Der Tag des offenen Denkmals ist eine besondere Gelegenheit für Kulturinteressierte, die tief in die Geschichte von Gebäuden und Orten einzutauchen. Dieses Jahr steht das historische Haus Heidhorn in Münster-Hiltrup im Mittelpunkt, ein Gutshof, dessen Wurzeln bis ins 13. Jahrhundert zurückreichen.
Gelegen an der südlichen Grenze zur Stadt Münster, eröffnet das Gelände des Haus Heidhorn Besuchern einen faszinierenden Blick in die Vergangenheit. Bereits seit 1235 sind erste urkundliche Erwähnungen des Gutshofs bekannt. Im Jahr 1850 erwarb der Kaufmann Josef Hötte das Anwesen und errichtete prompt ein großes, eindrucksvolles Wohnhaus. Dieses wurde später von seinem Sohn den Schwestern der Göttlichen Vorsehung als Erholungsort gestiftet, was das Haus zu einem Platz der Ruhe und des Rückzugs machte.
Ein Ort für Senioren
Nach dem Ableben von Josef Hötte übernahm die Stiftung Heidhorn die Verwaltung des Anwesens. Mithilfe dieser Organisation wurde ein Altenheim eingerichtet, das speziell für pensionierte Lehrerinnen und alte Ordensschwestern konzipiert ist. Zu dem Gutshof gehören neben dem traditionellen Damenstift auch ein moderner Neubau, ein alter Speicher und eine Scheune, die das historische Ambiente unterstreichen. Mit der Zeit hat sich das Haus Heidhorn zu einem bedeutenden Seniorenheim entwickelt, das die Vergangenheit mit der Gegenwart verbindet.
Bereits heute besitzt das Gut eine zusätzliche Bedeutung, da in einem der Gebäude eine Naturschutzstation des NABU untergebracht ist. Diese Einrichtung ist besonders familienfreundlich und bietet Streuobstwiesen sowie Erlebnispfade, die nicht nur informativ, sondern auch unterhaltsam sind. Die Verbindung von Naturschutz und historischer Bewahrung zeigt, wie vielseitig das Erbe von Haus Heidhorn ist.
Besonderes Erlebnis am Tag des offenen Denkmals
Zum Tag des offenen Denkmals, der dieses Jahr auf den 8. September fällt, öffnet Haus Heidhorn seine Türen für die Öffentlichkeit. Die Besucher haben die Möglichkeit, an verschiedenen Führungen teilzunehmen, beispielsweise durch die schiefe Scheune, die um 11.30 und 13 Uhr stattfindet. Dieses besondere Ereignis bietet nicht nur Einblicke in die Architektur und Geschichte des Hauses, sondern auch in die vielfältige Nutzung des Geländes über die Jahrhunderte hinweg.
In ganz Deutschland öffnen am Tag des offenen Denkmals rund 5.500 historische Stätten ihre Pforten. Unter dem Motto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“ präsentieren zahlreiche Denkmäler im Bistum Münster ein abwechslungsreiches Programm mit Führungen, Turmbesteigungen und Demonstrationen historischer Technologien. Die Veranstaltung wird von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz koordiniert und zieht Jahr für Jahr zahlreiche Interessierte an.
Besucher dürfen sich also auf einen inspirierenden Tag voller Geschichte und Kultur freuen. Der gut erhaltene Gutshof bietet einen guten Anlass, um mehr über die geschichtlichen und kulturellen Wurzeln der Region zu erfahren, während die verschiedenen Aktivitäten die Dynamik zwischen Geschichte und Natur zeigen.
– NAG