New York – In einem unerwarteten Wendepunkt der Tennisgeschichte erlebte der Spanier Carlos Alcaraz, Titelverteidiger der US Open, ein frühes Ausscheiden, das zahlreiche Fans schockierte. Während seiner Enttäuschung wandte sich Alcaraz an das Publikum im Arthur Ashe Stadium, wo die Erwartungen für den vierfachen Grand-Slam-Champion hoch waren. Am Ende musste er sich jedoch dem niederländischen Außenseiter Botic van de Zandschulp geschlagen geben, der in einem überraschenden Spiel mit 1:6, 5:7, 4:6 gewann.
Das aussichtsreiche Turnier für Alcaraz verlief ganz anders als erhofft. Innerlich zerrissen von seinen Emotionen, sagte er, er habe gegen „sich selbst in seinem Kopf“ kämpfen müssen. Mehrmals war Alcaraz während des Matches sichtlich frustriert, laute Ausbrüche und gestikulierendes Verhalten prägten seinen Auftritt. Seine Worte waren über den Schockzustand am Ende der Partie kaum mehr als ein leises Murmeln: „Heute hatte ich es mit vielen Emotionen zu tun, die ich nicht kontrollieren konnte.“ Er benötigte lediglich 2:19 Stunden, um auf dem Platz auszuscheiden, schneller war dies in New York noch keinem Titelverteidiger zuvor ergangen.
Der unerwartete Triumph von van de Zandschulp
Der 28-jährige Botic van de Zandschulp, der in der Weltrangliste nur auf Platz 74 rangiert, könnte diesen Sieg als Wendepunkt in seiner Karriere ansehen. In den Monaten zuvor kämpfte er mit eigenen Zweifeln und dachte an ein mögliches Karriereende, nachdem er bei den French Open wieder einmal früh ausgeschieden war. Mit dem Ausdruck tiefster Dankbarkeit erklärte er nach dem Spiel: „Mir fehlen die Worte. Es war ein unglaublicher Abend für mich.“ Sein Durchbruch in der zweiten Runde der US Open stellt einen der größten Erfolge in seiner bisherigen Laufbahn dar.
Vor dem Spiel hatte van de Zandschulp erklärt, dass er diesen Sommer aufgrund verletzungsbedingter Rückschläge und schwacher Leistungen an eine Auszeit gedacht hatte. „Ich war einfach nur ehrlich. Es gab den ernsthaften Gedanken, Schluss zu machen“, reflektierte er und betonte die physische Belastung, die ihn in der Vergangenheit an den Rand des Aufgebens trieb. Doch er fand im Laufe der letzten Monate neues Selbstvertrauen, unter anderem bei kleineren Turnieren, und jetzt krönte er seinen Kampfgeist mit einem sensationellen Sieg über einen der besten Spieler der Welt.
Alcaraz’ Schwierigkeiten in der Partie
Mit einer katastrophalen Leistung in den ersten Satz, der nur 30 Minuten dauerte, erwischte Alcaraz einen desaströsen Start. Besonders auffällig war, dass ihm bis dahin kein einziger Gewinnschlag gelang. Seine Versuche, ins Spiel zu finden, schienen vergebens, und die Unsicherheit stand ihm ins Gesicht geschrieben. Im zweiten Satz gelang es ihm immerhin, das Match mit einem Aufschlaggewinn zum 2:2 spannend zu machen, doch diese kleine Hoffnung wurde schnell wieder gedämpft. Van de Zandschulp hielt den Druck hoch und setzte Alcaraz immer wieder direkt am Netz unter Druck.
Der entscheidende Moment kam, als der Niederländer im dritten Satz ein wichtiges Break zum 5:4 schaffte. Wenige Minuten später stellte er dann alles auf den Kopf und durfte einen emotionalen Sieg feiern, der seine bisherigen Leistungen in einem ganz anderen Licht erscheinen ließ. Alcaraz hingegen, der sich in dieser Saison bereits mit Titeln bei den French Open und Wimbledon krönen konnte, muss sich nun ernsthafte Fragen zur eigenen Form stellen.
– NAG