In Stockholm wurden in dieser Woche die diesjährigen Träger des Right Livelihood Awards bekanntgegeben, auch bekannt als der Alternative Nobelpreis. Diese renommierte Auszeichnung würdigt Aktivisten und Organisationen, die sich weltweit unermüdlich für Gerechtigkeit und Wahrheitsfindung einsetzen. Diesmal stehen drei herausragende Persönlichkeiten und eine Organisation im Mittelpunkt: Die philippinische Aktivistin Joan Carling, der palästinensische Menschenrechtsaktivist Issa Amro samt seiner Gruppe Youth Against Settlements, die Umweltaktivistin Anabela Lemos mit ihrer Organisation Justica Ambiental aus Mosambik sowie das britische Forschungsprojekt Forensic Architecture.
Der Direktor der Right-Livelihood-Stiftung, Ole von Uexküll, lobte die Sieger für ihr vorbildliches Engagement. Er erklärte, dass sie zeigen, wie gewaltfreier Widerstand und die Suche nach Wahrheit in Zeiten der Gewalt und Unterdrückung von großer Bedeutung sind. Angesichts der aktuellen globalen Herausforderungen sei es wichtig, solche mutigen Vorbilder zu würdigen, die Wege zu einer gerechteren und friedlicheren Zukunft aufzeigen.
Vorbilder des gewaltfreien Engagements
Die Preisträger kommen aus unterschiedlichen Teilen der Welt und sind dem breiten Publikum oftmals nicht bekannt. Jeder von ihnen setzt sich auf seine Weise für die Rechte der Unterdrückten und die Bewahrung der Umwelt ein. Joan Carling wird insbesondere für ihren Einsatz für indigene Rechte und das Stärken der Stimmen von Urbevölkerungen in der gegenwärtigen ökologischen Krise ausgezeichnet.
Anabela Lemos und Justica Ambiental haben sich in Mosambik dafür eingesetzt, dass die Gemeinschaften ihre Rechte auf Umweltschutz und gegen ausbeuterische Großprojekte behaupten können. Ihr Kampf für ökologische Gerechtigkeit ist entscheidend, um den Menschen vor Ort ein Stimme zu verleihen und ihre Lebensbedingungen zu verbessern.
Issa Amro und seine Gruppe erhalten die Auszeichnung für ihren gewaltfreien Widerstand gegen die Besatzung in Hebron. Die Gruppe fördert das zivile Engagement der Palästinenser und setzt sich für friedliche Lösungen in einem sehr konfliktbeladenen Gebiet ein.
Besonders bemerkenswert sind die neuesten Entwicklungen in der digitalen Forensik, die von Forensic Architecture vorangetrieben werden. Diese Organisation hat innovative Methoden entwickelt, um Opfern von Menschenrechtsverletzungen zu helfen, die Verantwortung für Umweltschäden zu ermitteln und so Gerechtigkeit zu fördern.
Die jährlichen Preisträger werden kurz vor der bekanntgegebenen Nobelpreisverleihung geehrt und stehen oft in einer Reihe mit anderen bedeutenden Persönlichkeiten wie der schwedischen Autorin Astrid Lindgren oder dem US-Whistleblower Edward Snowden. Seit der Gründung des Preises im Jahr 1980 haben fast 200 Preisträger aus 77 Ländern den Award erhalten und damit einen nachhaltigen Beitrag zur Menschenrechtsarbeit geleistet.
Die Preisverleihung findet am 4. Dezember in Stockholm statt und geht mit lebenslanger Unterstützung durch die Right-Livelihood-Stiftung einher. Angesichts der breiten Palette der Nominierungen – in diesem Jahr waren es 176 Kandidaten aus 72 Ländern – reflektiert die Wahl die Relevanz und den globalen Charakter der Herausforderungen, mit denen diese Preisträger konfrontiert sind.
Das Engagement und die Entschlossenheit der ausgezeichneten Aktivisten sind nicht nur inspirierend, sondern auch eindringliche Erinnerungen an die Bedeutung des gewaltfreien Widerstands in schwierigen Zeiten. Wie Ole von Uexküll bemerkte, regen sie uns dazu an, mutiger zu werden und uns für Gerechtigkeit einzusetzen. Ein Beispiel für couragierte Aktionen, die in den lokalen Gemeinschaften weitreichende Auswirkungen haben können.