In Nordrhein-Westfalen wird mit großem Einsatz gegen den Mangel an Hausärzten im ländlichen Raum angekämpft. Die Situation ist alarmierend: Ein erheblicher Teil der Bevölkerung, besonders in weniger besiedelten Gebieten, sieht sich mit ernsthaften Schwierigkeiten konfrontiert, wenn es um die medizinische Versorgung geht. Um dem entgegenzuwirken, hat das Land massive finanzielle Mittel bereitgestellt.
Bislang wurden im Rahmen des Hausärzte-Aktionsprogramms seit 2009 insgesamt 25,6 Millionen Euro an Fördergeldern bereitgestellt. Das Gesundheitsministerium in Düsseldorf informierte über eine Anfrage der AfD, dass in dieser Zeit rund 930 Förderungen gewährt wurden. Ziel dieser finanziellen Unterstützung ist es, die Niederlassung und Anstellung von Hausärzten in Kommunen mit bis zu 25.000 Einwohnern zu fördern. Auch Kommunen mit bis zu 40.000 Einwohnern können profitieren, insbesondere wenn die Altersstruktur der ansässigen Ärzte ungünstig ist.
Gezielte Förderung für Landärzte
Die Maßnahmen umfassen unter anderem Zuschüsse von bis zu 60.000 Euro für Praxisübernahmen, neue Niederlassungen und die Anstellung von Hausärztinnen und Hausärzten. Dies ist besonders wichtig, da mehr als die Hälfte der mehr als 11.000 Hausärzte in NRW über 55 Jahre alt ist. Der demografische Wandel führt zu einer alarmierenden Situation: Wenn die älteren Ärzte in den Ruhestand gehen, fehlt schnell der Nachwuchs.
Um diesem Trend entgegenzuwirken, wurde vor fünf Jahren die "Landarztquote" eingeführt. Diese innovative Maßnahme reserviert Medizinstudienplätze für angehende Hausärzte, die sich verpflichten, nach ihrem Abschluss für mindestens zehn Jahre in unterversorgten ländlichen Regionen tätig zu sein. Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) berichtete von einer positiven Zwischenbilanz: Die Nachfrage übersteigt die zur Verfügung stehenden Studienplätze von 1.043 nahezu um das Fünffache. Diese Entwicklung zeigt, dass es ein großes Interesse an einer landärztlichen Karriere gibt.
Die Bewerber haben dabei nicht nur den Vorteil, eine wichtige Rolle in der medizinischen Versorgung zu übernehmen, sondern finden auch einen Weg in einen Beruf, der in vielen ländlichen Gebieten dringend benötigt wird. Zudem sind die Zugangsvoraussetzungen für die "Landarztquote" nicht so stringent wie bei gewöhnlichen Medizinstudienplätzen: Ein herausragendes Abitur ist nicht nötig, und der traditionelle Numerus Clausus, der vielen den Zugang zu einem Medizinstudium erschwert, fällt hier weg.
Die Politik in Nordrhein-Westfalen setzt also auf ein zweigleisiges Konzept: Während mit finanziellen Anreizen versorgt wird, sollen zugleich durch die Schaffung zusätzlicher Studienplätze in der Medizin angehende Ärzte für die Herausforderungen in ländlichen Gebieten sensibilisiert werden. Trotz der bisherigen Erfolge bleibt jedoch abzuwarten, ob diese Maßnahmen ausreichen, um die angespannten Versorgungslagen flächendeckend zu verbessern. Eine umfassende Betrachtung der Entwicklungen verdeutlicht, wie wichtig es ist, den Nachwuchs aktiv zu fördern und die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum langfristig zu sichern. Mehr Informationen darüber finden sich in einem Bericht auf www.n-tv.de.
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