Münster – Sommerlicher Sonnenschein und das fröhliche Spiel von kleinen Tigern: Im Allwetterzoo Münster feiern die Tierfreunde einen bedeutenden Moment im Leben der neuen Tigerfamilie. Am Dienstag haben die vier süßen Tigerwelpen ihren ersten Ausflug in das Außengehege unternommen, um das Wasser und die Umgebung zu erkunden, während die Temperaturen auf 31 Grad steigen.
Ein aufregender Tag für die Tigerfamilie
Der Tag begann für die Tigerfamilie mit einem ausgiebigen Frühstück. Mutter Raya, die wie eine fürsorgliche Mama über ihre Kleinen wacht, hat mit ihren vier Sprösslingen, den drei Söhnen und einer Tochter, das Außenleben entdeckt. „Ein Kater wiegt schon zehn Kilo, während die Geschwister bei 8,8 Kilo liegen. Die Kleinen ernähren sich hauptsächlich von Muttermilch, knabbern aber auch schon selbständig“, erklärt Tierpflegerin Annika Kersten.
Ein Glück, nach tragischen Verlusten
Das glückliche Ereignis im Zoo spielt sich nach einem emotionalen Jahr für Raya und ihren Partner Fedor ab. Zuvor fiel das Tierpärchen im Januar ein untröstlicher Schicksalsschlag zu: Die Überraschungsgeburt von zwei kleinen Tigerbabys endete tragisch, als beide bereits nach zwei Tagen verstarben. Nach dieser schweren Zeit war die Freude umso größer, als Raya im Mai vier gesunde Welpen zur Welt brachte.
Ein wichtiger Beitrag zum Artenschutz
Die Geburt dieser Tigerwelpen ist von erheblicher Bedeutung für den Artenschutz. Sibirische Tiger zählen zu den bedrohlichsten Raubtieren der Erde. Mit einem geschätzten Bestand von unter 800 Tieren sind sie stark gefährdet, hauptsächlich durch Lebensraumverlust und illegaler Jagd. Der Allwetterzoo Münster beteiligt sich aktiv an der Aufzucht und dem Erhalt dieser beeindruckenden Tierart.
Einzigartige Namenspatenschaften zum Mitmachen
Die Kleinen haben noch keine Namen, doch Interessierte können durch eine Auktion eine Patenschaft übernehmen. Ab 1500 Euro haben sie die Chance, ihre Namenspatenschaft zu erwerben und zu einem besonderen Patentag in den Zoo zu kommen. Das Erlös der Auktion wird zur Verbesserung der Lebensbedingungen für die Tiger genutzt, darunter neue Klettermöglichkeiten und Beschäftigungstimuli.
Ein Blick in die Zukunft
Familienzusammenhalt hat für die Tiger bisher oberste Priorität. Doch zukunftsorientierte Planungen stehen an: In einem bis zwei Jahren müssen die Tigerwelpen ausziehen, um Platz für eine neue Generation zu schaffen. Zoo-Chefin Dr. Simone Schehka betont, dass die Entscheidung über den neuen Wohnort der Tiger später von einem europäischen Artenschutz-Koordinator getroffen wird.
Für alle Zoo-Besucher in Münster gibt es jetzt die Möglichkeit, die Tiger-Nachkommen bei ihren ersten Erkundungen zu beobachten. Dies ist nicht nur ein Genuss für die Sinne, sondern auch ein wichtiger Schlag gegen das Artensterben, das die Sibirischen Tiger bedroht.
– NAG