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„Von der Weide zum Naturparadies: Ein Garten voller Leben“

Im Märkischen Kreis haben Karin Schröder und Bernd Flasdieck nach 27 Jahren ihr geliebtes Gartenprojekt „Gartenlust“ geschlossen, das ursprünglich als Rückzugsort für Insekten und Naturfreunde entstand und zahlreiche Besucher anzog, während sie aufgrund des Alters nun den Garten in einen naturnahen Zustand zurückführen wollen.

„Ich liebe meinen Garten“ – dieser einfache, aber aussagekräftige Satz bildet das Herzstück von Karin Schröder und Bernd Flasdiecks majestätischem Garten, der die Natur in ihrer vollen Pracht zelebriert. Mit über zwei Jahrzehnten Hingabe und harter Arbeit haben die beiden aus einem einst erschlossenen Weideland ein blühendes Paradies geschaffen, das nicht nur für Menschen, sondern auch für Insekten, Amphibien und viele andere Lebewesen ein Rückzugsort geworden ist.

Karin, die beruflich wenig mit der Natur zu tun hatte, entdeckte früh ihre Leidenschaft für Gärten. Bereits im Alter von 20 Jahren nahm sie an einem Gartenwettbewerb teil und erreichte mit ihrem Projekt zur Renaturierung den dritten Platz. Diese frühe Erfahrung entfachte ihre Begeisterung für die Gartenarbeit, die sie gemeinsam mit ihrem Ehemann in die Tat umsetzte, als sie 27 Jahre zuvor in ihr heutiges Zuhause zogen.

Die Anfänge des Gartens

Vor der Planung ihres Traumgartens war der erste Schritt das Bewegen von schweren Erdmasse, um einen großen Teich einzurichten. Diese Initialarbeiten zeugen von der Entschlossenheit des Paares, einen naturnahen Staudengarten zu gestalten, der eine Heimat für Insekten bietet und zeigt, wie lebendig gärtnerische Landschaften sein können. Im Laufe der Jahre ist „Gartenlust“ gewachsen und hat sich zu einem beliebten Ziel für Naturliebhaber entwickelt.

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Im zweiten Jahr nach der ersten Öffnung war das Interesse der Besucher bereits so groß, dass das Paar begann, Kaffee und selbstgebackene Kuchen anzubieten. „Zu den ersten Gästen zählten auch viele, die sich regelmäßig bei uns umschauten und uns anspornten“, erzählt Bernd. Diese Engagement fand nicht nur bei den Besuchern Anklang, sondern half auch, die Liebe zur Natur und zur Gartenarbeit in der Gemeinschaft zu verbreiten.

Das Ehepaar hat über die Jahre hinweg zahlreiche Projekte im eigenen Garten realisiert, wobei Bernd Flasdieck stolz berichtet, dass er als gelernter Schreiner und Innenarchitekt oft neue Herausforderungen ausprobiert hat, beispielsweise beim Bau einer Trockenmauer für den Kräutersenkgarten aus Steinen, die sie eigens aus einem Steinbruch beschafften. „Es sieht hier so aus, als hätten wir keinen Platz mehr, aber meine Frau findet immer noch eine Ecke für weitere Pflanzen“, ergänzt Bernd mit einem lächelnden Blick auf die grünen Oasen, die sie zusammen erschaffen haben.

Ein Garten für alle Lebewesen

Besonders wichtig ist dem Paar, dass ihr Garten ein Platz ist, an dem nicht nur Menschen, sondern auch Tiere und Pflanzen gedeihen können. „Wir haben bewusst einige Bereiche unbearbeitet gelassen – das ist wichtig für die Insekten, die hier ihre Eier ablegen können“, erklärt Karin. Zudem haben sie Totholzhaufen eingerichtet, die Unterschlupf bieten und ökologische Nischen schaffen. Diese Vorlieben zeigen die tief verwurzelte Überzeugung des Paares für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur.

Doch die Jahre der Gartenarbeit gehen nicht spurlos an ihnen vorbei. Karin hat erkannt, dass zwar die Leidenschaft für die Gartenarbeit groß ist, die körperlichen Anforderungen jedoch mit dem Alter zunehmen. Dennoch sind sie sich einig, dass sie ihrem Garten nicht gänzlich den Rücken kehren möchten. Stattdessen planen sie, einige ihrer Beete der Natur zurückzugeben und die gärtnerischen Aktivitäten etwas zu reduzieren. „Es wird anfangs schwer sein, loszulassen, aber wir sind gespannt, wie sich der Garten entwickeln wird“, sagt sie hoffnungsvoll.

Ein weiterer entscheidender Wendepunkt war der Umbau ihres Cafés im Jahr 2017, der dazu führte, dass sie ihren beliebten Ladenbereich nicht mehr betreiben konnten. Auch wenn der kleine Ort nicht mehr als Café Angebote bieten kann, ermöglicht es das Paar, interessierten Besuchern dennoch einen Blick in ihren Garten zu gewähren. „Wir möchten, dass die Menschen weiterhin die Schönheit der Natur erleben können, wenn sie einen Anruf tätigen. Nur Kaffee und Kuchen wird es nicht mehr geben“, kündigt Karin an und schließt damit ein Kapitel in der Geschichte ihrer „Gartenlust“.

– NAG

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