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Hilfe für Tier und Mensch: Die Lüdenscheider Pfötchenhilfe im Einsatz

Für viele Menschen sind ihre Haustiere ein Lichtblick im Alltag, besonders für die, die alleine leben oder gesundheitlich eingeschränkt sind. Diese Tiere bieten nicht nur Gesellschaft, sondern auch einen Sinn im Leben, was für viele in ihrer schwierigen Lebenssituation von unschätzbarem Wert ist. Die „Pfötchenhilfe“ in Lüdenscheid hat es sich zur Aufgabe gemacht, diesen Menschen zu helfen, denen es finanziell schwerfällt, die Bedürfnisse ihrer geliebten Tiere zu decken.

Die Gründerin Monika Dobner wurde vor über einem Jahrzehnt auf die Notwendigkeit einer solchen Einrichtung aufmerksam, nachdem sie feststellen musste, wie herausfordernd die Versorgung von Haustieren für bedürftige Menschen ist. Ihre Initiative, die „Pfötchenhilfe“, hat sich seitdem erheblich entwickelt und widmet sich der Unterstützung vonjenigen, die einen Beweis ihrer Bedürftigkeit, wie einen Bürgergeldbescheid, vorlegen können.

Herausforderungen an der Ausgabestelle

Die Zahlen sprechen für sich: Bei jedem Ausgabetermin kommen rund 60 Menschen, die zusammen für etwa 300 Tiere sorgen müssen. „Wir haben mit den steigenden Tierarztkosten zu kämpfen, was unsere Kunden oft in finanzielle Schwierigkeiten bringt“, berichtet Dobner. Die Lebenshaltungskosten sind für viele ein drängendes Problem. Das Futter, das die Pfötchenhilfe verteilt, stammt aus Spenden und Futterboxen in Geschäften, aber der massive Andrang hat dazu geführt, dass der Verein jüngst einen Aufnahmestopp verhängen musste.

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„Wir konnten schlichtweg kein Nassfutter mehr anbieten“, bedauert Dobner. Dadurch ist es nur noch möglich, Personen aufzunehmen, die bereits Hilfe benötigen, und nicht, wenn jemand ein Tier kauft, von dem er sich weiß, dass er es sich nicht leisten kann. Dennoch ist der Verein bereit, in Notsituationen zu helfen, etwa wenn ein Haustier verstirbt und die Trauernden ein neues Tier aufnehmen möchten.

Ein Beispiel dafür ist Tarik Kämper, der seit einem Jahrzehnt die Pfötchenhilfe in Anspruch nimmt und nun mit seinem dritten Hund, Rudi, die Hilfe des Vereins in Anspruch nimmt. Kämper leidet unter psychischen Herausforderungen und findet in seinem Hund einen Halt. „Der Hund hilft mir, meinen Alltag zu strukturieren und mich wohlzufühlen“, erklärt er. Trotz seines geringen Einkommens ist er dankbar für die Unterstützung der Pfötchenhilfe, die es ihm ermöglicht, Rudi zu versorgen. „Ohne ihn wäre ich oft allein und in einer Krise“, sagt Kämper.

Ein Netzwerk der Unterstützung

Die Pfötchenhilfe ist mehr als nur eine Futterausgabe; sie bietet auch einen Raum für soziale Interaktion. Menschen wie Silke und Sebastian König nutzen das Angebot nicht nur für die Versorgung ihrer Hunde, Trudi und Milka, sondern profitieren auch vom Austausch mit anderen. „Es sind nicht nur die Hunde, mit denen wir hier sprechen“, betont Silke, „es sind auch die Lebensgeschichten und die Unterstützung, die wir gegenseitig anbieten, die uns helfen.“

Darüber hinaus können die Tierbesitzer Hilfe bei Tierarztkosten in Anspruch nehmen. Die Kosten werden vorgeschossen, und die Besitzer zahlen diese in Raten zurück, ein Modell, das viele Tierärzte nicht anbieten. „Das macht es mir möglich, ohne finanzielle Sorgen zu meinem Tierarzt zu gehen“, sagt Silke König, die selbst aufgrund psychischer Probleme nicht mehr arbeiten kann und auf die Hilfe der Pfötchenhilfe angewiesen ist.

Der Umfang des Bedarfs zeigt sich darin, dass oft schon vor der Öffnung der Ausgabestelle Menschen Schlange stehen, in der Hoffnung, ihre Tiere versorgen zu können. Michael Weiß, der für die Katze seiner Kinder, Cinderella, sorgt, ist einer von ihnen. Trotz seiner geringen Rente findet er es wichtig, alles für die Versorgung der Katze zu tun. „Ich würde auf mein eigenes Essen verzichten, bevor ich sie nicht korrekt versorge“, erklärt er engagiert.

Die „Pfötchenhilfe“ ist eine Lebensader für viele, die sich in einer finanziellen Notlage befinden und ihre Tiere nicht aufgeben wollen. Mit dieser Unterstützung und einem starken Netzwerk haben Haustierbesitzer in Lüdenscheid die Möglichkeit, ihre geliebten Tiere zu versorgen, während sie gleichzeitig eine Gemeinschaft finden, die Verständnis und Unterstützung bietet.

Für die Zukunft wünscht sich Monika Dobner mehr Unterstützung und Spenden, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden und noch mehr Menschen helfen zu können. Die Pfötchenhilfe hat bewiesen, dass selbst in schwierigen Zeiten Hilfe und Gemeinschaft entstehen können, wenn Menschen zusammenkommen, um einen gemeinsamen Zweck zu verfolgen und den Tieren, die so oft im Leben ihrer Besitzer eine wichtige Rolle spielen, ein gutes Zuhause zu bieten.

– NAG

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