In Münster ereignete sich in der Nacht zu Mittwoch ein bedenklicher Vorfall: Eine 43-jährige Frau wurde beim Überqueren der Gleise der Güterumgehungsbahn von einem Güterzug erfasst. Wie der Triebfahrzeugführer berichtete, bemerkte er erst zu spät, dass sich jemand im Gleisbereich befand. Ein kurzer Moment später spürte er den Aufprall.
Glücklicherweise stellte sich heraus, dass die Frau nur leicht verletzt wurde. Rettungskräfte konnten sie schnell aus dem Gleisbereich bergen und zur medizinischen Untersuchung ins Krankenhaus bringen. Bei den ersten Gesprächen mit den Einsatzkräften erklärte die obdachlose Frau, dass sie die Gleise überquert hatte, um zu ihrem Schlafplatz zu gelangen.
Ein schmaler Grat zwischen Alltag und Gefahr
Der Vorfall wirft ein Licht auf die Gefahren, die das Überqueren von Bahngleisen mit sich bringt. Die Bundespolizei weist deutlich darauf hin, wie fatal solche Situationen oft enden können. Immer wieder hören wir von Unfällen, die auch lethale Folgen haben. Diese Warnungen sind nicht unberechtigt: Die Geschwindigkeit eines Zuges ist oft trügerisch, und der Luftsog, der beim Vorbeifahren entsteht, ist nicht zu unterschätzen. Das Geräusch eines Zuges ist, insbesondere bei elektrisch betriebenen, hingegen so leise, dass es oft erst wahrgenommen wird, wenn der Zug bereits vorbeigefahren ist.
Ein weiterer Punkt, den die Behörden betonen, betrifft den Bremsweg von Zügen. Aufgrund ihres immense Gewichtes kann ein Zug nicht ausweichen und benötigt im Notfall einen sehr langen Bremsweg. Dies bedeutet, dass Fahrgäste und andere Anwesende auf den Bahnanlagen stets wachsam sein sollten.
Die Frau wurde nach der medizinischen Untersuchung sicher in ein Übergangswohnheim gebracht, was ein positives Zeichen in einer ansonsten ernsten Situation darstellt. Die Übungsanleitung der Bundespolizei dazu lautet klar: Überqueren Sie Bahngleise nur an den dafür vorgesehenen Orten und beachten Sie die ausdrücklichen Warnungen, um solche gefährlichen Situationen zu vermeiden.