Dresden steht vor der Herausforderung, einen Teil der Carolabrücke zu zerstören, da dieser als instabil gilt und vor einem bevorstehenden Hochwasser in den kommenden Tagen abgerissen werden muss. Simone Prüfer, die Leiterin des Straßen- und Tiefbauamtes, gab bekannt, dass die Arbeiten heute Abend beginnen werden.
Der Brückenzug C war in der Nacht zum Mittwoch teilweise in die Elbe gestürzt und stellt ein akutes Risiko dar, dass er vollständig einstürzt. Feuerwehrsprecher Michael Klahre berichtete, dass Lasermessungen gezeigt haben, dass die Überreste der Brücke sich kontinuierlich absenken, was die Dringlichkeit der Situation verstärkt.
Vorbereitung auf die Sprengung
Auf der Neustädter Seite der Brücke wird ein Team aus Bundeswehr, Technischem Hilfswerk und weiteren Fachkräften versuchen, den herabhängenden Teil und den Kragarm, der zum Ufer führt, durch gezielte Sprengungen zu beseitigen. Es ist notwendig, Straßenbahnschienen und Fernwärmeleitungen mit kontrollierten Sprengungen zu trennen. Dies geschieht unter dem Druck, da ab Sonntag Hochwasser an der Elbe zu erwarten ist, was die Gefahr weiter erhöhen würde.
Die Problemursache für das Hochwasser sind die heftigen Regenfälle, die in Tschechien vorhergesagt wurden. Laut dem Landeshochwasserzentrum werden in den nächsten 72 Stunden dort und in Südpolen bis zu 200 Liter Niederschlag pro Quadratmeter erwartet. In höheren Lagen könnten sogar bis zu 350 Liter fallen, was auch in Ostsachsen zu anhaltendem Regen führen kann. Es sind Hochwasserwarnungen für die Elbe, die Lausitzer Neiße sowie die Spree herausgegeben worden.
Risiko eines Hochwassers
Die in Tschechien prognostizierten Regenmengen könnten bereits in der nächsten Woche zu Hochwasser führen. Der Leiter des Umweltamtes, René Herold, erklärte, dass man in Dresden von einem Pegelstand zwischen fünf und acht Metern ausgeht. Um dem entgegenzuwirken, werden die Talsperren auf tschechischer Seite etwas abgelassen, um den Wasserpegel zu regulieren.
Trotz dieser Maßnahmen betonte der tschechische Landwirtschaftsminister Marek Vyborny, dass der Durchfluss der Elbe nicht verringert werden kann. Dies ist aufgrund der Priorität zum Schutz von Leben und Eigentum notwendig, was auch die deutschen Bürger mit einschließt.
Sicherungsmaßnahmen rund um die Brücke
Am Tag nach dem Teileinsturz fanden umgehend Sicherungsmaßnahmen an der Brücke statt. Es wurden Unterbauten errichtet, um die Brückenköpfe zu stabilisieren und gleichzeitig Autos und Busse unter der Brücke zu entfernen. Eine besondere Messvorrichtung, ein sogenanntes Tachymeter, wurde ebenfalls installiert, um Veränderungen präzise zu überwachen. Dieses Gerät kann im Millimeterbereich Veränderungen im Zustand der Brücke erfassen.
Die Feuerwehr hat die Besorgnis geäußert, dass die gesamte Struktur der Carolabrücke gefährdet ist. Die Brücke besteht aus drei Brückenzügen, von denen Brückenzug C erheblich betroffen ist. Es gibt auch Hinweise auf Schäden am Brückenzug B aufgrund der gewaltigen Kräfte, die beim Einsturz wirkten.
Der Umstand, dass der Brückenteil um 2:59 Uhr in der Nacht zum Mittwoch einstürzte, ist besonders dramatisch, da nur zehn Minuten vorher die letzte Straßenbahn über die Brücke fuhr. Glücklicherweise wurden bei dem Unglück keine Personen verletzt, doch die Situation bleibt angespannt, da der Zustand der Brücke unbekannt ist und weitere Absackungen beobachtet werden.
Das komplexe Zusammenspiel von Naturereignissen und notwendigen Infrastrukturmaßnahmen macht die Situation in Dresden besonders herausfordernd. Umfassende Berichterstattung über die Entwicklungen liefert www.radiomuelheim.de, wo weitere Informationen zu den Risiken und den beschädigten Strukturen bereitgestellt werden.