Die Überraschung war groß, als Bayer Leverkusen beim Heimspiel gegen Holstein Kiel nur ein 2:2-Unentschieden erreichen konnte. Für den Fußballclub, der den 120. Jahrestag seiner Gründung feierte, war es eine herbe Enttäuschung, insbesondere angesichts des anfänglichen 2:0-Vorsprungs. Die Fans erwarteten sicherlich eine dominierende Leistung, doch stattdessen erlebten sie einen dramatischen und frustrierenden Einbruch ihrer Mannschaft.
Sport-Boss Simon Rolfes entblößte die Gründe für diesen plötzlichen Rückgang. „Wir sind gut gestartet und haben verdient in Führung gelegen. Doch dann hörten wir auf, mit der Intensität und Aggressivität zu spielen, die unser Spiel zu Beginn ausgemacht haben“, erklärte der 42-Jährige. Es schien, als ob das Team in einem lethargischen Rhythmus gefangen war.
Ein langsamer Rhythmus führt zur Schwäche
Rolfes äußerte seinen Unmut darüber, dass das Team in der zweiten Halbzeit zwar versuchte, Druck auszuüben, jedoch nicht mehr die Schnelligkeit und Dynamik hatte, um gefährlich zu bleiben. „Wir haben auch aufgehört, schneller zu spielen. Die Pässe waren viel zu langsam und wir verharrten auf einer Seite, anstatt das Spiel breit zu machen“, sagte er weiter. Diese Elemente sind untrennbar mit dem Spielstil von Bayer Leverkusen verbunden, weshalb dieser Rückgang umso schwerer wiegt.
Ein weiterer Punkt, der zur Unzufriedenheit des Managers beiträgt, ist die Tatsache, dass das Team scheinbar dachte, das Spiel ginge zu einfach. “Vielleicht haben wir gedacht, es geht zu einfach, wir führen 2:0. Wir hatten noch Chancen aufs dritte Tor”, so Rolfes. Doch wie er weiter betonte, wird am Ende nicht nach 30 Minuten entschieden, ob das Spiel gewonnen oder verloren wurde, sondern nach 90.
Die gesamte Mannschaft muss sich nun hinterfragen, wie es zu dieser Nachlässigkeit kommen konnte. „Als wir unser Pass-Tempo verlangsamt und unseren Spiel-Rhythmus nicht bestimmen konnten, haben wir unsere Stärke aufgegeben“, so Rolfes. Es gilt nun zu lernen aus dieser positiven Ausgangslage, die sich zum Negativen wandeln konnte.
Der Frust sitzt tief, besonders bei den Spielern, die sich mehr als nur ein Unentschieden erhofft hatten. Abwehrchef Jonathan Tah war sichtlich enttäuscht, doch es bleibt abzuwarten, welche Lehren das Team aus diesem Spiel ziehen kann, um sich für die kommenden Herausforderungen besser vorzubereiten.