Nach dem Schlusspfiff eines mitreißenden Spiels skandierten die Fans der Eintracht Frankfurt im Stadion: „Deutscher Meister wird nur die SGE.“ Am Samstagabend besiegte die Eintracht Borussia Mönchengladbach mit 2:0 und feierte damit ihren dritten Bundesligasieg in Folge – ein Erfolg, der zuletzt 2019 gefeiert wurde und die Eintracht fest in der Spitzengruppe der Liga etabliert. Doch trotz des Jubels bleibt eine nüchterne Betrachtung des Spiels, die zeigt, dass dieser Titeltraum möglicherweise noch zu früh kommt.
Mit einem beeindruckenden 1:0 durch Hugo Larsson in der 30. Minute und Omar Marmoushs zweitem Tor in der 80. Minute haben die Frankfurter gezeigt, was sie können. Jedoch war das Spiel von Spannung geprägt. In der zweiten Halbzeit musste sich die Eintracht oft gegen die Gladbacher Angriffe wehren und hatte Glück, nicht den Ausgleich hinzunehmen, als Rocco Reitz den Pfosten traf. Sportvorstand Markus Krösche räumte ein, dass die zweite Halbzeit schwächer war und die Mannschaft das eigene Spiel unnötig erschwerte.
Überlegenheit im Strafraum
Trotz diesen Herausforderungen war der Sieg der Eintracht nicht als glücklicher Zufall zu werten. Der Gladbacher Trainer Gerardo Seoane stellte fest, dass Spiele in den Strafräumen entschieden werden – und hier war die Eintracht überlegen. Trainer Dino Toppmöller lobte die Defensivarbeit seiner Spieler und hob hervor, wie wichtig das leidenschaftliche Einsatzverhalten war. Insbesondere die beiden Tore zeugten von einer Entschlossenheit, die sich während des Spiels auszahlte.
Die Eintracht zeigte sich insgesamt verbessert, was sich auch in der Teamdynamik widerspiegelt. Die Atmosphäre innerhalb der Mannschaft hat sich während der Sommerpause positiv verändert. Toppmöller, der sein Auftreten als Trainer bereits grundlegender und fordernder gestaltet hat, hat dazu beigetragen, dass der positive Trend weitergeführt wird. Neue defensive Verstärkungen wie Rasmus Kristensen und Arthur Theate unterstützen diese Entwicklung und bringen eine stabilere, robustere Spielweise, die beim Publikum gut ankommt.
Bemerkenswert ist die Tatsache, dass die Eintracht in dieser Saison oft unter 50 Prozent Ballbesitz bleibt. Das ist ein bewusstes taktisches Mittel, um den Gegner zu überlisten. Einfache Steilpässe auf schnelle Angreifer wie Marmoush oder Hugo Ekitiké scheinen der neue Weg zu sein, um das Spiel voranzutreiben. Spieler wie Igor Matanović und Aurèle Amenda zeigen auf der Bank, dass es frische Talente gibt, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen.
Ein weiterer Punkt, der die Hoffnungen der Eintracht schürt, ist die herausragende Leistung des Torwarts Kauã Santos. Der 21-Jährige hat in seinen ersten Spielen als Nachfolger von Kevin Trapp überzeugen können und bringt eine Ausstrahlung mit, die Vertrauen weckt.
Die Eintracht hat also nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch in der Einstellung und dem Teamgefüge eine positive Wende vollzogen. Ob sich diese in der Europa League und den kommenden Wettbewerben bewähren wird, bleibt spannend abzuwarten. Obwohl der Traum von der Meisterschaft gegenwärtig einer zu schönen Vorstellung gleicht, hat die Mannschaft das Potenzial, in dieser Saison noch viel zu erreichen. Für detaillierte Informationen zu den Entwicklungen bei der Eintracht können die neuesten Berichte auf www.faz.net nachgelesen werden.