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Ophovener Weiher: Hochwasserschutz und Naherholung im Fokus der Pläne

CDU-Leverkusen äußert Bedenken bezüglich der geplanten Instandsetzung des Ophovener Weihers am Oulusee, nachdem dieser während der Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 versagt hat, und fordert eine umfassende Überprüfung der Hochwasserfunktionalität, um sowohl den Hochwasserschutz als auch den Erholungswert des Gebiets zu sichern.

Der Oulusee spielt eine zentrale Rolle in der Natur- und Freizeitgestaltung der Leverkusener, insbesondere für Jogger, Spaziergänger und Hundebesitzer. Doch dieser idyllische Ort hat sich als mehr als nur ein Naherholungsgebiet entpuppt: Der Ophovener Weiher, wie er offiziell heißt, fungiert auch als Hochwasserrückhaltebecken, das jedoch während der verheerenden Überflutungen am 14. Juli 2021 seine Aufgabe nicht erfüllt hat. An diesem Tag flutete ein großer Teil des Wassers, das die Schlebuscher Innenstadt überrollte, aus dem überlaufenden See und verwandelte ihn in einen Ort der Zerstörung.

Um zukünftige Überschwemmungen zu verhindern und den Oulusee wieder sicherer zu machen, ziehen die Technischen Betriebe Leverkusen (TBL) drei verschiedene Sanierungsvarianten in Betracht. Ziel ist es, die Kapazität des Rückhaltebeckens zu erhöhen, um bei starken Niederschlägen mehr Wasser speichern zu können. Die Vorschläge reichen von einer Senkung des Wasserpegels bis hin zur Errichtung eines neuen Dammes, wobei jede Option unterschiedliche Auswirkungen auf die Umgebung und den Charakter des Naherholungsgebiets hat.

Sanierungsvarianten im Detail

Die erste Variante sieht eine moderate Absenkung des Wasserpegels in Verbindung mit einer leichten Damm-Erhöhung vor. Diese Maßnahme würde lediglich einen Schutz gegen Hochwasserereignisse bieten, die sich im Durchschnitt alle 75 Jahre wiederholen. Angesichts des Hochwassers von 2021, das als 100-jährliches Ereignis eingestuft wird, wäre dies jedoch ungenügend.

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Die zweite Variante, die von den TBL empfohlen wird, würde eine Absenkung des Wasserspiegels um 1,05 Meter vorsehen, was jedoch eine bedeutende Verringerung der Teichfläche von 30.500 auf 19.000 Quadratmeter nach sich ziehen würde. Dieser Schritt würde unter anderem zur „Verlandung“ des Bereichs unter der Brücke führen. Die Schätzung für die Kosten dieser Maßnahme liegt bei etwa vier Millionen Euro, wovon die Stadt rund 860.000 Euro übernehmen müsste.

Die dritte Variante umfasst den Bau eines zusätzlichen Staudamms, was jedoch enorme Eingriffe in das Naturschutzgebiet erfordern würde. Kritiker dieser Option, unter anderem die CDU, warnen vor einem massiven Verlust des Naherholungsgebiets. Die Partei lehnt die aktuellen Vorschläge der TBL ab und fordert eine umfassende externe Expertise zur Hochwasserfunktion des gesamten Gebiets rund um das Regenrückhaltebecken.

Politische Reaktionen und Bürgerbeteiligung

Die CDU-Fraktion im Stadtrat betont die Wichtigkeit des Ophovener Weihers als zweitgrößtes Naherholungsgebiet in der Gemeinde und fordert, dass alle relevanten Aspekte, einschließlich der ökologischen Vielfalt und der Erholungsqualitäten, in die Planungen einfließen. Parteivertreter haben bereits umfassende Forderungen aufgestellt, die auch die Möglichkeit von zusätzlichen Damm- und Überlaufkonstruktionen umfassen, um ein besseres Hochwasserrisiko-Management zu ermöglichen.

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Um die Bürger aktiv in den Planungsprozess einzubeziehen, hat Tim Feister von der CDU eine Webseite eingerichtet, auf der die aktuellen Projektpläne einsehbar sind. Auf dieser Plattform können Bürger ebenfalls ihre Meinungen äußern und an Abstimmungen teilnehmen. Geplant sind weitere Veranstaltungen, bei denen die Öffentlichkeit in den Entscheidungsprozess einbezogen wird. Die politische Diskussion zu den vorliegenden Vorschlägen wird in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Bürgereingaben und Umwelt am 12. September stattfinden.

Die Situation rund um den Oulusee verdeutlicht die Herausforderung, den notwendigen Hochwasserschutz zu gewährleisten, ohne dabei wichtige Erholungsflächen und die lokale Ökologie zu gefährden. Das Beispiel des Ophovener Weihers könnte zum Maßstab für künftige Planungen im Umgang mit Hochwasserrisiken und Naturschutz werden.

– NAG

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