Wenn man das Dachgeschosszimmer von Nicole Bader in Mönchengladbach betritt, wird man sofort von einem warmen, einladenden Duft empfangen. Ätherisches Öl erfüllt den Raum, und der Anblick von Kräutertee sowie selbst gebackenem Kuchen sorgt für eine gemütliche Atmosphäre. Inmitten dieser besonderen Umgebungsbedingungen findet eine Dienstleistung statt, die in der heutigen hektischen Zeit für viele als geheiliger Ort der Entspannung gilt: die Kuscheltherapie.
Auf einer großen Matratze, die in der Ecke des Zimmers mit einem Haufen Kissen drapiert ist, bietet Bader für eine Stunde eine einfühlsame Form der zwischenmenschlichen Nähe an. Ihre Klienten sind Menschen, die körperliche Nähe und Zuneigung in einem respektvollen und nicht-sexuellen Rahmen suchen. „Die meisten Menschen benötigen einfach nur Zuwendung“, erklärt Bader, die sich leidenschaftlich für die gesundheitlichen Vorteile dieser Therapieform einsetzt.
Klarheit über die Absichten
Es ist wichtig zu betonen, dass die Kuscheltherapie keinerlei sexuelle Dienstleistungen umfasst. Diese Unterscheidung ist nicht nur für Bader, sondern auch für die Klienten von Bedeutung. „Manchmal muss ich am Telefon klären, dass es hier nicht um mehr als nur Kuscheln geht“, sagt sie. In einer Gesellschaft, in der körperliche Berührungen oft mit Intimität gleichgesetzt werden, ist dies eine klare Botschaft. Bader hat gelernt, Anrufer, die ein anderes Angebot erwarten, schon am Telefon zu identifizieren. „Die, die an ein ‚Happy End‘ denken, erkenne ich mittlerweile sofort“, fügt sie hinzu. Dies unterstreicht den sicheren Raum, den sie für ihre Klienten schaffen möchte.
Bader betont auch, wie wichtig es ist, den Menschen zu vermitteln, dass körperliche Nähe ohne sexuelle Absichten äußerst heilsam sein kann. In ihrer Praxis erfährt sie, dass die Umarmungen und Zärtlichkeiten, die sie ihren Klienten anbietet, ein tiefes Bedürfnis nach Verbindung und Trost stillen können. Viele suchen nicht nur körperliche Nähe, sondern auch emotionale Unterstützung in einer Welt, die oft kalt und distanziert erscheint.
Ein typischer Sitzungstag beginnt mit einem einfühlsamen Gespräch, in dem die Bedürfnisse und Grenzen der Klienten erörtert werden. Bader legt großen Wert auf einvernehmliche Vereinbarungen, um sicherzustellen, dass sich jeder wohlfühlt. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, eventuelle Unsicherheiten zu beseitigen und eine Vertrauensbasis zu schaffen.
Durch dieses innovative Konzept der Kuscheltherapie hat Bader in Mönchengladbach einen Raum geschaffen, der nicht nur den physischen, sondern auch den emotionalen Bedürfnissen der Menschen Rechnung trägt.
– NAG