Im Museum Morsbroich in Leverkusen öffnet am Sonntag, dem 15. September, um 12 Uhr eine spannende Doppelausstellung mit dem Titel „Gegen den Himmel. Contre le ciel“. Die Ausstellung präsentiert Werke der Künstlerin Johanna von Monkiewitsch sowie des belgischen Künstlers Jef Verheyen, und wurde von Kuratorin Thekla Zell konzipiert. Sie thematisiert Licht, Farbe, Raum und Wahrnehmung sowie die Idee des Nichts – ein Konzept, das sowohl emotional als auch visuell ansprechend ist.
Johanna von Monkiewitsch, die in Köln lebt und arbeitet, erklärt, dass ihr Ansatz oft mit dem Moment zu tun hat. „Es ist schön, wenn etwas einfach passiert“, sagt sie und verweist damit auf die Interaktionen, die Besucher in der Ausstellung erleben können. Die eingeladenen Gäste sind aufgefordert, die Werke aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten – nach oben, zur Seite und nach unten – um die tatsächliche Wirkung der Kunst zu erfassen. „Es gibt kein richtig und kein falsch“, so von Monkiewitsch, was die individuelle Erfahrung jedes Besuchers unterstreicht.
Ein Spiel mit Licht und Raum
Verheyen und von Monkiewitsch nutzen beide unterschiedliche Ansätze, um mit Raum und Licht zu experimentieren. Verheyen, der als Pionier der monochromen Malerei gilt, deren Höhepunkte zwischen den 1950er und 1970er Jahren liegen, zeigt in seinen Werke, wie Licht und Schatten Spiele mit der Wahrnehmung erzeugen können. Eines seiner markantesten Werke, „Le Vide“ (Die Leere), zeigt einen Metallrahmen, der je nach Ort und Perspektive ein neues Bild generiert.
Bewusst gilt es, bei Betrachtung dieser Werke die relativen Positionen des Betrachters zu berücksichtigen. Die Künstlerin von Monkiewitsch hingegen nutzt sowohl projiziertes Licht als auch das natürliche Licht, das durch die großen Fenster des Museums strömt, um ihre Installationen zu gestalten. Ihre Arbeiten, die oft geometrische Formen im Raum erzeugen, zeigen, wie variabel die Kunst durch reine Lichtverhältnisse wird. „Und sie wären beim nächsten Mal wieder anders“, kommentiert sie und hebt die Flüchtigkeit des Moments hervor.
Im Begleittext zur Ausstellung formuliert Zell grundlegende Fragen, die die Werke anreißen: „Was nehmen wir wahr und was nicht? Kann man der Flüchtigkeit des Moments eine Form verleihen?“ Auf jede dieser Fragen hat jeder Besucher die Möglichkeit, seine eigenen, individuellen Antworten zu finden.
Die Verbindung zwischen Verheyen und dem Museum Morsbroich reicht bis ins Jahr 1960 zurück, als der Künstler dort seine erste Ausstellung in Deutschland hatte. Diese kulturelle Verbindung verleiht der Schau zusätzliche Bedeutung und historische Tiefe. Anlässlich des aktuellen Projekts, das bis zum 23. Februar zu sehen ist, wird auch auf das bevorstehende Event im Von-der-Heydt-Museum in Wuppertal verwiesen, das Werke von Lucio Fontana präsentiert, einem Freund von Verheyen.
Förderung und Kooperationen
Die Ausstellung wird unterstützt von der Sparkasse Leverkusen sowie der Sparkassen-Kulturstiftung Rheinland. Zudem entstand sie in Kooperation mit dem Königlichen Museum für Schöne Künste Antwerpen und dem Museum für zeitgenössische Kunst in Antwerpen. Solche Kollaborationen erweitern den Erfahrungshorizont der Kunstszene und lassen verschiedene Interpretationen und kulturelle Dialoge zu.
Jef Verheyen, der 1932 in der Provinz Antwerpen geboren wurde, hat sich in seinen Arbeiten intensiv mit Themen wie Licht, Farbe und Raum auseinandergesetzt, was ihn zu einem der herausragendsten belgischen Maler der Nachkriegszeit gemacht hat.
Johanna von Monkiewitsch, die 1979 in Rom zur Welt kam, beschäftigt sich in ihren Arbeiten häufig mit der Verschmelzung von Licht, Realität und Illusion. Sie hat an der Hochschule für Bildende Kunst in Braunschweig studiert und war auch als Lehrkraft an der Kunstakademie Düsseldorf tätig.
Die Ausstellung „Gegen den Himmel. Contre le ciel“ wird nicht nur Kunstliebhaber anziehen, sondern auch Neugierige, die mehr über das Zusammenspiel von Kunst und Raum wissen möchten. Besucherinnen und Besucher sind herzlich eingeladen, sich auf diese sinnlichen Erlebnisse einzulassen und eine persönliche Verbindung zur Kunst und ihren vielschichtigen Interpretationen zu entwickeln. Mehr dazu finden Sie hier.