Bayer Leverkusen, der deutsche Meister und aktueller Doublesieger, hat sich ins nächste DFB-Pokal-Runde gekämpft, doch der Weg dorthin war alles andere als klar. Gegen den Regionalligisten FC Carl Zeiss Jena taten sich die Leverkusener schwerer als vermutet und konnten sich erst in der zweiten Hälfte entscheidend absetzen.
Der entscheidende Moment kam in der 52. Minute, als Jonas Hofmann per Kopf den Ball ins Netz beförderte und damit den 1:0-Führungstreffer erzielte. Auf ein paar vielversprechende Chancen in der ersten Halbzeit, darunter ein Schuss von Amine Adli, der am Pfosten landete, folgte zunächst lange nichts in puncto Torraumszenen. Doch Jena, dessen Spieler mit bemerkenswerter Courage verteidigten, wehrte sich tapfer gegen die drohende Niederlage.
Ungewohnte Schwierigkeiten für Bayer
Der Verlauf der Partie war für Bayer Leverkusen ein Weckruf. Die Spieler waren sichtlich frustriert über ihre eigene Leistung. „Wir wissen, dass wir heute nicht gut genug waren“, äußerte sich Robert Andrich, Leverkusens Nationalspieler, nach dem Spiel. Trotz des Sieges gab es keinen Grund zur Euphorie, denn gegen einen Regionalligisten müsse man mehr Dominanz und Torgefährlichkeit zeigen. Auch Simon Rolfes, der Sportdirektor, war unzufrieden und kritisierte die fehlende Durchschlagskraft seiner Mannschaft während des Spiels. Die Erwartungshaltung an den amtierenden Meister ist nun einmal hoch.
In einem Moment, der das Spiel möglicherweise hätte kippen können, gelang Carl Zeiss Jena in der 65. Minute beinahe der Ausgleich. Kay Seidemann setzte sich über die linke Seite in Bewegung und schien auf dem Weg zum Tor unaufhaltsam – wäre da nicht der Leverkusener Torwart Matěj Kovář gewesen, der im allerletzten Moment den Ball sicher in seinen Händen hatte.
Unter Druck in der Schlussphase
In den letzten Minuten des Spiels hielt Jena den Druck aufrecht und zeigte, dass sie nicht ohne weiteres aufgeben würden. Eine weitere gute Gelegenheit für Jena entstand in der 78. Minute, als Nils Butzen einen Schuss auf das Leverkusener Tor abfeuerte, der jedoch von Kovář pariert wurde. Bis zur Schlussminute blieb die Partie spannend, und die Zuschauer in der Arena rochierten mit jedem Angriff der Hausherren. Jena kam sogar in der ersten Minute der Nachspielzeit zu einer 100-prozentigen Chance, die Hamza Muqaj jedoch aus kürzester Distanz nicht nutzen konnte. Ein verschossenes Tor, das den Regionalligisten ärgern musste und die Leverkusener wohl erleichtert aufatmen ließ.
Am kommenden Sonntag wird die Auslosung der nächsten Pokalrunde stattfinden, und die Spieler von Bayer Leverkusen werden sicher einige kritische Gespräche führen, um sich auf die bevorstehenden Herausforderungen besser vorzubereiten. Der Weg ins DFB-Pokal-Viertelfinale bleibt für den Favoriten nun offen, doch die Unsicherheiten, die sich in diesem Spiel zeigten, sollten als Warnsignal verstanden werden. Jena hat nicht nur gekämpft, sondern auch gezeigt, dass im Pokal alles möglich ist.
– NAG