Die Industrie im Märkischen Kreis sieht sich aktuell mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert. Laut Angaben des Märkischen Arbeitgeberverbandes (MAV) ist die wirtschaftliche Situation in der Metall- und Elektroindustrie (M+E) zu Beginn des zweiten Halbjahres 2024 besorgniserregend. Erhebungen zeigen, dass etwa 60 Prozent der befragten Unternehmen eine schlechte Geschäfts- und Auftragslage berichten.
Horst-Werner Maier-Hunke, der Vorsitzende des MAV, warnt vor den Folgen dieser Negativentwicklung, insbesondere im Hinblick auf die laufende Tarifrunde. Viele Unternehmen fühlen sich unter Druck und befürchten, dass steigende Löhne die ohnehin fragilen Strukturen weiter belasten könnten. „In dieser schwierigen Lage erscheinen sieben Prozent höhere Gehälter unrealistisch“, äußerte er sich kritisch.
Alarmierende Rückmeldungen
Eine Umfrage des MAV offenbart, dass mehr als die Hälfte der Betriebe bereits Kurzarbeit eingeführt hat oder dies in naher Zukunft plant. Dabei können 30 Prozent der Unternehmen Entlassungen nicht ausschließen. Inmitten dieser Unsicherheit bleibt die Reduzierung von Ausbildungsplätzen jedoch ein weitgehend ignoriertes Thema.
Die Lasten, die auf den Schultern der Unternehmen liegen, sind erheblich. Hohe Steuern, steigende Energiekosten, eine komplexe Bürokratie sowie langwierige Genehmigungsverfahren blockieren Investitionen. „Diese Rahmenbedingungen machen es für viele M+E-Unternehmen unmöglich, finanziell zu florieren“, erklärt Maier-Hunke.
Langfristige Perspektiven unklar
Trotz des schlechten Geschäftsklimas wünscht sich Maier-Hunke eine Wende zum Positiven. Auf konkrete Maßnahmen zur Stärkung des Standorts und der Wettbewerbsfähigkeit wartet die Branche jedoch vergeblich. Der Vorsitzende sieht keine Anzeichen für einen positiven Umschwung und appelliert an die IG Metall, die wirtschaftlichen Gegebenheiten zu berücksichtigen. Laut Maier-Hunke ist es nicht sinnvoll, durch überhöhte Tarifforderungen die Verlagerungen ins Ausland zu begünstigen.
Die Arbeitgeber brauchen jetzt Unterstützung von der Politik sowie überlegtes Handeln in den bevorstehenden Tarifverhandlungen. „Wir beobachten, dass strukturelle Herausforderungen und schlechte Rahmenbedingungen die Krise verfestigen und die Arbeitgeber in allererster Linie die Stabilität ihrer Betriebe sichern müssen“, hebt er hervor.
Die aktuelle Lage zwingt die Unternehmen dazu, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, und viele fürchten um ihre Zukunft. Details zu dieser kritischen Situation werden weiter verfolgt und die Branchenakteure stehen vor der Herausforderung, gemeinsam Lösungen zu finden. Weitere Informationen und Einblicke in die Situation liefern die Berichterstattung bei www.come-on.de.