Nach einem turbulenten Start in die Bundesliga steht Holstein Kiel am Samstag vor einer scheinbar unlösbaren Aufgabe, wenn sie im Gastspiel bei Bayer Leverkusen auf die Meister-Mannschaft treffen. Mit nur einem Punkt aus fünf Spielen und 17 Gegentoren auf dem Konto könnte die Lage für die „Störche“ kaum herausfordernder sein. Trotzdem scheinen die Kieler optimistisch in diese Begegnung zu gehen.
Marcel Rapp, der Trainer von Holstein Kiel, blickt dem Aufeinandertreffen positiv entgegen. „Wir sind aufgestiegen, damit wir solche Spiele bekommen“, äußerte er sich und hob die Bedeutung des Spiels gegen einen der besten Clubs in Europa hervor. Seine Worte tragen eine Aufforderung zur Motivation in sich, während er gleichzeitig betont, dass Respekt vor dem Gegner nichts Negatives sei, sondern die Mannschaft schärfen könne. „Wir haben Bock, uns mit den Besten zu messen,“ erklärte Rapp selbstbewusst.
Vorfreude und Nervosität
Die Vorfreude auf das match ist sichtbar, nicht nur bei Rapp, sondern auch bei Spielern wie Lasse Rosenboom. Der 22-jährige Verteidiger verspürt eine „positive Nervosität“ und betont, dass trotz der schwierigen Ausgangslage kein Grund zur Panik besteht. Nach dem letzten Spiel gegen Eintracht Frankfurt, das trotz einer 2:4-Niederlage zeigt, dass die Kieler in der Lage sind, als Team zu agieren, will die Mannschaft die vergangenen Spiele hinter sich lassen und sich neu fokusieren.
Rosenboom ist der Meinung, dass es nicht fair wäre, von einer Krise zu sprechen, da die Mannschaft sich der Herausforderung des Aufstiegs bewusst war. „Es ist normal, gegen so starke Teams wie Frankfurt und Bayern zu verlieren. Vielmehr müssen wir nach vorn schauen,“ so der Verteidiger weiter.
Strategie gegen Leverkusen
Trainer Rapp bleibt trotz der Sorgen in der Tabelle gelassen. Er konstatiert, dass die aktuelle Situation keine Überraschung sei, und anstelle von Panik habe man einen Plan: „Wir müssen unser Ding machen.“ Auf die Leverkusener, die zuletzt in der Champions League spielten, schaut Rapp mit Respekt. „Leverkusen hat eine Idee von Fußball, die sehr schwer zu verteidigen ist,“ erklärt Rapp und verweist auf die Flexibilität ihrer Spielweise und das Risiko, das zu erwartet ist.
Die Kieler müssen auch auf die Rotation des Kaders von Bayer Leverkusen gefasst sein. Rapp betont, dass es entscheidend sei, den eigenen Stil zu spielen und eine kompakte Defensive zu wahren, um dem Gegner nicht das Spiel zu überlassen.
Historie der Duelle zwischen Kiel und Leverkusen
In der Geschichte ihrer Begegnungen hat Holstein Kiel in drei Pflichtspielen gegen Leverkusen nie gewonnen. Die letzte Partie fand 2003 im DFB-Pokal statt, doch auch zuvor, in der Zweitliga-Saison 1978/1979, als Kiel als Aufsteiger ins Rennen ging, zogen sie stets den Kürzeren gegen die Werkself. Diese Historie könnte sowohl Druck als auch Anreiz für die Kieler Spieler sein, endlich gegen den Meister zu punkten.
Die möglichen Aufstellungen für das bevorstehende Spiel sind bereits durchgesickert. Leverkusen wird voraussichtlich mit Hradecky im Tor sowie einer Defensivreihe um Tapsoba und Tah antreten. Auf Kieler Seite sind Weiner, Becker und Erras erwartet, die als Abwehrverbund gegen die Offensive von Leverkusen ankämpfen werden.
Das Aufeinandertreffen der beiden Teams findet am Samstag um 15:30 Uhr statt und wird im NDR Livecenter übertragen. Ob Kiel in der Lage sein wird, die drohende Niederlagenserie zu beenden und vielleicht sogar etwas Zählbares aus Leverkusen mitzunehmen, bleibt abzuwarten wie www.ndr.de berichtet.