Die Filmwelt schaut gebannt nach den neuesten Entwicklungen im Marvel-Universum, doch die Fortsetzung der düsteren Comic-Verfilmung «Joker: Folie à Deux» sorgt für jede Menge Aufsehen – allerdings nicht aus den erhofften Gründen. Während der erste Teil im Jahr 2019 mit über 96 Millionen Dollar einen fulminanten Start hinlegte, konnte der neueste Streich nicht einmal die Hälfte davon erzielen. Am vergangenen Freitag flossen nach ersten Schätzungen nur etwa 40 Millionen Dollar in die Kassen der US-Kinos. Dies hat die Branche alarmiert und viele sprechen bereits von einem Flop.
Die mit Spannung erwartete Fortsetzung unter der Regie von Todd Phillips bringt eine ungewöhnliche Mischung aus dunklem Drama und Musical-Elementen mit sich. Mit Joaquin Phoenix und Lady Gaga in den Hauptrollen als Joker und Harley Quinn wagt der Film einen mutigen Schritt. Doch der Nerv der Comic-Fans scheint damit nicht getroffen worden zu sein. Diese Kombination aus Gesang und düsterer Story straft die Erwartungen der Zuschauer Lügen.
Schlechte Bewertungen und deren Auswirkungen
Die Zuschauerzahlen sprechen eine deutlichere Sprache als die Kinoeinnahmen: Eine Umfrage der Firma «Cinemascore» ergibt ein besorgniserregendes D. Dies ist die niedrigste Publikumsbewertung, die je für eine Comic-Verfilmung vergeben wurde, und deutet auf eine eher negative Mundpropaganda hin. Zum Vergleich: Der erste «Joker»-Film wurde 2019 mit einer B+ bewertet, und das deutet darauf hin, dass die Zuschauer von der neuen Fortsetzung enttäuscht sind.
Dass der Film nur zu einem mäßigen Erfolg verkommt, kann auch an den durchwachsenen Kritiken liegen. Kritiker üben teils vernichtende Anmerkungen und sprechen über die Unvereinbarkeit des Musicals mit den vorhergehenden Themen des Films. Die gefühlvollen Lieder, die in starkem Kontrast zur düsteren Atmosphäre in Gotham City stehen, fügen dem Konzept des Films eine weitere Schicht hinzu, die als fehl am Platz empfunden wird.
Globale Zahlen und Produktionskosten
Auf weltweiter Ebene jedoch sieht die Bilanz etwas besser aus. Die internationalen Einnahmen belaufen sich laut dem Branchenportal «Boxoffice Mojo» auf über 81 Millionen Dollar, sodass sich die Gesamteinnahmen des Debüts auf 121 Millionen Dollar summieren. Dennoch, diese Zahlen sind weit entfernt von den 200 Millionen Dollar Produktionskosten, die das Studio Warner Bros. investiert hat. In der Regel erzielen Filme an ihrem Startwochenende schnell den Betrag, der in die Produktion geflossen ist, doch «Joker: Folie à Deux» liegt meilenweit hinter dieser Marke zurück.
Die künstlerischen Entscheidungen, die hinter diesem Film stehen, haben viele Fangruppen gespalten und Fragen aufgeworfen, ob das kreative Team die Erwartungen der Fans richtig einschätzt. Ob sich der Film im Laufe der kommenden Wochen erholen kann oder ob der finanzielle Misserfolg sich fortsetzt, bleibt abzuwarten und wird sicherlich weiterhin ein heiß diskutiertes Thema in den sozialen Netzwerken und unter Filmkritikern sein.
Insofern bleibt es ein spannendes Kapitel in der Kinowelt, ob der Mut, neue Wege zu gehen, belohnt oder bestraft wird. Dies wird nicht nur für die Beteiligten, sondern auch für die ganze Filmindustrie eine wichtige Lektion sein. Die Meinungen sind gespalten, und die Diskussion über die Zukunft solcher Filmprojekte geht gerade erst los.