolgreich zu gestalten, um sich in der Liga zu behaupten.
Statistische Einblicke in die vorherige Saison
In der vergangenen Saison erzielte das Frauenteam des TuS Homburg-Bröltal bemerkenswerte Statistiken, die den Aufstieg in die Mittelrheinliga untermauern. Mit 91 Treffern stellte die Mannschaft die stärkste Offensive ihrer Liga, was auf ein hohes Maß an Kreativität und Zielstrebigkeit hinweist. Ilka Lang, die mit 47 Toren die Torjägerinnenkanone gewann, belegte in der gesamten Liga eine herausragende Rolle und demonstrierte ihre Fähigkeiten als Schlüsselspielerin.
Des Weiteren zeigt die defensive Bilanz von nur 31 gegentor eine starke Zusammenarbeit in der Abwehr und ein effektives Spielsystem. Diese Kombination aus Offensive und Defensive ist entscheidend für den Erfolg in höheren Ligen, wo das Niveau der Gegner steigt und die Fehlerquote oft weniger Spielraum lässt.
Solche Statistiken sind nicht nur ermutigend für die Spielerinnen, sondern liefern auch wertvolle Daten für die Trainer, um gezielt an Schwachstellen zu arbeiten und Stärken auszubauen. Mit einem stabilen Kader und den Neuzugängen hat der TuS Homburg-Bröltal die Möglichkeit, diese Leistungen in der Mittelrheinliga fortzusetzen.
– NAG