Münster

Kindheitserinnerungen: Margarete Elster erzählt aus Münster nach dem Krieg

Margarete Elster, die ehemalige Rektorin aus Münster, erinnert sich in einer neuen Broschüre an ihre prägende Kindheit in den schwierigen Nachkriegsjahren, als sie mit Hartherzigkeit in der Schule und harter Arbeit auf dem elterlichen Hof zwischen 1947 und den frühen 60ern nicht nur zu kämpfen hatte, sondern auch unvergessliche Erinnerungen an ihre Schulzeit und das Dorfleben sammelte – eine bewegende Zeitreise, die jetzt in der Ausstellung „Kindheit im 20. Jahrhundert“ gewürdigt wird!

Margarete Elster, einst Rektorin und gegenwärtig aktives Mitglied des Heimat- und Geschichtsvereins Münster, gewährt in ihren Erinnerungen einen einzigartigen Einblick in die Herausforderungen und Freuden einer Kindheit in der Nachkriegszeit. Diese persönlichen Aufzeichnungen sind Teil der aktuellen Ausstellung „Kindheit im 20. Jahrhundert“, die das historische Gedächtnis der Region lebendig hält.

In Münster, wo Margarete 1947 als Gretel Schneider geboren wurde, war das Leben geprägt von den Nachwirkungen des Zweiten Weltkriegs. „Mein erster Lehrer hieß Meier. Er war aus Dieburg und hatte schon vielen Erstklässlern das Lesen und Schreiben beigebracht. Vor allem das Schreiben mit der rechten Hand. Das war für mich als Linkshänderin eine besondere Herausforderung“, erinnert sie sich. Trotz der emotionalen Turbulenzen, die die damalige Zeit geprägt haben, fanden die Kinder Wege, sich im Alltag zurechtzufinden und ihren Platz zu finden.

Dennoch war die Kindheit für die kleine Gretel von harter Arbeit geprägt, da ihre Familie als Nebenerwerbslandwirte lebte. „Immer wieder kamen Fremde dazu, Heimatvertriebene, Flüchtlinge, Kriegsgeschädigte. Menschen, die großes Leid erlebt hatten“, sagt Elster. Ihre Eltern betrieben eine kleine Landwirtschaft mit Tieren, was bedeutete, dass die Kinder viel mithelfen mussten. „Die Arbeit nahm kein Ende: Tiere müssen täglich gefüttert werden, kennen kein freies Wochenende“, erzählt sie. Die körperliche Arbeit und die damit verbundene Verantwortung hinterließen bleibende Spuren.

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Kindheitserinnerungen und Bildungsweg

Trotz der harten Umstände blühte Gretel in der Schule auf. „Ich war eine gute Schülerin und sehr wissbegierig. Mein erstes Zeugnis war eine Freude für die ganze Familie“, meint sie stolz. Ihre Erinnerungen umfassen auch den strengen Disziplinarstil der Lehrer, die keinen Dreck an den Händen der Schüler duldeten. „Ich hatte da immer ein zweites sehr sauberes Taschentuch dabei“, erinnert sie sich schmunzelnd.

Die Bildung war in diesen Jahren von großen Herausforderungen geprägt. „Eine Schultüte gab es nicht, als ich an Ostern 1954 in die Schule kam“, schildert Elster. Die Lehrersituation war knapp, und manche Klassen hatten bis zu 70 Schüler. Ein Umstand, der an den schwierigen Nachkriegsbedingungen lag. Elster besuchte zunächst eine Mädchenschule, bevor ab 1956 die ersten gemischten Klassen eingeführt wurden.

Das Leben in Münster war stark von ländlicher Tradition, den Jahreszeiten und dem katholischen Jahreskalender geprägt. Die Kinder verbrachten viel Zeit im Freien, spielten in ruhigen Straßen und suchten im Sommer Abkühlung im Fluss Gersprenz. „Fernsehen gab es damals ja noch nicht“, fügt sie hinzu und betont, wie wichtig die Zeit im Freien für die Kinder war.

Einblicke in die Nachkriegszeit

Margarete berichtet auch von den Bedingungen, unter denen die Schwestern im Nachbardorf lebten und arbeiteten. „In Notlagen hieß es: fragt die Schwestern“, sagt Elster. Die katholischen Schwestern boten nicht nur Bildung, sondern auch seelische und praktische Unterstützung für die Gemeinde. Die Aufgaben, die Gretel in jungen Jahren übernahm, forderten sie oft heraus. „Ich musste früh Verantwortung übernehmen und half, wo ich konnte“, erinnert sie sich.

Die kommenden Wochen werden mit einer speziellen Veranstaltung im Heimatmuseum gewürdigt. Am 6. Oktober wird die Ausstellung „Kindheit im 20. Jahrhundert“ erneut für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Besucher können dann die nostalgischen Exponate betrachten, die viele Geschichten aus der Kindheit der frühesten Nachkriegsgeneration erzählen.

Zusätzlich werden Elsters eigene Erinnerungen – die in der Broschüre des Heimat- und Geschichtsvereins veröffentlicht sind – zu einem tieferen Verständnis der damaligen Lebensumstände beitragen. Es ist eine authentische Aufarbeitung der persönlichen und historischen Dimensionen, die die Kindheit prägend beeinflussten.

Für Interessierte bietet die Ausstellung nicht nur einen visuellen Rückblick; sie öffnet auch Türen zu den Erzählungen von Margarete Elster selbst, die eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart schlägt. Mehr Informationen dazu findet man hier.

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