New York (dpa) – Alexander Zverev hat sich im ersten Duell gegen seinen Olympia-Zimmerpartner Maximilian Marterer durchgesetzt und in die zweite Runde der US Open eingezogen. Nach 2:53 Stunden Spielzeit gewann Zverev mit 6:2, 6:7 (5:7), 6:3, 6:2. Es war ein hart umkämpftes Match, in dem beide Spieler zahlreiche Fehler machten. Umso mehr freute sich der Hamburger über den Einzug in die nächste Runde, wo er auf den Gewinner der Partie zwischen Alexandre Müller und Adam Walton aus Australien trifft.
„Es war nicht leicht, er kennt mich und er war ja auch bei Olympia mein Zimmerkollege. Es war ein kniffliges Spiel“, so Zverev nach dem Spiel. Der Schwung der ersten Runde war nicht einfach, vor allem der zweite Satz bereitete ihm Schwierigkeiten, in dem er viele Fehler produzierte und nicht in gewohnter Form spielte.
Emotionen auf der Tribüne
Zverevs Mutter, Irina, hatte sich anfangs in die Zuschauerreihe gesetzt, gemeinsam mit seiner Freundin Sophia Thomalla. Normalerweise ist Irina bei solchen Wettkämpfen so nervös, dass sie es vorzieht, nicht direkt zuzuschauen. Doch dieses Mal war sie an seiner Seite, was den Druck für Zverev zwar erhöhte, aber ihm sicherlich auch einen langfristigen emotionalen Rückhalt gab.
Maximilian Marterer, der als Nummer 100 der Weltrangliste in die US Open gestartet war, hat eine interessante Geschichte hinter sich: Er hatte die Qualifikation nicht geschafft und war erst kurz vor Turnierbeginn ins Hauptfeld gerutscht, nachdem der Finne Emil Ruusuvuori seine Teilnahme abgesagt hatte. Das Duell war eine besondere Herausforderung, nicht nur, weil beide sich gut kennen, sondern auch, weil Marterer ihm durch seine Olympia-Zimmergenossenschaft quasi ‘näher’ war als andere Gegner.
Einblick in die Partie
Der Start in den ersten Satz verlief optimal für Zverev, der schnell das Aufschlagspiel seines Gegners durchbrach. Mit einem klaren 6:2 schnappte er sich den ersten Satz. Doch im Verlauf des Matches schlich sich der Frust bei Zverev ein, insbesondere im zweiten Satz, wo er sein Spieltempo nicht aufrechterhalten konnte. Er warf seinen Schläger und diskutierte teils lautstark mit seiner Box, was die Spannung deutlich steigerte.
Die Rückkehr in die Partie gelang Zverev nach dem verlorenen Satz, als er sich wieder auf seine Stärken konzentrierte. Trotz der schwachen Phasen wollte er nicht aufgeben, setzte fortan auf eine kontrollierte Spielweise. Dies zahlte sich aus: Er gewann den dritten Satz und überwand mit einem Break das anfängliche Dejavute, das ihn im zweiten Satz eingeholt hatte. Nach einem starken Aufschlagspiel und der hohen Fehlerquote von Marterer, dominierte Zverev den Rest des Matches. Ein klares Zeichen, dass er, auch wenn es holprig war, an seinem Tag schaffen kann, zurückzukommen und keine Spiele kampflos herzugeben.
Ein besonderes Highlight war das Comeback im dritten Satz, wo Zverev einmal mehr bewies, wie wichtig Anpassungsfähigkeit im Tennis ist. Die selbstbewusste Spielweise ließ ihn die Kontrolle zurückgewinnen, was letztendlich zur Überlegenheit im letzten Satz führte, wo er dann fast fehlerlos agierte.
Unerwartete Wendungen und New Yorker Hitze
Auch wenn Zverev in einem guten Start in das Turnier erwischte, zeigten seine Leistungsschwankungen, dass der Olympiasieger von 2021 nicht in Bestform auf die Plätze in New York kam. Die Hitze, die mit etwa 30 Grad für zusätzliche Anspannung sorgte, war eine Herausforderung, die es zu meistern galt. Dennoch schafft es Zverev, sich über die Hürden hinwegzusetzen und optimistisch in die nächste Runde zu blicken.
In einer anderen Partie sorgte die 25-jährige Jule Niemeier, die ebenfalls für Deutschland spielt, für Aufsehen, indem sie die Ukrainerin Dajana Jastremska in einem harten Wettkampf besiegte. Niemeier war damit die erste deutsche Spielerin, die das Weiterkommen in die zweite Runde der US Open schaffte. Ihr Weg zurück in die Topform ist bemerkenswert, besonders nach einem Absturz in der Weltrangliste seit ihrer guten Saison 2022.
Blick in die Zukunft
Der Verlauf des Turniers zeigt deutlich, wie herausfordernd die Bedingungen sind und dass selbst die besten Spieler nicht jedes Spiel ohne Schwierigkeiten meistern können. Zverev hat bewiesen, dass er auch in einem emotional aufgeladenen Kampf die Nerven behalten kann. Mit dieser Art von Durchhaltevermögen kann er auf eine vermeintlich erfolgreiche zweite Runde hoffen und möglicherweise seine Ambitionen für den ersten Grand-Slam-Titel vorantreiben.
Karriereverlauf von Alexander Zverev
Alexander Zverev, geboren am 20. April 1997 in Hamburg, gilt als eines der vielversprechendsten Talente im internationalen Tennis. Nach einem bemerkenswerten Jugendkarriere, in der er unter anderem die Junioren-Weltmeisterschaft gewann, stellte er 2015 mit dem Gewinn des Nussdorf-Open-Turniers seinen Durchbruch bei den Profis unter Beweis. Sein erstes ATP-Turnier gewann er 2016 in St. Petersburg, und seitdem balanciert er zwischen Höhen und Tiefen in seiner Karriere. Bereits 2017 zählte er zu den Top 20 der Weltrangliste und erreichte im Jahr 2020 das Halbfinale bei den Australian Open sowie das Finale bei den ATP Finals, das er gewinnen konnte.
Zverev ist bekannt für seinen kraftvollen Aufschlag und sein aggressives Grundlinienspiel. Zudem hebt sich seine Spielweise durch eine beeindruckende Beinarbeit ab, die ihm hilft, auch in schwierigen Spielsituationen zurückzukommen. Trotz einiger Verletzungsprobleme in den letzten Jahren bleibt er ein ernsthafter Anwärter auf große Titel, wie den Grand Slams.
Die Bedeutung der US Open und Herausforderungen für Tennisspieler
Die US Open, eines der vier Grand-Slam-Turniere, bieten nicht nur eine prestigeträchtige Plattform für Tennisprofis, sondern stellen aufgrund ihrer Bedingungen auch besondere Herausforderungen dar. Die hohen Temperaturen und die hohe Luftfeuchtigkeit in New York können die Leistung der Spieler erheblich beeinflussen. Athleten wie Zverev müssen also nicht nur psychisch, sondern auch physisch auf diese Bedingungen reagieren. Das Turnier zieht die besten Spieler der Welt an und ist ein Schlüsselereignis in der Tennis-Saison, das die Möglichkeit bietet, Weltranglistenpunkte zu sammeln und das Preisgeld zu erhöhen.
Der Verlauf der US Open kann für Athleten entscheidend sein, sowohl in Bezug auf ihre aktuelle Form als auch auf ihre langfristige Karriere. Die Leistungsfähigkeit in solchen Drucksituationen kann das Selbstvertrauen stärken oder, umgekehrt, erhebliche Rückschläge erzeugen.
Aktuelle Weltranglisten und Leistung von Zverev
Mit dem Erreichen der zweiten Runde der US Open 2023 hat Alexander Zverev einen wichtigen Schritt in seiner Karriere gemacht, besonders nachdem er in den vorherigen Monaten mit gesundheitlichen Herausforderungen zu kämpfen hatte. Seine Leistung in den vergangenen Turnieren, einschließlich des Masters-1000-Turniers in Cincinnati, zeigt deutliche Fortschritte. Ungeachtet seiner aktuellen Platzierung – die nach seiner Rückkehr von einer Verletzung schwer zu kalkulieren ist – bleibt er ein wichtiger Akteur im professionellen Tennis.
Weitere Statistiken zur Weltrangliste zeigen, dass Zverev derzeit um einen Platz weit unten in den Top 50 kämpft, was für einen Spieler seines Kalibers ein deutliches Zeichen ist, dass die Konkurrenz sehr stark ist. Jule Niemeier, die im selben Turnier gepunktet hat, könnte in diesem Kontext als Beispiel dienen, wie tief die deutsche Tennislandschaft ist und wie wichtig es ist, Leistungen konstant abzurufen.
– NAG