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Am 9. Januar 2025 veröffentlicht die Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Essen positive Konjunkturdaten für die MEO-Region. Im Jahr 2024 wurden 3.194 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen, was im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg um 56 Verträge (1,8 %) darstellt. Dies ist der beste Wert in Nordrhein-Westfalen (NRW), während die Gesamtzahlen in NRW rückläufig sind. Robert Schweizog, Leiter des Geschäftsfeldes „Bildung & Prüfung“, betont die Investitionen der Unternehmen in die Ausbildung. Diese positive Entwicklung wird auch auf die Arbeit der Ausbildungsberatungen und das Azubi-Marketing zurückgeführt.
Der Dienstleistungssektor zeigt zweistellige Zuwächse, insbesondere in den Bereichen Banken, Versicherungen, Hotellerie und Gastronomie. Im Handel hingegen verzeichnen die Unternehmen ein Minus von knapp 10 % bei den Ausbildungsverträgen. In der Metallbranche kann ein Plus von 23 % vermeldet werden. Gewerblich-technische Berufe steigen um 9 %, während es in den kaufmännischen Berufen um 1 % rückläufig ist. In Essen ist die Zahl der Ausbildungsverträge um 6,7 % gestiegen (135 Verträge), während in Mülheim ein Rückgang von 7,7 % (44 Verträge weniger) und in Oberhausen um 6,5 % (35 Verträge weniger) festgestellt wurde.
Einblicke in den Ausbildungsmarkt
Laut einem Bericht der Agentur für Arbeit Essen haben sich für das Ausbildungsjahr 2024 3.873 Jugendliche und junge Erwachsene bei der Berufsberatung gemeldet, was einen Anstieg um 161 Bewerber darstellt. Im Vergleich dazu sinkt das Ausbildungsplatzangebot auf 3.108 Stellen, 102 weniger als im Vorjahr. Derzeit gibt es 452 unbesetzte Ausbildungsstellen, 104 mehr als im Vorjahresmonat. Besonders stark betroffen ist der Handel, wo die meist unbesetzten Stellen in den Berufen Kaufmann/-frau im Einzelhandel (67), Verkäufer/in (50) und Handelsfachwirt/-in (47) liegen.
Im Bereich der Ausbildungsangebote sind beliebte Berufe bei den Suchenden vor allem Kaufmann/-frau für Büromanagement, Kfz-Mechatroniker und Fachinformatiker Anwendungsentwicklung. Andrea Demler von der Agentur für Arbeit Essen berichtet von einem Anstieg der dualen Ausbildungen, wobei 13 % der Interessierten 25 Jahre oder älter sind. Zudem zeigt sich ein steigendes Interesse bei Jugendlichen mit ausländischer Staatsangehörigkeit.
Insgesamt ist die Dynamik auf dem Ausbildungsmarkt in Essen spürbar, auch wenn die Unternehmen derzeit weniger Nachwuchskräfte ausbilden, was zu einem Überhang an Bewerbern führt. Dietmar Gutschmidt vom JobCenter Essen hebt hervor, dass Jugendliche mit realistischen Berufswünschen gute Chancen haben. Trotz der Herausforderungen durch unbesetzte Ausbildungsstellen fordern Experten eine Ausbildungsgarantie für junge Menschen.
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