In Wiehl hat ein ganz besonderer Jubel Einzug gehalten: Jens Kevin Georg, ein talentierter Filmemacher aus Drabenderhöhe, wird mit seinem Kurzfilm „Kruste“ mit dem prestigeträchtigen Studentenoscar ausgezeichnet. Die Preisverleihung findet am kommenden Montag in London statt und verspricht für Georg ein aufregendes Ereignis. Auf ein spannendes Interview im Wiehlpark folgte die Ankündigung dieses bedeutsamen Moments in seiner Karriere.
Der 30-Jährige erzählt von der Aufregung, die mit der Nominierung einherging. „Die Hochschule hatte eine begrenzte Anzahl an Bewerbungen,“ erklärt Georg. Um schließlich in die Hauptrunde des Wettbewerbs einzuziehen, mussten verschiedene Stationen erfolgreich durchlaufen werden. Die Vorfreude steigerte sich, als er die erste E-Mail erhielt, die ihn als Finalisten bestätigte. Besonders schön war dieser Moment, da er gerade mit einem Freund auf einem Filmfestival war.
Der kreative Prozess hinter „Kruste“
Sein Kurzfilm „Kruste“, der als Abschlussarbeit der Filmuniversität Babelsberg entstanden ist, basiert auf Franz Kafkas Erzählung „Die Verwandlung“. In der Geschichte ringt der zwölfjährige Fabi um Anerkennung innerhalb seiner Familie, die ihm nur dann zuteilwerden würde, wenn er eine bestimmte Herausforderung meistert. Dieser innere Konflikt wird durch die Idee einer selbstgebauten Achterbahn symbolisiert, die Fabis Großvater konstruiert hat.
„Kruste“ ist ein 25-minütiger Film, der im Rahmen der Reihe KlassiXS kostenlos bei 3sat zu sehen ist. Georg beschreibt den Film als ein Spiegelbild seiner eigenen Wünsche und Ängste, das ihn und die Figur Fabi tief verbindet. „Wir sind beide Außenseiter, die dazugehören wollen“, sagt der Regisseur und reflektiert über die Herausforderungen, die mit diesem Streben verbunden sind.
Die Medienaufmerksamkeit und Anerkennung haben Georgs Leben in den letzten Wochen merklich verändert. „Ich bin dankbar dafür, dass unser Filmteam nun bekannt ist und es Menschen gibt, die unsere Arbeit schätzen“, erläutert er. Dass er aus einer Arbeiterfamilie stammt und nun in einer Branche Fuß fassen möchte, die oft als elitär gilt, sei eine Herausforderung, die er meistern will.
Seine ersten Schritte als Filmemacher unternahm Georg im Alter von 14 Jahren, als er seinen ersten Camcorder bekam. Damals erlebte er die Magie des Geschichtenerzählens und wusste: „Ich möchte Regisseur werden.“ Diese Leidenschaft wurde über die Jahre immer weiter gefestigt und fand nun ihren Höhepunkt in „Kruste“, der nicht nur für den Studentenoscar nominiert ist, sondern auch eine Bewerbung für die Kurzfilm-Kategorien der Oscars nach sich ziehen könnte.
Ein Blick in die Zukunft
Georg arbeitet bereits an seinem ersten Langfilm, der in Rumänien kurz nach der Revolution von 1989 spielen soll. „Meine Wurzeln liegen in Siebenbürgen, und ich möchte diese Geschichte erzählen,“ so der Regisseur. Der Film reflektiert Themen wie das Aufbrechen ritualisierter Strukturen und die Auswirkungen auf individuelle Identitäten.
„Die Geister Siebenbürgens spüre ich jetzt intensiver denn je“, sagt Georg über die tiefgreifende Verbindung zu seiner Kultur und Geschichte. Seine Recherchen führten ihn bereits in die Heimat seiner Vorfahren, wo er sich mit den Gegebenheiten und dem Erbe auseinandersetzt.
Bei der bevorstehenden Preisverleihung in London betont er, dass es ihm vor allem um den gemeinsamen Moment mit seinem Team geht, der all die letzten Jahre der Arbeit wert ist. „Ein Moment der puren Glückseligkeit“, das ist es, was er sich wünscht, wenn sie dort ankommen. „Egal, wie die Auszeichnung ausgeht, wichtig ist, dass wir diesen Schritt zusammen gegangen sind.“
„Wir haben ein tolles Programm von der Academy bekommen und ich bin einfach gespannt, was auf uns zukommt“, lacht er und lässt durchblicken, dass er in der kreativen Filmwelt bereits den nächsten Schritt plant.
Weitere Informationen zu Jens Kevin Georgs Werk und seiner Karriere finden sich in ausführlichen Berichten, die über die Bedeutung von Filmpreisen und die Herausforderungen auf dem Weg zur Professionalisierung informieren, laut Informationen von www.oberberg-aktuell.de.