Es ist eine herbe Enttäuschung für die Veranstalter und das Publikum in Nachrodt-Wiblingwerder. Angesichts der vielversprechenden Planung und des kreativen Engagements, das in das Kulturfest investiert wurde, blieb es an den entscheidenden Tagen jedoch nicht aus, dass das Wetter den Initiatoren einen Strich durch die Rechnung machte.
Ronny Sachse und sein Verein KulturSchock hatten große Hoffnungen in das Event gesetzt, da das allseits beliebte Lenne-lebt-Fest in diesem Jahr wegen umfangreicher Bauarbeiten nicht stattfinden konnte. Der Plan war klar: Zwei Tage voller Aktionen, Musik und anregendem Austausch. So wurden zwei Bands engagiert, ein Open-Air-Kino organisiert und zahlreiche lokale Vereine eingeladen, sich zu beteiligen. Doch was als feierliche Zusammenkunft gedacht war, verwandelte sich schnell in eine Herausforderung.
Unvorhersehbare Wetterbedingungen
Der Einlass zum Fest begann verheißungsvoll, als die Planungen am Freitag endgültig abgeschlossen waren. Doch schon bald wendete sich das Blatt. Die für das Open-Air-Kino vorgesehenen Leinwandstrukturen hielten den Wind nicht stand, was zu kurzfristigen Änderungen führte. Schließlich mussten größere Bühnen und die Leinwand auf die Bühne selbst gebracht werden – eine Entscheidung, die ob des langen Wartens auf Strom und der verspäteten Lieferung des Bierwagens eher nebensächlich war. Um 19 Uhr waren die Vorbereitungen getroffen, doch just in diesem Moment kam der Regen, und das in Strömen.
Das ganze Wochenende litt unter den schlechten Wetterverhältnissen, was sich unmissverständlich auf die Besucherzahlen auswirkte. An dem Abend, als die Band Slow Hands spielen sollte, waren bestenfalls ein paar Zuschauer vor Ort. Tatsächlich war Simone Groß aus Nachrodt eine der wenigen, die den Weg zur Veranstaltung fanden. „Ich kann es wirklich verstehen, da würde ich jetzt auch nicht los wollen“, bemerkte Norbert Grebe, der mit seiner Frau Gisela einen Stand betrieb.
Die Hoffnungen der Veranstalter lagen auf dem Samstag. Mit einem ökumenischen Gottesdienst, der jedoch nur neun Teilnehmer anzog, und einem etwas annehmbaren Wetter gerade zu Beginn, waren die Erwartungen noch da. Magier Wolfgang erfreute die wenigen Gäste mit Ballontieren und Gedichten, die Hüpfburg war ein Hit bei den Kindern, doch auch diese paar Lichtblicke konnten keinen großen Zulauf generieren. „So ist das eben bei Open-Air-Veranstaltungen. Alles steht und fällt mit dem Wetter“, wies Ronny Sachse treffend auf die Stimmungsabhängigkeit der Besucher hin.
Wirtschaftliche Auswirkungen und Ausblick
Am Abend desselben Tages konnte die Band Dan Moses nur vor einer Handvoll Zuhörern spielen. Wind und Nässe drückten die Stimmung, und es wurde klar, dass diese Veranstaltung nicht die erhoffte Wirkung erzielen konnte. Alle Beteiligten waren sich einig: Hätte das Wetter mitgespielt, wäre diese Veranstaltung ein voller Erfolg gewesen. Die irreführende Genehmigung der Veranstaltung zugrunde liegend, könnte ein weiteres Fest in der Zukunft infrage gestellt werden. Die Organisatoren lehnten eine Neuauflage ab und führten aus, dass die Veranstaltung als einmaliger Ersatz für das Lenne-lebt-Fest konzipiert war. “Rund 18.000 Euro steckten in dem Fest. Ein riesiger wirtschaftlicher Verlust“, sagte Sachse und wies darauf hin, dass diese Summe größtenteils aus Fördergeldern stammte.
Die Enttäuschung der Planer und Teilnehmer ist greifbar. Die Mühe, die in die Durchführung des Festes gesteckt wurde, zeigte sich deutlich im Engagement der Ehrenamtlichen. Viele Besucher würden das Fest gerne in Zukunft wiedersehen, aber die Realisierung bleibt unter Vorbehalt. „Wir hoffen, dass das Lenne-lebt-Fest im nächsten Jahr zurückkommt“, so Sachse abschließend, während die raue Realität des Wetters und der Absenz eines Publikums noch in der Luft hängen blieb.
Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf lokaldirekt.de.