In Münster gibt es eine wegweisende Neuerung für den Sport: Das Vergabeverfahren zur Sanierung des städtischen Stadions an der Hammer Straße wurde erfolgreich abgeschlossen. Die Hellmich Unternehmensgruppe aus Dinslaken hat den Zuschlag für das umfassende Projekt erhalten, was in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Fußball-Zweitligisten SC Preußen Münster am Montag, den 16. September, bekannt gegeben wurde. Neben Hellmich nahmen zwei weitere Unternehmen am Bieterverfahren teil, konnten jedoch nicht mithalten.
Oberbürgermeister Markus Lewe äußerte sich optimistisch zur weiteren Entwicklung des Sportstandortes: „Mit dem Abschluss des Vergabeverfahrens durch die Bädermanagement GmbH steht nun fest: Der Ausbau unseres Stadions kommt – und das ganz konkret.“ Diese Entscheidung sei ein Rückschritt für die baldige Fertigstellung des Projektes, das eine moderne Spielstätte für zahlreiche fußballerische Emotionen und Erlebnisse bieten wird.
Geplante Modernisierungen und Bauinhalte
Das Konzept sieht vor, dass das Stadion zukünftig mehr als 19.000 Zuschauerinnen und Zuschauer fasst. Ein besonderes Augenmerk wird auf die Neugestaltung der Tribünen gelegt: Nord-, West- und Osttribüne sollen umgebaut werden, um die Funktionalität des Stadions optimal auf die Bedürfnisse der Spielgemeinschaft anzupassen. Neben zusätzlichen Logen und bereichsübergreifenden Businessangeboten wird auch eine Kindertagesstätte in die Planungen integriert, was die Funktionalität des Standorts enorm steigert.
Ein bedeutender Aspekt des Projekts ist seine umweltfreundliche Ausrichtung als Plus-Energie-Stadion. Das Stadion wird mehr elektrische Energie erzeugen, als es verbraucht, unter anderem durch große Photovoltaikanlagen auf den Dächern. Außerdem wird Wert auf Barrierefreiheit gelegt, sodass ein Prozent der Zuschauerplätze rollstuhlgerecht gestaltet wird, was in Deutschland nur in wenigen Stadien umgesetzt ist.
Die Hellmich Unternehmensgruppe bringt umfangreiche Erfahrung im Bau von Sportstätten mit, darunter namhafte Projekte wie die Schalker Arena. Walter Hellmich, das geschäftsführende Oberhaupt der Gruppe, hebt die Bedeutung des neuen Stadions für den Traditionsverein SC Preußen Münster hervor: „Münster ist eine der schönsten und interessantesten Städte Deutschlands.“
Der Geschäftsführer des SCP, Dr. Markus Sass, ist ebenfalls von dem neuen Konzept begeistert: „Die mundlochfreie Erschließung der Osttribüne ist ein besonderes Highlight und wird ein akustisches sowie visuelles Alleinstellungsmerkmal in der deutschen Stadionlandschaft darstellen.“ Hierbei wurde besonderes Augenmerk auf die Wünsche der Fans gelegt.
Baustart und Zeitrahmen
Die Umsetzung des Projektes wird durch die Tochtergesellschaft Bädermanagement GmbH der Stadtwerke durchgeführt. Der Baubeginn des ersten Abschnitts ist für das zweite Quartal 2025 angesetzt. Die neue Westtribüne soll bis Ende 2025 fertiggestellt werden, gefolgt von der Osttribüne bis Ende 2026 und der Nordtribüne bis Ende 2027. Auch die Kita sowie die Geschäftsstelle des SCP sollen bis zum Sommer 2027 im Stadionkomplex untergebracht werden. Letzte Arbeiten werden bis Februar 2028 abgeschlossen sein.
Stadtdirektor Thomas Paal unterstreicht den regionalen Mehrwert des Projekts: „In Berg Fidel finden neben dem SCP zahlreiche andere Sportvereine ihr Zuhause, und mit der Modernisierung des Stadions wollen wir diesen Standort weiter stärken.“ Dies zeigt den Aspekt einer umfassenden Modernisierung und Entwicklung von Sportinfrastruktur in der Region.
Um die notwendige Modernisierung finanzieren zu können, beschloss der Rat im April, das ursprüngliche Budget um 23 Millionen Euro aufzustocken. Diese Erhöhung wird für die Leistungen des Totalübernehmers sowie für nachgelagerte Baumaßnahmen verwendet. Das 1926 erbaute Stadion an der Hammer Straße kann die Anforderungen der Deutschen Fußball-Liga schon seit längerer Zeit nicht mehr erfüllen. Die Modernisierung ist also notwendig, damit der SC Preußen Münster auch weiterhin auf diesem Niveau spielen kann.
Mit all diesen Entwicklungschancen und dem Blick auf eine nachhaltige Zukunft wird das Projekt als ein wesentlicher Schritt für den Verein, die Stadt und die Region angesehen. Die Vorfreude auf das neu gestaltete Stadion, das sowohl für fußballbegeisterte Fans als auch für die Allgemeinheit ein Ort des Zusammenkommens werden soll, ist greifbar. Mehr Details zu diesem Vorhaben sind in einem Bericht bei www.muenster.de nachzulesen.
