Die Kapuziner in Münster: Ein Neuanfang in der Gemeinschaft
Die Kapuziner in Münster befinden sich inmitten eines Umbauprozesses, der nicht nur die Struktur des Klosters betrifft, sondern auch die soziale Verantwortung der Gemeinschaft neu definiert. Bruder Laurentius, der aus Schwaben stammt und in den 1980er Jahren selbst in Münster ausgebildet wurde, spricht von einer dringend benötigten Rückbesinnung auf die kirchlichen Kernaufgaben.
Der Weg zur wirtschaftlichen Selbstständigkeit
Aktuell arbeiten die Kapuziner daran, einzelne Bereiche des Klosters wirtschaftlich unabhängig zu machen. „Wir werden darüber rechtzeitig informieren, wenn die Umnutzungspläne unter Dach und Fach sind“, betont Bruder Laurentius. Durch die Befreiung von administrativen Lasten erhoffen sie sich, mehr Zeit und Ressourcen für die Seelsorge der Menschen zu gewinnen.
Internationalität und Vielfalt im Konvent
Die derzeitige Umstrukturierung sieht Bruder Laurentius auch als Chance für einen brüderlichen Neuanfang; zurzeit leben im Konvent zwei Professoren, sowie vier Brüder aus verschiedenen Ländern. Diese internationale Präsenz bereichert die Gemeinschaft und sorgt für ein multikulturelles Umfeld, das in den monatlichen muttersprachlichen Gottesdiensten seinen Ausdruck findet. Darunter sind Gottesdienste in Indonesisch, Malayalam und Englisch.
Ein Ort der Begegnung und Besinnung
Der Klostergarten hat sich zudem zu einem Magneten für die Öffentlichkeit entwickelt. Dieser Ort bietet nicht nur einen Rückzugsort, sondern auch zahlreiche Veranstaltungen, die das Ziel haben, die Gemeinschaft mit der Natur und der Schöpfung zu verbinden. Kapuziner und ehrenamtliche Helfer bieten Gartenführungen an, die die Schönheit und die Ruhe des Areals hervorheben.
Verantwortung für die Gesellschaft
Bruder Laurentius hebt hervor, dass die Kapuziner sich um Menschen kümmern sollten, nicht um Mauern. Schwerpunkte der Seelsorge sind nicht nur Beichte und Gottesdienste, sondern auch die Begleitung von Schulklassen, Taufen, Trauungen und Beerdigungen. Dieses Engagement ist ein wesentlicher Bestandteil ihrer Arbeit und unterstreicht die Bedeutung von Pfarrei und Kloster im sozialen Gefüge von Münster.
Ein Zitat, das inspiriert
Ein prägendes Zitat von Franz von Assisi begleitet Bruder Laurentius in dieser Zeit des Wandels: „Pilger und Fremdlinge sind wir.“ Diese Worte motivieren die Brüder, ihre Arbeit an den Rändern der Gesellschaft fortzuführen und die Bedürfnisse der Menschen stets im Blick zu haben.
Die Entwicklungen im Münsteraner Kapuzinerkloster zeigen, dass Tradition und Wandel Hand in Hand gehen können. Während sie sich von administrativen Aufgaben befreien, geraten die wahren Werte des Ordens in den Fokus – die Gemeinschaft, das Wohl der Menschen und die Hingabe an die Seelsorge.
– NAG