Nizza – Ein unerwarteter Schock für die Triathlon-Welt: Lucy Charles-Barclay, die britische Titelverteidigerin der Ironman-Weltmeisterschaft der Frauen, hat ihre Teilnahme an der achten Auflage des Rennens in Nizza abgesagt. Dies geschah weniger als einen Tag vor dem Wettkampf aufgrund einer Muskelverletzung, die sich als potenziell hinderlich erweisen könnte.
Die 31-jährige Profi-Triathletin teilte in sozialen Medien mit, dass sie am Freitagmorgen Schmerzen im Bein verspürte. Nach einer eingehenden Untersuchung wurde eine Muskelzerrung festgestellt. „Es handelt sich zwar um ein relativ geringes Problem, aber während eines Rennens kann sich so etwas schnell zu einem ernsten Risiko entwickeln“, erklärte sie. Nach mehreren gesundheitlichen Rückschlägen in der Vergangenheit möchte Charles-Barclay kein Risiko eingehen und entschied sich schweren Herzens, nicht am Wettbewerb teilzunehmen.
Erwartungen an neue Favoritinnen
Mit Charles-Barclays Abwesenheit wird der Druck auf ihre Mitkonkurrentinnen, insbesondere die deutschen Athletinnen Anne Haug und Laura Philipp, erheblich steigen. Beide Sportlerinnen gelten nun als Topfavoritinnen für den Titel. Haug, die seit 2018 ununterbrochen auf dem WM-Podium steht und 2019 Siegerin wurde, wird auf eine weitere herausragende Leistung hoffen. Philipp, die im vergangenen Jahr bei der Weltmeisterschaft in Hawaii den dritten Platz belegte, hat sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt.
Der Wettkampf startete am Sonntag um 07:15 Uhr, mit einem Livestream des ZDF, und wird an der malerischen Côte d’Azur ausgetragen. Es handelt sich um eine hochkarätige Veranstaltung, bei der die Frauen im Vordergrund stehen, während die Männer erst im Oktober in Hawaii antreten werden. In Anbetracht der gesundheitlichen Lage von Charles-Barclay wurde diese Situation zu einem Wendepunkt im Wettkampf, der für die verbleibenden Athletinnen eine große Chance darstellt.
Charles-Barclay selbst hatte ursprünglich zu Jahresbeginn nicht geplant, am Event in Nizza teilzunehmen, entschloss sich jedoch später anders. „Es tut mir leid, dass ich nicht teilnehmen kann. Ich habe lange dafür gearbeitet und wollte endlich wieder Wettkampf-Luft schnuppern“, äußerte sie in ihrem emotionalen Statement. Die Entscheidung ist besonders bitter, zumal sie im vergangenen Jahr in Hawaii ihren ersten Titel holte und als eine der besten Athletinnen der Welt gilt.
