Die Freibadsaison hat in den letzten Monaten eine wilde Achterbahnfahrt durchlebt, insbesondere in der Herpine, wo unbeständiges Wetter die Stimmung der Schwimmmeister gedrückt hat. Nach einem kühlen und regnerischen Frühling, der die Becken leerte und die Besucherzahlen minimierte, zeigte der schwüle Sommer dann doch, dass die Schwimmfläche vor noch viel Freude und Erfrischung strotzen kann. Stefan Beinborn, der verantwortliche Schwimmmeister im Waldfreibad Halver, beschreibt, wie die idyllischen Sommerwochen im Juli und August eine Kehrtwende brachten. „Die Saison ist nicht komplett kaputt. Der Juli und August liefen weitaus besser als die Monate zuvor. Sie haben das Jahr nochmal gerettet“, sagt er mit leichter Erleichterung.
Die besten Tage in der Herpine konnten bis zu 2500 Schwimmbegeisterte anziehen, die das kühle Nass und die Sonne genossen. Beinborn hebt hervor, dass viele Besucher sich jedoch oft stark auf die Wetter-App verlassen und dabei die konstanten Wassertemperaturen von über 20 Grad ignorieren. „Ein Besuch lohnt sich daher auch an kühleren Tagen“, ermutigt er die Badegäste, die sich von den schwankenden Außentemperaturen abschrecken lassen. Die Mitarbeiter setzen sich am 8. September zusammen, um das Saisonende festzulegen, wobei Beinborn betont, dass man flexibel sei und von Tag zu Tag schauen möchte. Für die kommende Woche sieht die Wettervorhersage jedoch nicht vielversprechend aus; Regen und sinkende Temperaturen könnten bald die Badesaison beeinträchtigen.
Schneller Rückzug ins Innere
Im Nattenberg-Schwimmbad ist die Situation bereits entschieden: Der Außenbereich wurde am 5. September geschlossen. Ab sofort bleibt den Schwimmern nur noch der Innenbereich. Diese Entscheidung zeigt, wie schnell die Bedingungen die Betriebsabläufe beeinflussen können. Die Stadtwerke, die für den Betrieb verantwortlich sind, haben umgehend auf die kalten und regnerischen Tage reagiert.
Ein wenig anders verhält es sich im Strandbad Rönsahl. Astrid Merschmann, die für die Leitung des Bades zuständig ist, blickt zurück auf eine herausfordernde Saison: „Die Saison fing schleppend an“, resümiert sie. Bemerkenswert ist, dass im Strandbad kein festgelegtes Saisonende existiert. Dies liegt daran, dass nur Familienjahreskarten verkauft werden, die es den Nutzern ermöglichen, bis zur letzten Minute zu schwimmen. Merschmann berichtet, dass rund 100 Familienkarten verkauft wurden, wobei die Bereitschaft vieler Bürger sank, diese im Voraus zu erwerben. „Das festzustellen ist eher enttäuschend, da es auch bei alteingesessenen Badegästen mit viel Aufwand und Kontrolle verbunden ist“, resigniert sie.
Die Situation in den Freibädern spiegelt wider, wie Wetter und Nutzungsverhalten die Attraktivität der Badeorte beeinflussen. Ob die verbleibenden Tage für ein paar letzte Besuche im Wasser genutzt werden können, bleibt abzuwarten. Vor der kalten Witterung sollten Schwimmfreunde die Möglichkeit nutzen, die letzten warmen Sonnenstrahlen in den Freibädern zu genießen, bevor das Wasser wieder leer bleibt.
– NAG