Bayer Leverkusen zeigt in dieser Bundesliga-Saison eine wechselhafte Form. Nachdem die Mannschaft von Trainer Xabi Alonso in den ersten Partien der Saison große Hoffnung geweckt hatte, gesellen sich nun auch unerwartete Punktverluste dazu. In der letzten Partie gegen den Aufsteiger Holstein Kiel führten die Leverkusener nach nur wenigen Minuten bereits mit 2:0, mussten sich am Ende jedoch mit einem 2:2-Unentschieden zufrieden geben. Dies war das 100. Pflichtspiel für Alonso als Trainer von Bayer, und der Druck, die Leistung konstant zu halten, wächst.
Aktuell hat Leverkusen nur drei von sechs Partien gewonnen, was die vorangegangene Dominanz aus der letzten Saison in Frage stellt. In der Champions League hingegen präsentieren sie sich stark, mit zwei gesicherten Siegen. Es stellt sich nun die Frage, wie sich diese Diskrepanz zwischen den nationalen und internationalen Leistungen auf das Selbstvertrauen und die Verfassung der Mannschaft auswirkt.
Stimmen zum aktuellen Status
Der Sportexperte Stefan Effenberg äußerte beim STAHLWERK Doppelpass, dass er Leverkusen nach wie vor als Titelfavoriten betrachtet, jedoch macht sich auch er Gedanken über die Belastungen, denen das Team gegenübersteht. „Die Aussetzer dürfen dir nicht zu oft in der Saison passieren“, betonte er und wies darauf hin, dass die Mannschaft bereits früh in der Saison ans Limit gehen musste. Dies könne in der entscheidenden Phase der Saison problematisch werden, wenn zusätzliche Belastungen durch weitere Wettbewerbe hinzukommen.
Effenberg sieht die körperliche und mentale Belastung, die diese frühen Rückschläge mit sich bringen können, kritisch: „Wo ich mir ein bisschen Sorgen mache: Sie mussten so oft ans Limit gehen… Das kann schwierig werden, wenn man noch mal kontern muss.“ Trotz dieser Bedenken schätzt der Ex-Profi die Vorteile, die die Spieler aus der letzten Saison mitnehmen können: „Sie haben in der vergangenen Saison ja auch schon viele Spiele bestritten und gute Leistungen gezeigt.“
Ein weiterer Blick auf die Situation liefert Tim Steidten, der bis März 2023 als Chef der Scouting-Abteilung bei Bayer tätig war und mittlerweile für West Ham United arbeitet. Er zeigt sich optimistisch bezüglich der aktuellen Teamdynamik: „Natürlich muss man solche Spiele wie gegen Kiel gewinnen. Aber die Mannschaft ist zusammengeblieben, hat sich verstärkt, der Trainer ist der Gleiche.“
Herausforderungen und Perspektiven
Steidten sieht keinen Grund zur Besorgnis. Wichtig sei, den sogenannten „Hunger“ nach Siegen aufrechtzuerhalten, etwas, das häufig nur von Bayern München erreicht wird. „Die Leverkusener werden wieder um den Titel mitspielen“, glaubt der Insider. Seine optimistische Einschätzung wird von Steffen Freund, einem weiteren Fußballexperten, unterstützt, der die menschliche Komponente der Leistung anerkennt. „Es ist doch auch menschlich, dass sie anders als in der Vergangenheit mal nicht die Spiele auf den letzten Metern gewinnen“, erklärt er.
Zudem mahnt Freund zur Stabilität in der Defensive. „Sie müssen vor allem in der Defensive wieder stabiler werden“, erläutert er, und stellt dabei die Stärken der offensiven Abteilung nicht in Frage. Der Verein hat vor allem in der letzten Saison einen klaren Fortschritt erzielt, sowohl in der Bundesliga als auch international.
Die kommenden Wochen werden sich als entscheidend erweisen, wenn Leverkusen seinen Kurs in der Bundesliga beibehalten möchte und gleichzeitig in der Champions League erfolgreich bleibt. Die Kombination aus internationalem Druck und den Anforderungen der Bundesliga wird eine Herausforderung darstellen, doch die Verantwortlichen und Experten zeigen sich optimistisch, dass die Mannschaft das Potenzial hat, den hohen Erwartungen gerecht zu werden. Für weitere Informationen und Analysen zur Situation bei Bayer Leverkusen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.sport1.de.