Max Eberl, der ehemalige Sportdirektor von Borussia Mönchengladbach, hat sich in einem Interview offen zu den Gründen seines Abschieds geäußert. Es sind nun über zweieinhalb Jahre vergangen, seit Eberl im Januar 2022 seinen Rücktritt erklärt hat. Mit Tränen in den Augen gab er seinen Abschied bekannt, ein Moment, der für viele Fans unerwartet kam.
Der 51-Jährige gestand, dass das Scheitern in der Europapokal-Qualifikation im Jahr 2021 für ihn der Wendepunkt war. Nach einer enttäuschenden 1:2-Niederlage gegen den VfB Stuttgart am 33. Spieltag wurde ihm klar, dass er die Herausforderung nicht mehr bewältigen konnte. In einem Gespräch mit dem 11Freunde-Magazin erklärte Eberl: „Es ist zu viel.“ Trotz seiner Loyalität gegenüber Trainer Marco Rose, dessen bevorstehender Wechsel zu Borussia Dortmund von vielen Fans kritisiert wurde, fühlte Eberl sich am Ende seiner Kräfte.
Der Druck des Fußballs und persönliche Probleme
Zusätzlich zu den beruflichen Herausforderungen hatte Eberl auch mit privaten Schwierigkeiten zu kämpfen. Eine gescheiterte Ehe im Jahr 2019 und gesundheitliche Probleme, einschließlich einer schweren Darmoperation, belasteten ihn stark. „Der Berg meiner beruflichen und privaten Themen wurde irgendwann zu hoch. Ich hatte nicht mehr die Kraft, den Dingen auf den Grund zu gehen“, gestand er. Trotz gesundheitlicher Warnsignale, die ihn dazu aufforderten, eine Pause einzulegen, fiel es Eberl schwer, diese Auszeit zu nehmen.
Die Öffentlichkeit nahm erst von Eberls Problemen Kenntnis, als er überraschend von seinem Posten zurücktrat. „Das Kapitel ist unvollendet, obwohl ich 23 Jahre für diesen Klub alles gegeben habe“, sagte Eberl, der sich darüber ärgert, dass während der Spekulationen über seinen Rücktritt Gerüchte über einen Wechsel zu RB Leipzig aufkamen. „Für mich war es befremdlich, dass bereits in dem Moment […] Gerüchte aufkamen, ich würde nur eine Show abziehen, um möglichst schnell den Absprung zu schaffen“, erklärte er weiter.
Gerüchte um einen Wechsel und die Realität
Die Spekulationen über Eberls Zukunft wurden Realität, als Leipzig im September 2022 bekannt gab, dass er zum Jahresende als Geschäftsführer Sport verpflichtet wird. Trotz dieser Entwicklungsrichtung blieb Eberl in einem Strudel aus Gerüchten gefangen. „Warum hätte ich mich ausgerechnet beim Abschied verstellen sollen?“, fragte er emphatisch und stellte klar: „Wer behauptet, ich hätte bereits im Januar 2022 geplant, Ende des Jahres in Leipzig anzuheuern, hat keine Ahnung oder lügt!“
Letzten Endes wechselte Eberl, nachdem Leipzig im September 2023 die Trennung bekanntgab, im März 2024 zum FC Bayern München. Der Umstieg ließ erkennen, dass die Verlockung der Titelgewinne und Erfolge nach den schweren Zeiten ihn bewusst gefesselt hat, und er ließ keinen Zweifel daran, dass diese Entscheidung aus einer schwierigen Phase resultierte.
Die Reflexion über seine Ära in Mönchengladbach zeigt die Komplexität der Herausforderungen, mit denen Eberl konfrontiert war. Die Fans und die Öffentlichkeit mussten sich mit seiner Entscheidung auseinandersetzen, jedoch gibt es nun Raum für neue Entwicklungen in seiner Karriere. Mehr über seine Überlegungen und den Verlauf seiner Karriere kann man in einem ausführlichen Bericht auf www.fr.de nachlesen.