Mönchengladbach (ots)
In Mönchengladbach haben Betrüger in den letzten Tagen unter dem Vorwand, sich als Angehörige auszugeben, einen Senior um Geld betrogen. Ein 76-jähriger Mann wurde Opfer einer Manipulation, die durch eine vermeintliche WhatsApp-Nachricht ausgelöst wurde. Diese Art des Betrugs, auch als „WhatsApp-Masche“ bekannt, hat sich in letzter Zeit verstärkt und liefert ein besorgniserregendes Beispiel dafür, wie cyberkriminelle Aktivitäten auf persönliche Beziehungen abzielen.
Am Dienstag, den 28. August, erhielt der ältere Herr eine Nachricht von einer unbekannten Handynummer. Der Absender stellte sich als seine Tochter vor, die angeblich eine neue Handynummer hatte, da ihr altes Handy in die Toilette gefallen sei. Die Nachricht mag auf den ersten Blick glaubwürdig gewirkt haben, dennoch ist die ganz besondere Brisanz solcher Tricks, wie schnell Vertrauen auf Grundlage von Vertrautheit gebrochen werden kann.
Der Ablauf des Betrugs
Die vermeintliche Tochter bat den Senior in der folgenden Kommunikation um Geld, um einen vorübergehenden finanziellen Engpass zu überwinden. In Anbetracht der emotionalen Worte und der vertrauten Verbindung überwies der Mann tatsächlich einen niedrigen vierstelligen Betrag an die Betrüger. Erst später, als ihm die Umstände seltsam vorkamen, begann er zu zweifeln und stellte den Betrugsversuch fest. Er erstattete daraufhin umgehend Anzeige bei der Polizei, die nun die Ermittlungen eingeleitet hat.
Diese Situation ist auf erschreckende Weise typisch für die generationenübergreifenden Betrugsmaschen, bei denen oft ältere Menschen Zielscheibe sind. Betrüger nutzen oft vertraute Kommunikationsmittel wie WhatsApp, um sich das Vertrauen ihrer Opfer zu erschleichen. Eine Schadensbegrenzung ist in solchen Fällen kaum möglich, da der Verlust emotionaler und finanzieller Art oft schwer wiegt.
Polizei gibt wichtige Hinweise
Die Polizei warnt eindringlich davor, auf Geldforderungen zu reagieren, die über Messenger-Dienste geschickt werden. Es wird geraten, zunächst direkt bei den bekannten Kontaktnummern nachzufragen, ob die Person tatsächlich einen Nummernwechsel vorgenommen hat. „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ wird als Grundsatz hervorgehoben. Die Polizei empfiehlt ebenfalls, unbekannte Nummern nicht sofort als Kontakt zu speichern und die Kommunikation auf den gewohnten Wegen zu führen.
Auf der Webseite der Polizei NRW sind weitere Präventionshinweise zum Thema Betrug, insbesondere zu Tricks wie dem sogenannten „Enkeltrick“, zu finden. Diese Tipps sind für die sichere Aufklärung von Verwandten oder Bekannten geeignet und können auch ausgedruckt werden, um das Bewusstsein für solche Betrugsversuche zu schärfen.
Ein solcher Vorfall ist nicht nur eine Einzelfallgeschichte, sondern zeugt von einem größeren Trend, der Vertrauen im digitalen Zeitalter stark gefährdet. Immer mehr Menschen geraten in die Fänge von Betrügern, die geschickt durch das Netz der zwischenmenschlichen Beziehungen navigieren und ausgenutzt werden. Die Wichtigkeit der Wachsamkeit und Sensibilisierung gerade bei älteren Generationen kann nicht genug betont werden.
– NAG