Max Eberl, der ehemalige Sportdirektor von Borussia Mönchengladbach, hat sich kürzlich offen über die Umstände seines Abschieds im Januar 2022 geäußert. Nach einem über zwei Jahre währenden Rückzug von der Öffentlichkeit, in dem er zahlreiche persönliche und berufliche Herausforderungen bewältigen musste, reflektiert Eberl nun über die Ereignisse, die zu seiner Entscheidung führten.
Die Gründe für Eberls Rückzug sind vielschichtig und tiefgründig. Als er im Frühjahr 2021 mit seinem Team versuchte, die Qualifikation zur Conference League zu erreichen, spürte er einen enormen Druck. Trotz seines Engagements und der Unterstützung für Trainer Marco Rose, dessen Wechsel zu Borussia Dortmund von den Fans scharf kritisiert wurde, konnte das Team das Ziel nicht erreichen. Die 1:2-Niederlage am letzten Spieltag gegen den VfB Stuttgart bedeutete das Scheitern, was Eberl als entscheidenden Wendepunkt erlebte. „Es ist zu viel“, gestand er, als ihm klar wurde, dass er an seine Grenzen stieß und eine Auszeit vom Profifußball benötigte.
Persönliche Herausforderungen und körperliche Signale
Eberl gesteht, dass er bereits vorher Warnsignale seines Körpers ignoriert hatte. Sportliche und private Belastungen, einschließlich einer gescheiterten Ehe, trugen zu einem immer höheren Druck auf ihn bei. „Der Berg meiner beruflichen und privaten Themen wurde irgendwann zu hoch“, erklärt er. Sogar nach einer schweren Darmoperation im Herbst 2021 arbeite er wie gewohnt weiter, obwohl er gesundheitliche Beschwerden hatte und sich um seine Gesundheit sorgte.
Die Öffentlichkeit wurde erst durch seine überraschende Rücktrittserklärung im Januar 2022 auf Eberls Schwierigkeiten aufmerksam. Seine 23 Jahre für den Klub hielten ihn an, ohne dass er sich richtig verabschieden konnte. „Das Kapitel ist unvollendet“, schildert Eberl, während er die Sorgen um seine körperliche und mentale Gesundheit aufzeigt.
Gerüchte um einen Wechsel zu RB Leipzig
Daneben erntete Eberl auch Kritik für die Spekulationen, die während seines Rücktritts aufkamen. Insbesondere der Wechsel zu RB Leipzig, der zu diesem Zeitpunkt in der Luft schwebte, sorgte für Verwirrung unter den Fans. Eberl empörte sich darüber, dass zu einem Zeitpunkt, als er seinen Rücktritt erklärte, bereits Gerüchte aufkamen, dass er nach Leipzig wechseln würde. „Ich hatte nicht die Absicht, mich beim Abschied zu verstellen“, stellte er klar.
Bereits 2017 waren Gerüchte über ein Interesse des FC Bayern an Eberl aufgekommen, doch er betont, dass Borussia Mönchengladbach immer zuerst informiert wurde, wenn Angebote von vielen anderen Vereinen eingingen. Die letztendlich vollzogene Verpflichtung bei RB Leipzig im September 2022 war aus seiner Sicht als „Verlockung“ zu verstehen, die er nach einer schweren Zeit annahm. Sowohl für Eberl als auch für RB Leipzig endete dieses Kapitel jedoch im September 2023 mit der Bekanntgabe der Trennung, während Eberl daraufhin im März 2024 zum FC Bayern wechselte.
Max Eberls Aussagen verdeutlichen die Komplexität von Entscheidungen im Profisport, insbesondere wenn persönliche Herausforderungen hinzukommen. Seine Erkenntnisse werfen auch interessante Fragen zu den Dynamiken und Erwartungen innerhalb von Profi-Klubs auf, insbesondere in stressbeladenen Zeiten, die weit über den Platz hinausgehen, wie in einem aktuellen Artikel auf www.fr.de berichtet wird.